was bringt euch dazu?

hallo, josie und claudia,

danke für eure offenen antworten.

ich muss gestehen, das mir dieses thema bislang fremd war, das einzige, was ich kenne (aus dem tv) sind diese drag-queens oder wie man die nennt, die das alles überspitzen und karikieren.

aber um den finger wickeln tun wir euch doch nie, wir haben nur gewisse methoden, unsere ziele zu erreichen *frechgrins*.

alles liebe, sarahlee
 
Hallo Sarahlee,

da fühle ich mich doch gleich angesprochen und dass auch noch von einer richtigen Frau (gibt es eigenlich falsche?)
Herzlichen Dank für deine Fragen, für dein Interesse.

nach den gelesenen antworten würde ich die frage gerne erweitern.

sylvia760 meinte, ja, wie nun, er oder sie? (weiss nicht, wie ich euch anreden soll, sorry) komme damit seiner frau sehr nahe.
Bleibe ruhig beim ER, Sylvia760 ist nur ein Name. Ich wollte mal nen Frauennamen, aber meine Frau wollte es nicht; heute hat es keine besondere Bedeutung mehr für mich.

meinst du damit, dass du dich besonders gut in uns einfühlen kannst?
Besonders gut? Glaube ich nicht! Aber ein wenig besser, ein paar Kleinigkeiten werden etwas verständlicher. Ich betrachte dies als eine Bereicherung meines Lebens.

dann wäret ihr ja die "besseren" männer", Das ist doch schon etwas, oder nicht !?andererseits wäre das auch sehr schlecht, da wir nicht mehr so viel vor euch verbergen könnten und ihr unsere zickereien leichter durchschauen würdet *lol*. IHR habt uns in dieser Angelegenheit soviel voraus (im Guten wie im Schlechten ;)), soviele Röcke und BH's können WIR gar nicht anziehen, dass wir diesen Vorsprung aufholen :)

oder ist es eher neugierde? Trifft für mich zu. Sexuell gibt mir die Damenkleidung gar nichts (was mich auch freut, ohne jemanden verurteilen zu wollen). Ich finde es schick und schön und als ich die erste Hürde, ein Damenkleid, genommen hatte, war der nächste Schritt zum Rock recht einfach und auch naheliegend, weil ich schnell gelernt habe, die für mich bequemere (Damen-)Kleidung zu kaufen. Da gab's ganz andere Hürden, ich kann's ja mal erzählen, wenn's interessiert.

das tiefere entdecken des gegenübers? Ja, das ist wenigstens mein Wunsch. Ich empfinde es als schöne "Aufgabe" ohne aber zuverlässig zu wissen, ob ich wirklich etwas neues entdeckt habe.
Ich weiß aber, dass eine Frau viel mehr ist als ... na, du weißt schon, und 2 Brüste; dass wußte ich aber auch schon vor der Zeit meines Crossdressings (oder wußte ich nur nichts vom Crossdressing?).

Eine ganz besondere Erkenntnis für mich war diese: Nachdem die Kleidung für ein 2. Leben in vollem Umfang vorhanden war, kam natürlich auch der Gedanke, aus dem Haus zu gehen; d.h. meine Frau kam darauf, ich hatte viel zuviel Angst davor. Dies hat mir schlagartig die Unzulänglich meines männliches Körpers (vor allem der Größe) vor Augen geführt und mich lange Zeit daran gehindert. Irgendwann habe ich mich einmal gefragt, warum ausgerechnet ICH, ein Mann, das perfekte Bild einer Frau abgeben soll, wo doch viele Frauen tagtäglich darum kämpfen (ein sehr liebenswürdiger Kampf, wie ich meine, und oft auch überflüssig und unverständlich - aber ich bin ja keine Frau). Also, ich war doch draußen,nicht im großen Getümmel aber immerhin an der Ampel mit anderen Fußgängern. Ich habe keine große Aufmerksamkeit erregt. Das bißchen Frau, dass ich bin, ist so unaufällig gekleidet wie eine Putzfrau, die von der Spätschicht kommt. Anders möchte ich es allerdings auch nicht.

