Brauchen wir mehr Öffentlichkeitsarbeit für Herrenstrumphosen?

Gotti

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männlich
Hallo in die Runde

In einem anderen Forum, in dem ich auch aktiv bin, ist die Fragestellung aufgetaucht ob wir eine Art Öffentlichkeitsarbeit brauchen um die FSH Hersteller dazu zu bringen Herren FSH zu produzieren.

Dies https://forum.fsh-info.de/viewtopic.php?f=41&t=856 wäre der Link zum Thread.

Ich selbst kann diese Notwendigkeit für mich so nicht sehen. Aber dennoch wäre die Frage wie ihr das seht.
 
Ich will das nicht, weil ich mir sofort einen anderen Fetisch suche, sobald die Feinstrumpfhose am Mann völlig normal ist.
 
Moin,
für mich persönlich ist das völlig irrelevant.
Beim Lesen der von Dir verlinkten Diskussion drängte sich mir der Eindruck auf, dass da jemand auf eine ziemlich krude Weise eine Art "Absolution" für etwas sucht, das er tief in seinem Inneren selbst für nicht normal hält.
Ich meine, nur weil auf der Cornflakes-Packung geschrieben steht, es handle sich um ein gesundes Nahrungsmittel, wird das ja auch nicht richtig, und meine Partnerin hat auch keinerlei Problem damit, meinen "Herrenrasierer" zu benutzen :)

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach liegt das "Problem" also keineswegs auf der Seite der "bösen Hersteller", die sich der vermeintlichen Normalität entgegenstellen, sondern auf der Seite desjenigen, der andere dazu benötigt, zu sich selbst und seinen Vorlieben zu stehen.

Ich selbst trage Feinstrümpfe mal als Fetisch, da dürfen und müssen es dann schon die möglichst "weiblichen" Modelle sein, aber auch als ganz normales Kleidungsstück zur täglichen Kleidung. Da sollten es (beinkleid möge mir verzeihen!) dann eher die gedeckten Farben und unauffälligen, weil zur männlichen Kleidung passenden, Modelle sein.
Im beiden Fällen ist es mir aber völlig egal, ob auf der Verpackung nun Damenstrumpfhose, Herrenstrumpfhose oder Kleine-pelzige-Tierchen-Strumpfhose steht.
Ich verwende ja Vaseline auch für Türdichtungen am Auto, obwohl da "Hautpflege" draufsteht ;-)

Just my two pence
Adrian
 
Hallo Adrian

Ich bin geneigt dir Recht zu geben.
 
@Gotti

Nicht, dass ich irgendwas dagegen hätte, dass Du hier einen Link zu einem anderen Strumpfhosenforen postest, aber ich finde es schon interessant, dass Du dort vorher um Erlaubnis dafür fragen willst, hier aber nicht. Vielleicht sind wir hier ja doch zu wenig streng.

:emoji_thinking:
 
Sorry - das war keine böse Absicht. Aber das andere Forum hat beim besten Willen nicht den Zulauf den es hier gibt. Von daher glaube ich nicht das dieses Forum davon stirbt, wenn ich auf ein 2. Forum verlinke. Anders rum sehe ich die Geschichte schon eher als Möglichkeit.
 
