Glaubensdiskussion

Mach dir deine eigenen Götter, und unterlasse es, dich mit einer schnöden Religion zu beflecken.

Epikur


Auch noch ein erwägenswerter Blickwinkel:
LACHEN ist das eigentliche Wesen der Religion. Ernst ist nie religiös, kann nicht religiös sein. Ernsthaftigkeit ist vom Ego, Teil der eigentlichen Krankheit. Lachen ist Egolosigkeit. Ja, Es gibt einen Unterschied, ob du lachst oder ob ein religiöser Mensch lacht. Der Unterschied ist, dass du immer über andere lachst — der religiöse Mensch lacht über sich selbst, oder über die ganze Lächerlichkeit des menschlichen Wesens.

Osho
 
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Habt ihr schon mal einen iranischen Sittenwächter o.a. lachen sehen? Vielleicht, wenn gerade wieder ein Demonstrant hingerichtet wird.:mad:
 
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder du verschließt deine Augen und wirst dogmatisch, wirst ein Christ, ein Hindu oder ein Mohammedaner... dann spielst du Vogel Strauß. Dadurch ändert sich nichts am Leben, du schaust nur nicht mehr hin.

Du wirst einfach nur dumm, wirst einfach nur unintelligent. Und in deiner Unintelligenz fühlst du dich sicher - alle Dummköpfe fühlen sich sicher. Tatsächlich fühlen sich nur Dummköpfe sicher. Ein wirklich lebendiger Mensch fühlt sich immer unsicher. Was für eine Sicherheit kann es schon geben?
Das Leben ist kein mechanischer Vorgang, deshalb kann es nicht sicher sein. Das Leben ist ein unvorhersehbares Geheimnis. Niemand weiß, was im nächsten Augenblick geschehen wird, nicht einmal Gott, von dem ihr glaubt, dass er irgendwo im siebten Himmel residiert, nicht einmal er – vorausgesetzt, es gibt ihn überhaupt - weiß, was geschehen wird!
Wenn er es wüsste, wäre das Leben ein Schwindel, alles wäre schon im Voraus festgelegt, alles wäre vorherbestimmt.'Doch wenn die Zukunft offen ist, wie kann Gott wissen, was als Nächstes geschieht? Wüsste er es, dann wäre das Leben nur ein toter, mechanischer Vorgang. Es gäbe keine Freiheit. Und wie kann es ein Leben ohne Freiheit geben?

Ihr hättet keine Gelegenheit zu wachsen oder nicht zu wachsen. Wenn alles vorherbestimmt ist, dann gibt es keine Herrlichkeit, keine Würde. Dann seid ihr reine Roboter.
Nein, nichts ist sicher. Das ist meine Botschaft. Nichts kann je sicher sein, ein sicheres Leben wäre schlimmer als der Tod. Nichts ist gewiss. Das Leben ist voller Ungewissheiten, voller Überraschungen- und gerade darin besteht seine Schönheit! Du wirst nie an den Punkt kommen, an dem du sagen kannst: »Jetzt bin ich sicher.« Wenn du sagst, du bist sicher, hast du dich schon für tot erklärt; …

Osho aus dem Buch: Mut. Lebe wild und gefährlich

Besser lässt es sich fast nicht zusammenfassen.
 
Mir scheint das Wesentliche jeder Religion das zu sein, dass sie für die Menschen eine psychologische Hilfe bilden, um tragische, unerklärliche Dinge besser bewältigen zu können. Je trister die Zeiten und je unerklärlicher viele Dinge sind, desto höher ist der Zulauf zu den Religionen. Umgkehrt sinken die Gläubigenzahlen bei steigendem Wohlstand und steigender Bildung.

An der Basis wird da oft gute Arbeit geleistet. Ein guter Seelsorger kann einen Psychotherapeuten durchaus ersetzen und Caritas oder Diakonie sind gut funktionierende Organisationen, um Armut und Elend ein wenig zu lindern.

Der hierarchische, dogmatische Überbau ist natürlich hochproblematisch, aber man sollte die positiven Seiten deshalb nicht gleich unter den Tisch kehren.
 
Für diese Organisation habe ich mal eine Zeit lang gearbeitet. In deren Selbstverständnis bedeutet Christlichkeit viel harte Arbeit für wenig Geld.
Und wie sich die Institution der katholischen Kirche bei der Aufarbeitung und Entschädigung der Missbrauchopfer verhalten hat ist der pure Hohn.
Aber es stimmt natürlich das im Einzelfall auch gute Arbeit geleistet wird.

Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: »Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!« (R. Mey)
 
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Früher vielleicht eher als heute; zu einer Zeit da die Welt reduzierter war. Aktuell leistet Social Media ganz gute Arbeit.
 
Wie Zimmy schrieb: "Ein wesentlicher Grund für die Entstehung von Religionen scheint mir die rationale Unfassbarkeit des Zufalls zu sein."

Was für uns Menschen darüber hinaus auch immer noch unfassbar erscheint, ist die Funktion unseres Gehirns, aus dem heraus ja alles entsteht, was hier geschrieben wird, an was wir glauben, was uns Freude bereitet und Angst macht.

Die Nerowissenschaften kommen da Schritt für Schritt weiter, sind aber irgendwie immer noch am Anfang.
Bei den Neurowissenschaften krankt es wie bei allen eher empirischen Wissenschaften (sorry) auch an der Vernetzung mit anderen (empirischen) Wissenschaften und evidenzbasierten Erkenntnissen.

Zitat aus einem netten kurzen Artikel ( https://www.derstandard.at/story/2000044667330/das-gehirn-uebersteigt-unser-vorstellungsvermoegen )
"Deswegen würde ich hoffen, dass wir doch irgendwann einmal die Dichotomie zwischen Human- und Naturwissenschaften ein bisschen besser überbrücken lernen."
 
Ein wesentlicher Grund für die Entstehung von Religionen scheint mir die rationale Unfassbarkeit des Zufalls zu sein
Tja - dann gibt es wohl eine richtig schlechte Nachricht für alle Fans von Ursache und Wirkung: manchmal (ziemlich oft sogar) findet sich gar kein Grund. :D
Scheiße passiert einfach oder im englischen noch griffiger formuliert; shit happens!
 
Aber bei den Depperten happens mehr shit als bei den Intelligenten.
 
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