oder das entdecken des eigenen weiblichen anteils? Das ist gar nicht so abwegig, ich versuche es wenigstens mit meinen bescheidenen Mitteln. Ja, ich wünsche mir einen Teil Weiblichkeit in mir, in meinem Kopf! Dazu brauche ich keine Geschlechtsumwandlung, was nie ein Thema für mich war. Der Schritt über die Schwelle, wo ich sagte: "Ich möchte ein wenig Frau sein..." war schwer aber er hat sich gelohnt. Diesen Gedanken auszusprechen hat mich lange Zeit schwer belastet. Es wäre doch viel einfach gewesen, ein Säufer zu sein, der seine Frau schlägt. Da spricht man doch nicht drüber. Oder jemand der seine Frau betrügt. Was hätte ich in gewissen Kreisen für Hochachtung genossen. Aber Nein, ich ziehe lieber selbst einen Rock an und will meine Frau nicht schlagen und betrügen. Warum habe ich mir die schwierigere Aufgabe ausgesucht?

ich hoffe, mit meiner ergänzenden frage zu johannas beitrag bin ich niemandem auf die zehen gestiegen Finde ich nicht so. Steige ruhig weiter auf meine Zehen, ich kenne noch tausende von Antworten - nur die Fragen dazu kenne ich nicht, denn das wäre nicht meine absicht, sondern nur ehrliches interesse.

wer das nicht beantworten mag, muss es ja auch nicht tun.
Zu spät, hab's schon getan

Ich hoffe, ich habe niemanden gelangweilt, beleidigt oder sonstwas. Es ist auch etwas lang geworden - sorry.
Würde den Gedankenaustausch fortsetzen, mit dir Sarahlee oder Johanna oder wer seinen Teil dazu beitragen will.

Ich wünsche euch einen schönen Feiertag

Sylvia760
 
servus SarahLee

Also zunächst mal: du bist ganz sicher niemanden auf die Zehen gestiegen.
Im Gegenteil, deine zusätzlichen Fragen find ich ganz gut.

Daher möchte ich auch ein klein wenig dazu schreiben.
Leider kann ich meine Gefühle nie in Worten ausdrücken, manche Sachen könnte man daher anders auffassen als ich sie wirklich auszudrücken versuche, sorry dafür.

Zum Nickname:
der hat sich so ergeben, christine war glaub ich schon vergeben, und so kam ich einfach auf diesen Nick. Ausserdem nannten mich alle Christine wenn ich dementsprechend unterwegs war.
Normalerweise sagt jeder chris zu mir, kurz für Christian (mein "normaler" Name) , und auch zu Christine, die ja auch präsent in mir ist.
Aber ob jetzt z.B. "die süsse chrisi" oder "stonecold icebear chris" beim Nick steht ist für mich nicht so wichtig.
Trotzdem finde ich meinen Nick passend.

Kleidung:
Wegen dem Anziehen von "weiblicher Kleidung" werde ich sicher nicht zum besseren Mann oder besseren "Frauenversteher".
Ja, ich persönlich habe eine sehr starke weibliche Seite, aber die ist sowieso da, egal ob ich in Bergtretern, mit der Schere abgeschnittene Jeans, und offenem Holzfällerhemd in den Bergen unterwegs bin, oder Rock/Kleid trage und mich "herrichte".
Allgemein aber muss ich DWT-Claudia recht geben, die Vielfalt und Farben der Damenbekleidung ist viel umfangreicher, und gefällt mir auch viel mehr.
Obendrein sind viele Sachen bequemer. Gestern hab ich mir z.B. Jazzpants gekauft weil sie einfach so kuschelig angenehm sind. Und wie Claudia sagt, warum sollte ich das nicht dürfen?
Nur "Männerbekleidung" ist für mich persönlich nicht ausreichend.
Und ja, öfters bin ich a bissi (viel) eifersüchtig dass ich gewisse Sachen nicht so ohne weiteres Tragen kann.
Was Farben und Muster- Kombinationsmöglichkeiten betrifft ist's ja bei den Damen beinah unbegrenzt. Mir gefällt (neben Blau) auch Pink sehr gut, nicht weil ich einen weiblichen Part in mir hab, einfach so halt. Aber was glaubst du was passiert wenn ich in pinkfarbener Hose und T-Shirt durch unser Dorf marschieren würde. Als "schwul" wird man dann sofort hingestellt, vielleicht auch verdroschen, obwohl das mit der Kleidung überhaupt nichts zu tun hat.
In einem kleinen Dorf ist's heikel, viele wissen wovon ich rede.
Wenn ich in der Öffentlichkeit mal irgendwas "weibliches" trage oder mal lackierte Fingernägel habe (selten, aber kommt vor) kann's auch sein dass ich meinen Trotzkopf aufhabe. So ungefähr wie: "ich lass mich nicht unterkriegen". Einen Sturschädel hatte ich sowieso immer schon, hi hi.