Hallo Gotti,

ich denke mal dies ist ein schwieriges Thema!
Ich dachte eine Weile lang auch, man müsste die Leute missionieren um mehr Akzeptanz zu bekommen.
Der beste Weg ist doch sicherlich einfach seinem Herzen zu folgen und "draußen" zu zeigen was man gerne mag.
In die berühmte "Schmuddelecke" wird man nämlich nur gesteckt wenn mann ein Versteckspiel draus macht.
Frag mal die Leute, die öffentlich Strumpfhosen tragen nach ihren Erfahrungen...
Und die Industrie aufzufordern nun doch endlich etwas für uns arme gebeutelte Männchen zu tun, geht in die (Strumpf)hose.
Da zählt nur Masse und Marge. Wenn die kritische Masse erreicht werden würde und ein Strumpfhersteller endlich Geld damit verdienen würde, würden die sofort ihre Maschinen anschmeißen.
Im übrigen gibt es ja bereits Nischen wo die Männerstrumpfhose angeboten wird: als Beispiel die WoMan von Leveé, Wolford's Herrenmodell, die Serie von Adrian, etc...
Aber das sind Minderheiten und nicht für die breite Masse.
Die Strumpfindustrie könnte natürlich einfach genderneutrale Produkte lancieren, damit wären sie auch im aktuellen Gespräch rund um den Gender-Wahn.
Solange nicht ein berühmter Politiker, Schauspieler oder gar Fußballer ganz ungeniert in sichtbar dünnen Strumpfhosen rumstolziert wird dieser Mode-Hype erstmal nicht ausbrechen. Da gab's ja schon diverses Vorpreschen in der Pret a Porter Mode. Aber da kommt dann alles zu exhibitionistisch und elitär rüber.
Steter Tropfen höhlt den Stein: wenn die Masse öfter mal einen Mann in Strumpfhosen sieht, wird das irgendwann zur Selbstverständlichkeit.
Die Frage ist: wieviele wagemutige Männer wollen da wirklich mal gegen den Strom schwimmen und halten auch den einen oder anderen komischen Blick aus ?! Ein dickes Lob an die Männer hier, die sich öffentlich ausleben. Für mich sind Menschen mit Ecken und Kanten allemal interessanter als der gemeine Einheitsbrei. Auch Visionäre und Vordenker sind meistens unkonventionelle Menschen, die nicht aufzählen was alles nicht geht - sondern ausprobieren was geht.

„Sich daran zu erinnern, dass ihr sterben werdet, ist der beste Weg den ich kenne, den Gedanken zu verhindern, dass man etwas zu verlieren hätte. Ihr seid bereits entblößt. Es gibt keinen Grund, eurem Herzen nicht zu folgen.“
(Steve Jobs)
 
Hallo Gotti,

beim Lesen deiner Diskussion im Parallelforum habe ich dann doch ein spontanes Déjà-vu bekommen.
Ich will jetzt gar nicht besonders ausführlich auf die Aktionen eingehen, die in den letzten 20 Jahren in der Richtung liefen, aber im Ergebnis hätte ich doch ziemlich genau vorhersagen können, wie die Hersteller auf so einen Aufruf reagieren würden. Ich kann mich da noch sehr gut an "unsere Zeit" erinnern:

Sie haben uns erzählt, dass sich Feinstrumpfwaren in allen möglichen Variationen und Größen längst in den Geschäften befinden und sie sich freuen würden, wenn man diese auch einfach mal kauft.
Sie haben uns auch erzählt, dass Marketing für Strumpfwaren im Allgemeinen und für Männermode im Speziellen schlecht investiertes Geld ist und man deshalb davon Abstand genommen hat.
Und sie haben uns erzählt, dass es der Branche insgesamt schlecht geht und man nicht bereit ist, ohne Aussicht auf Verkäufe in relevanter Stückzahl zu investieren.

Einzige Ausnahme war damals Levée. Sie haben ein Experiment gewagt, haben die WoMan auf den Markt gebracht und sind damit gescheitert.
Über die Gründe des Scheiterns muss man gar nicht erst spekulieren, denn mittlerweile weiss es jeder in der Branche, dass es sinnlos ist.
Man löst keine "Mode für Männer" damit aus.

Zudem kann man festhalten, dass eine größere Akzeptanz für das Tragen von Feinstrumpfwaren für Männer nicht alleine schon dadurch erfolgt, dass Feinstrümpfe speziell für Männer verkauft werden.
Das wäre auch viel zu einfach.

Grüße
teka
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe es damals gesagt und sage es jetzt wieder: Eine Unisex-Strumpfhose "WoMan" zu nennen war der größte Bock, der jemals in der Geschichte der Produktnamensfindung geschossen wurde. Der Camel-Case nutzt da null, nada, niente, wenn man "WOMAN" hört. Da denkt man an Frau, und das große geschriebene M kommt viel zu spät, um an dieser spontanen Anmutung noch was zu ändern.
 