Neugierde:
natürlich bin ich neugierig, und wie! Ich beobachte sehr gern, lese gerne über die Körpersprache und Gestiken, bin oft auf und gern auf "Frauenseiten" wie gofeminin.de unterwegs, achte genau auf's Make up und Styling der Frauen, und und und.....
Davon profitierte ich auch beim ersten mal als Frau unterwegs (natürlich im Fasching ich Feigling). Keine Dame konnte glauben dass ich mich selbst geschminkt habe. Viele mussten genauer hinsehen. Und viele fragten mich wie ich lange ich wohl "trainiert" habe. Hab ich fast nicht.

Es ist für mich eine wahnsinnige Bereicherung, ich lerne, und das ist gut so.
Kann nur ein Gewinn sein.

Einfühlen in Frauen:
Typischer Punkt wo ich mit Worten anstehe.
Das läuft bei mir alles über Gefühle und Emotionen (davon hab ich ja reichlich).
Ich versuche es zumindest, und wenn ich einer Frau zuhöre, dann nicht aus Freundlichkeit, sondern aus ehrlichem Interesse.
Einige haben vergessen wie heilsam reden und zuhören sein kann.
Sich zu versuchen sich in die Gefühle anderer hineinzuversetzen kann sehr interessant sein. Innere Emotionen zu spüren und diese auf sich wirken zu lassen. Sehr tiefgründig!

Entdecken des weiblichen Anteiles:
Das in mir auch viel Weiblichkeit steckt die auch raus will weiss ich schon lange. Ist ja nicht erst seit Gestern. Einige Mädels übrigrigens die mich kennen meinten dass mir die christine super passen würde, ich habe das anscheinend im Blut?
Allerdings hab ich erst vor kurzen Begriffen dass ich bisher zu verbissen darüber nachgedacht habe. Wer bin ich? Was bin ich?
Ich weiss nicht wie oft ich schon den "Cogiati" Test (ich glaub so heisst er) gemacht habe. Trotzdem immer für AF.
Ich lasse meine weiblichkeit jetzt zu, werde schon sehen wohin mich meine Reise führt, auf jeden Fall kann ich nur dazu gewinnen.

Dazu brauche ich nicht zwingend Frauenkleidung, aber sie gefällt mir einfach, trage sie gern, und fühle mich wohl darin. Es ist für mich auch Ausdruck meines Lebensgefühls. Und auch wenn ich lackierte Nägel hab, oder sonst was, mir gefällts halt.

Fazit:
Ich trage gerne Frauenkleidung, sie gefällt mir, meine weibliche Seite ist so oder so da, ich will auch was vom Leben und seinen Variationen haben.
Durch das Tragen von Frauenkleidung werde ich nicht zum besseren Frauenversteher.
Ich bin einfach ich......................

hoffe ich konnte meine Beweggründe a bissi beschreiben,
und sorry für den "Roman", typisch für mich

lg,
chris
 
Danke für den tollen Bericht, Chris. Viel des Gesagten trifft so oder ähnlich auch auf mich zu!
 
halllo, christine und silvia,

danke für eure ausführlichen antworten.

hier gibt es noch den thread über damenunterwäsche, wo ich auch schon wieder eine frage loswerden musste *gg*.

was nun kommt, habt ihr bestimmt schon 1000-fach gehört, aber wieso muss es damenkleidung sein?

es gibt ja röcke für den mann, zum beispiel den klassischen schottenrock, oder die mittlerweile sich immer mehr durchsetzenden herrenröcke, die übrigens oberklasse aussehen, finde ich.

wieso dann damenröcke, die zu tragen euch (denke ich) eine gehörige portion mut abverlangt?

nur damit ich nicht missverstanden werde, ich halte es nach dem alten fritz: es soll ein jeder nach seiner facon selig werden, soll heissen, es stört mich nicht, was ihr tut.

ich bin nur schrecklich wissendurstig (höfliche umschreibung für meine unbändige neugier *lach*) und hinterfrage alles dreimal, bis ich es dann auch gerafft habe.

a propos, ich hatte irgendwo in berlin mal einen herrenausstatter gesehen, der so "auf alt" machte, also gehröcke, seidene knickerbocker und sowas alles wie im 17. jhd., die dazu gehörenden "hemden" gehen locker als bluse durch, so dass eine bluse mit entsprechendem outfit bei euch gar nicht auffallen dürfte.

das problem wären dann nur die wiener nähte.

ich denke, das ist ein sensibles thema, geht ja "in's eingemachte" bei euch, deswegen hoffe ich, meine fragen so formuliert zu haben, dass ich niemanden vor den kopf gestossen habe.

bis denne, sarahlee
 
Vielen Dank für dein "Neugier"

Hallo Sarahlee,

ich schreibe der Einfachheit halber zwischen deine Zeile, damit wird es vermutlich für alle einfacher.

es gibt ja röcke für den mann, zum beispiel den klassischen schottenrock, oder die mittlerweile sich immer mehr durchsetzenden herrenröcke, die übrigens oberklasse aussehen, finde ich.
Da spielen bei mir viele Überlegung eine Rolle:

1.) Wenn ein Rock für Männer "gesellschaftsfähig" wäre, dann würde ich gerne einen im Sommer tragen, denn (wie ich mittlerweile aus eigener Erfahrung weiß:)) ist so etwas viel luftiger als eine Hose. Ich bin im Bankgewerbe tätig, da tut man sich (noch) schwer mit kurzen Hosen und auch Röcken für Männer :angry:

2.) Wenn Punkt 1. zutreffen würde, dann würde ich sicherlich auch einen Herrenrock in Betracht ziehen, wenn dieser mir besser gefällt als ein Damenrock. Der Stoff müßte allerdings genauso sein wie bei den Damen, so bunt (wenn's die Mode zuläßt) und sich so anfühlen. Also nix mit einem Rock aus Sackleinen, weil dies die Herren(rock)mode so bestimmt, sondern ebenso zart wie für Frauen. Ich bin kein Rauhbein und auch nicht so zart wie eine Frau, ich freue mich aber über die Berührung/das Tragen von Stoffen, die nicht zu meiner Männerwelt gehören.

3.) Naja, der wichtigste Punkt ist dann schon, dass ich vor vielen Jahren meiner Frau gebeichtet habe, dass ich gerne Frauenkleidung tragen möchte, ich habe es ja auch erst mit 33 Jahren entdeckt nachdem ich schon 5 Jahre verheiratet war und Vater eines Sohnes. Ich bewege mich seit vielen Jahren in einer Welt von Bits und Bytes, von Logik und Geld verdienen. ICH habe es tatsächlich gewagt, meiner Frau zu sagen, dass ich ab und zu mal Urlaub von mir selbst machen möchte und dann eine Frau sein möchte soweit mir dies möglich ist. Damit habe ich mir das Schwerste ausgesucht, was ich tun kann. Ich wollte mich über Dinge freuen, die im täglichen Leben keine Rolle für spielen dürfen: kein aufwendiger Urlaub sonder ein neuer Rock, kein neues Auto sondern ein neuer BH für mich, kein neuer PC sondern ein Lippenstift, eine Halskette, ein Fingerring .....
Ja, und irgendwann habe ich entdeckt, dass ich auch mal Weinen wollte. Wie ein Kind ... wie eine Frau, vor Glück oder vor Leid! Einmal habe ich das geschafft .... in ihren Armen .... eine Stunde lang geweint. Vor Freude!