Öffentlichkeitsarbeit heißt ja Strumpfhosen öffentlich sichtbar zu tragen bzw das in das Auge der Öffentlichkeit zu bringen . Bei dieser immer und immer wieder aufkommenden Diskussion wird meiner Meinung nach aus dem Auge verloren in welchem Zusammenhang Strumpfhosen von Frauen getragen werden . Nämlich erstens zum Rock und zweitens neuerdings zu Shorts . Man will sie zeigen , sie sind Bestandteil einer kompletten Garderobe . Die Wärmefunktion blende ich mal aus . Das tragen unter einer Hose kann doch jeder Mann ohne nennenswerte Probleme machen . Aber wie zeigt man sie ? Nämlich mit einem Rock . Oder mit Shorts .
Müsste man dann nicht zuerst das tragen von Röcke für Männer bewerben ? Oder als Brücke Shorts auch an kälter Tagen ( Herbst , Winter ) . Denn dann würden sie sichtbar und kahlen, nackten Beinen Farbe bringen ( zb. Blau , Schwarz , Mocca .... ) und etwas minimale Wärme bringen .
Und dann sind wir wieder bei den Laufstegen . Solange nicht alltagstaugliche Modeideen für Männer rauskommen bleibt das ganze stecken und bleibt etwas für eine Minderheit . Und Mode ist doch in der Männerwelt eher ein Nebenthema .
Wenn man dann die Hersteller bewegen möchte wird man an der Wirtschaftlichkeit scheitern .
Ich glaube das bewerben von Strumpfhosen für Männer funktioniert nur wenn man klar macht in welcher Kombination Mann sie trägt . Entweder zum Rock oder Shorts .
 
Jetzt komme ich wieder mal mit einen Gedankengang daher.

Sind wir Männer wirklich so bekloppt, dass man uns auf jedem Produkt drauf schreiben muss, dass es unter Umständen, auch für Männer brauchbar/benutzbar ist?

Ich denke die Indrustrie hat das schon lange erkannt, denn wenn ich sehe bis zu welchen Größen mittelweile Damenbekleidung, Schuhe und sonst noch was produziert werden, könnte man meinen, dass Damen in Deutschland durchaus die Dimension einer jungen Elefantendame erreichen können.

Auch der Handel hat mit Sicherheit schon den Wandel erkannt und bietet entsprechend an.

Ich war letzte Woche z. B. in Frankfurts größtem Geschäft für Damen- u. Herrenschuhe (liegt gleich um die Ecke von meinen Lauscherhändler). Ich bin rein und habe eine Verkäuferin, einen Damenschuh mit 8cm Absatz gezeigt, den ich zur Zeit täglich trage (leverkuehn hat sie gesehen), mit der Frage ob sie mir etwas ähnliches, aber qualitativ hochwertiges besorgen kann. Sie hat den Schuh zweinmal fotografiert und gesagt, sie fragt ihren Händler und denkt mal schon. Sie ruft mich an. Keine dummen Fragen, keine Nebenbemerkungen.

Sind wir nicht somit bestens versorgt, wenn wir es nur zulassen? Ich denke schon.

So am Rande, Mecki und Leverkuehn, die "gedeckten Farben" sind schon o k, solange hier keiner mit dem Begriff "helles Schwarz" an kommt . . .
 
:) habe ich auch noch nicht gehört:helles schwarz, aber dunkles weiß gibt es doch...oder? Jedenfalls laut Waschmittelwerbung...
 
Nero...nerissimo....schwarz ist nicht unbedingt gleich schwarz: Vantablack
Das finde ich hochinteressant!

Und zum Thema: ich kann mir nicht vorstellen, dass es was am Kaufverhalten oder Modebewußtsein in der
Männerwelt verändert, wenn es mehr als Männermodelle deklarierte Strumpfhosen gibt.
Ich nehme dieses Kleidungsstück, rein vom Schnitt her, auch eher als unisex wahr.

Irgendwo in den Mannheimer Quadraten kam ich mal an einem Fachgeschäft für Damenschuhe in Übergößen vorbei.
Ich persönlich kenne nur eine Frau mit Gr. 43, was schon echt groß ist (sie hat aber auch eine Statur wie eine Walküre).
Die Schuhe in dem Laden gab es aber noch deutlich größer....da denke ich ähnlich wie Beinkleid.
 
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