Rock oder Kleid sind halt nur Teile des Ganzen und nichts davon turnt mich sexuell an, ich tauche nur in einer (Traum-)Welt unter, in der ich mich wohl fühle.

wieso dann damenröcke, die zu tragen euch (denke ich) eine gehörige portion mut abverlangt?
Fast richtig. Anfangs mußte ich allen Mut zusammen nehmen um mich als Frau gekleidet vor meiner Frau zu zeigen, das hat sich aber gelegt. Mein letztes großes Abenteuer war vor 2 oder 3 Jahren, als meine Frau eine Damenhose mich gekauft hat. Das war schlimm, ich sollte als Frau gekleidet eine Hose tragen, auch wenn diese für Damen ist.

nur damit ich nicht missverstanden werde, ich halte es nach dem alten fritz: es soll ein jeder nach seiner facon selig werden, soll heissen, es stört mich nicht, was ihr tut.
Ich verstehe dich schon richtig.

ich bin nur schrecklich wissendurstig (höfliche umschreibung für meine unbändige neugier *lach*) und hinterfrage alles dreimal, bis ich es dann auch gerafft habe.
Ich bin ja dankbar dafür. Als Mann verstehe ICH das sowieso nicht und will auch nicht.

meine fragen so formuliert zu haben, dass ich niemanden vor den kopf gestossen habe.
Bitte stoße mich vor den Kopf, außer Bits und Bytes, Dollars und Euros ist nicht viel drin.

Dir und allen Anderen ein wunderschönes Wochenende

Sylvia760
 
ich kann mich den beiträgen meiner vorantworter nur anschliessen.
es zu verstehen ist zu schwierig. das leben ist schon schwer genug. a.g.
machen wir es uns einfach und geniessen es unseren fetisch zu tragen.
 
hallo, sylvia,

vielen, vielen dank für deine antwort.

ein punkt dabei ist mir besonders positiv aufgefallen, den du beschriebst:

das du mal einfach richtig weinen wolltest.

das finde ich einfach nur klasse, weinen befreit, weinen ist gesund, da es stresshormone rauslässt und so weiter.

wenn ich mir da meinen männe angucke, wie der sich manchmal bei traurigen filmen die tränen zurückhält, obschon ich ihm schon x-fach sagte, heul doch einfach drauf los, kann ich nur den kopf schütteln.

warum sollen männer nur bei beerdigungen weinen dürfen?

das finde ich absolut lächerlich.

btw: ich bin eine sehr starke frau, die gerne ihr eigenes ding macht, sich ungerne helfen lässt, damit ich nicht ewig dankbar sein muss (bzw. ich habe auf grund schlechter erfahrungen erleben dürfen, dass man auch öfters versucht, mit dem helfen menschen zu "kaufen", weswegen ich dem skeptisch gegenüber stehe), dennoch bin ich bei aller stärke auch unglaublich schwach.

und diese schwäche gestatte ich mir, denn ich bin in erster linie keine frau, sondern ein mensch.

und menschen haben gefühle, weiblein wie männlein, und ich denke, die gefühle sind gar nicht so verschieden.

für die männer, die meinen, weinen sei "unmännlich", da männer immer "stark" sein müssen, sei gesagt, wir frauen sind viiiiiel stärker als ihr (ihr würdet beim geburtsschmerz ja glatt vergehen *frechlach*); wenn wir uns die "schwäche" herausnehmen, bei z.b. einem traurigen film rotz und wasser zu heulen, dann sei euch das auch erlaubt, die ihr doch das wahre "schwache geschlecht" seid *mal seeeehr frech ist*.

mir ist jedenfalls ein weinender mann, der dadurch seine gefühle zeigt bzw. zeigt, dass er überhaupt gefühle hat, allemal lieber als so ein "harter kerl" .

alles liebe, sarahlee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
für die männer, die meinen, weinen sei "unmännlich", da männer immer "stark" sein müssen, sei gesagt, wir frauen sind viiiiiel stärker als ihr (ihr würdet beim geburtsschmerz ja glatt vergehen *frechlach*);
Sarahlee find ich Provokant, nicht besonders ernst gemeint von mir, von dir denn du weist ja genau das wir Männer dies nie erleben werden,lach,
Nein aber im Ernst gebe dir vollkommen recht wenn du sagst Ihr seid das stärkere Geschlecht in vielen Sachen wo wir Männer versagen, rede aus Erfahrung, finden Frauen meistens eine Lösung.
Auch ich finde es Blödsinn wenn Männer sich das Weinen verkneifen und keine Gefühle zeigen denn Gefühle haben nichts mit dem Geschlecht zutun.
Ich habe mittlerweile auch keine Probleme mehr Gefühle zu zeigen oder zu Weinen egal aus welchen Grund.
Gut es war nicht immer so gewesen ich habe es auch erst mit der Zeit lernen müssen aber weinen hat mich befreit. Aber ich glaube das es gerade die Ältere Generation wo ich ja auch zugehöre ist die damit Probleme hat denn was Jahrzehnte anerzogen ist, bekommt man schwer aus dem Kopf wieder raus.
 
Hi Sarahlee,

wie immer besten Dank für dein Worte. Ich möchte noch ein paar Erkenntnisse in die Welt hinausrufen, die ich im Laufe meines Lebens gesammelt habe. Und zwar habe ich irgendwann entdeckt, dass es etwas gibt, dass ich besser als Frauen kann. Wer hätte das gedacht? Du weisst was ich meine, es ist biologisch bedingt und somit müßte meine Überlegung richtig sein. Hoffe ich wenigsten!!!

Aber: unter rund 3 Milliarden Frau auf dieser Welt gibt es viele Millionen, die
... höher hüpfen als ich oder tiefer tauchen
... steilste Berge erklimmen wo ich schon schwindelig werde,wenn ich nach oben schaue
... schneller rennen und besser Fussball spielen als ich
... schwerere Gewichte stemmen als ich oder mich in Sekunden mit einem gezielten Schlag zu Boden werfen
... besser Auto fahren können und auch einparken
... seltener oder gar nie einen BH tragen als ...
... weiter spucken können als ich (was mich ganz besonders belastet :)
...
...
Was ist mir also geblieben? Bin ich der einzige Mann auf der Welt, auf dem das zutrifft?

Und dann entdecke ich bei meinen zaghaften Ausflügen in Frauenwelt, dass ich nicht die größte Frau bin, die man auf der Straße trifft. Und auch nicht die Schwerste. Seltsamerweise bin auch nicht die Häßlichste - bei aller Bescheidenheit. Und die männlich, geradlinigen Rundungen, die sich auf meinem Rock abzeichnen finden sich auch bei richtigen Frauen, die ganz natürlich Hosen tragen. Es ist zum verzweifeln - es ist so schön.

Ihr Frauen seit also die Stärkeren -meinetwegen! Ich habe aber immerhin 3 Söhne gezeugt, ein Haus gebaut und einen Baum gepflanzt, das ist ja auch schon etwas. Naja, und die Damenmodeindustrie habe ich auch in bescheidenem Maße unterstützt (Ha, wenn ich mir manche Kollegin in der Arbeit anschaue, dann bin sicher, dass ich hier die Nase vorne habe).

So, bevor ich mich wie üblich verliere, gebe ich nun Ruhe,
wünsche dir Sonnenschein oder Regen oder was du dir selbst wünscht.

Sylvia760
 
hallo, sylvia,

dann hat meine provokation ja doch noch etwas gutes bewirkt *sfg*.

nämlich dass du dich auf deine stärken besinnst, was du bereits geleistet hast etc., kinder gezeugt etc.

das ganze gedöns, frauen sind besser als männer, weil... oder männer sind besser als frauen, weil... finde ich einfach nur zum k.......

darum ein grosses lob, dass du zu deinen stärken stehst und aufzeigst, was nur du und kein anderer kann.

wie ich oben schon erwähnte, in erster linie sind wir menschen, frau oder mann ist nachrangig.

und jeder mensch hat seine eigenen stärken und schwächen; die zu haben, dazu zu stehen, uns selbst zu akzeptieren, uns selbst zum guten verbessern zu wollen, macht doch erst uns menschen aus.

und zum menschsein gehört die gesamtheit, also frau und mann, daher ist dieser ganze feministische quatsch ebenso müll wie das in meinen augen überholte patriarchat.

und, ehrlich gesagt, auch wenn es sich bisserl arrogant anhören sollte, ich habe es nicht nötig, mich zu emanzipieren, denn ich weiss, was ich kann und was ich eben nicht kann und habe kein problem damit, auch dazu zu stehen.

sorry, wenn sich das ein wenig nach predigt angehört haben sollte, scheinbar schlägt mein vor einem dreiviertel jahr begonnendes studium doch langsam durch *lach*.

alles liebe, sarahlee
 
Ich kann auch nur sagen dass wenn ich bei meinem Fetisch über das warum nachdenke.......dann geht für mich die gefühlte Erotik dabei drauf. Ich denke nicht darüber nach sondern geniesse einfach die gefühle und das spielen..................Gruß Nylonhot
 
Hallo Sarahlee,

da bin ich schon wieder



das ganze gedöns, frauen sind besser als männer, weil... oder männer sind besser als frauen, weil... finde ich einfach nur zum k.......

Da hast du Recht.


und jeder mensch hat seine eigenen stärken und schwächen; die zu haben, dazu zu stehen, uns selbst zu akzeptieren, uns selbst zum guten verbessern zu wollen, macht doch erst uns menschen aus.
und zum menschsein gehört die gesamtheit, also frau und mann, daher ist dieser ganze feministische quatsch ebenso müll wie das in meinen augen überholte patriarchat.
Sehr interessante Wort, alle Achtung.


und, ehrlich gesagt, auch wenn es sich bisserl arrogant anhören sollte, ich habe es nicht nötig, mich zu emanzipieren, denn ich weiss, was ich kann und was ich eben nicht kann und habe kein problem damit, auch dazu zu stehen. Das ist keineswegs arrogant, jedenfalls nicht für mich. Du weißt eben genau wo du steht und hast die Show rund um die Emanzipation gar nicht nötig. Damit kannst du dich auch nicht lächerlich machen, was zumindest gelegentlich bei deinen Geschlechtsgenossinnen beobachtet werden.
Das gilt natürlich auch für Männer. Viele leiden heute noch darunter, dass man ihnen vor Jahrtausenden den Faustkeil aus der Hand gerissen hat. Und andere haben das Eisenschwert der Frühzeit durch einen Porsche ersetzt.

sorry, wenn sich das ein wenig nach predigt angehört haben sollte, scheinbar schlägt mein vor einem dreiviertel jahr begonnendes studium doch langsam durch *lach*.
Keine Predigt aus meiner Sicht, mache ruhig so weiter wenn es dir Spaß macht. Ich freue mich jedenfalls auf deine Meinung.
Ich bin gar nicht neugierig, aber was studierst du denn:D

Noch'n wunderschönen Abend

Sylvia
 
Servus Sarah Lee,

für deinen Beitrag möchte ich mich nochmal bedanken.

Auch hast du etwas angesprochen was mich persönlich einfach abstösst.
Das Gequatsche wer das bessere Geschlecht sei.
Egal ob eine Feministin die Männer als dumme testosterongesteuerte Neanderthaler hinstellt, oder ein Macho Frauen zur Küchenkraft und Liebesdienerin degradieren die nichts im Kopf, und sonst kein Recht zu Denken haben.

Die einzigen die nichts im Kopf haben sind solche Menschen die so etwas oder ähnliches behaupten, egal ob Mann oder Frau. Bei solchen Diskussionen bekomme ich alle Zustände.
Das wollte ich jetzt einfach sagen.

Zu deinem Beitrag wollte ich jetzt eigentlich noch was dazuschreiben, aber ich hab immer Probleme mich richtig auszudrücken.
Schön dass es Menschen gibt die mit Worten umgehen können und in etwa das ausdrücken was ich denke:
Danke, liebe Sylvia!

Als "Predigt" hört sich dein Beitrag überhaupt nicht an (arrogant schon gar nicht), aber wenn's eine sein soll - dann predige bitte weiter.
Und was studierst du denn? Ich gehör nämlich auch zu den Menschen die nicht neugierig sind sondern immer nur alles wissen wollen.

lg,
chris
 
hallo, christine und sylvia,

nachdem ich zuerst medizin studieren wollte, aber 6 jahre auf einen studienplatz warten hätte müssen, entschloss ich mich, einen medizinischen fachberuf zu ergreifen und wurde medizinisch-technische radiologieassistentin.

sehr rasch aber stellte sich heraus, dass medizin, in der heutigen zeit, einfach nur grausam ist (die erste frage lautet nicht, wie geht es dir, sondern bist du privat oder kasse).

leistungsdruck ohne ende, 40-stunden-dienste etc., inkompetente chirurgen, die untersuchungen anordnen dürfen, ohne zu wissen, dass es bessere alternativen gibt und damit direkt gegen den strahlenschutz verstossen etc. haben mich dann meinen job schmeissen lassen.

dann kommt noch hinzu, du schiebst nen 40-stunden-dienst, rechts pöbelt morgens um 3 ein betrunkener rum und grabscht dich an, links schreit ein kind, vorne liegt ein bewusstloser und hinten fragt dann xy, wann er endlich dran ist etc.

du reisst dir also das futter aus dem ärmel, bist total erschöpft, und im befund steht dann, doc xy hat die untersuchung gemacht, obschon er es nur angeordndet hat.

die mangelnde wertschätzung der "hilfskräfte des arztes", so heisst es noch heute, k..... mich an, in den usa ist das völlig anders, da sind ärzte dem anderen personal gleichgestellt, da kann die mtra sagen, du willst wissen, ob da ne thrombose der saphena magna vorliegt, dann mache ich erst einen ultraschall und erst dann eine phlebo, um den strahlenschutz gerecht zu werden.

so musste ich also immer dinge entgegen meiner überzeugung tun, weswegen ich den "medizin-schrott", wie ich es heute nennen würde, geschmissen habe; im übrigen würde ich heute auch nicht mehr medizin studieren wollen.

da ich damals am liebsten medizin und theologie studieren wollte, sozusagen eine art weiblicher albert schweitzer werden wollte, erfülle ich mir nun meinen traum und studiere katholische theologie.

hochinteressant, da mich "grenzfragen" ja schon immer interessiert haben.

was sich daraus machen lässt, weiss ich nocht nicht, da ich dafür ja das "falsche geschlecht" habe, um priesterin zu werden, aber pastoralreferentin geht, lehramt geht und so weiter.

jedenfalls erfüllt mich das mehr als diese knochenmühle medizin.

alles liebe, sarahlee

p.s.: ei wei, ich sehe grad, ihr kommt aus bamberg bzw. steyr, schluchz, da werde ich neidisch, bin sehr "autrianophil" bzw. "bajuwarophil" *lach*.

irgendwie, ich weiss nicht, warum, fühle ich mich in bayern oder austria deutlich wohler, liegt vielleicht daran, dass ich schon als 3-jährige in bayern im urlaub war, so 2-3 mal im jahr und ich gute freunde in bayern und austria habe, quasi in der alpenländischen ecke mit gross wurde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben