bellevue15
Frischling
Hallo zusammen!
Ich habe es mich vor knapp zwei Jahren zum ersten Mal getraut, offen Feinstrumpfhosen zu tragen. Mit "offen" meine ich, daß ich sie so getragen haben, daß es nicht zu übersehen war - nämlich dezent glänzende, bronzefarbene 45den-FSHs mit Bermuda-Shorts und Sportschuhen, am hellichten Tag und in den belebten Strassen Berlins. Zugegebenermaßen hatte ich beim ersten Mal einen ziemlich trockenen Mund und mein Herzschlag war deutlich beschleunigt, aber das hat sich schnell gelegt, wenn man ersteinmal ein paar Leuten über den Weg gelaufen ist, die entweder gar nichts bemerken, weil sie viel zu sehr mit ihrem eigenen Kram beschäftigt sind, oder einem auf den feinbestrumpften Teil der Beine starren, verdattert oder milde amüsiert reagieren und wortlos passieren.
Wirklich negative Reaktionen gab es noch keine.
Den meisten Leuten ist es auch einfach egal. Nun kann man sicher über die Gleichgültigkeit in unserer Gesellschft klagen, aber wenn ich vor die Wahl gestellt werde, einem gleichgültigen Menschen zu begegnen, dem einfach egal ist, wie ich mich anziehe, oder lieber einem der sich "kümmert", blöderweise aber ein intoleranter Engstirn ist, dann fällt mir die Wahl nicht schwer.
Ich bin recht häufig mit meinem Hund in Strumpfhosen unterwegs, so z.B. auch am Grunewaldsee (dem wohl beliebstenten Hundeauslaufgebiet in Berlin) und da bleibt es nicht aus, dass man hier und da stehenbleibt und sich mit anderen HundebesitzerInnen ein paar Worte wechselt. Natürlich gibt es dann immer den Blick auf die Beine aber den sollte man schon aushalten. Man wechselt ein paar Worte über die Hunde und was sonst noch so passiert in der Stadt (der Streik der Busfahrer war kürzlich ein grosses Thema) und geht dann seiner Wege. Wenn man sich nicht wie ein Sonderling verhält, wird man auch nicht als Sonderling betrachtet. Es ist recht einfach: "Ach, der Typ trägt Strumpfhosen, ist aber eigentlich ganz nett."
Nicht offensiv, sondern ganz selbstverständlich. Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus.
In diesem Sinne möchte ich alle hier ermutigen, die dem feinen Gewebe "verfallen" sind: Einfach Machen!
Für die Zögerlichen: Gerade jetzt im Sommer fallen feinbestrumpfte Beine zu Shorts erst auf den zweiten Blick auf und den tut kaum Jemand!
Je mehr sich trauen, desto … ihr wisst schon!
Bis auf weiteres
Bellevue15
P.S.: Eine nette Episode vielleicht noch, die ich mit einer Mittsiebzigerin hatte, die ich beim Gassigehen im Herbst getroffen habe. Nach ein paar Worten über die Angst ihres Yorkshire-Terriers vor grösseren Hunden und meiner Versicherung, daß meine ältere Hunde-Dame kleine Rüden besonders toll findet, fragte sie mich, ob es mir mit den kurzen Hosen bei den herrschenden Temperaturen nicht zu kalt sei, was ich prompt verneinte. Sie warf noch einen genaueren Blick und erkannte das eigentlich Offensichtliche und bemerkte nur, daß es mit Strumpfhosen wohl schon gehen würde. Stimmt!
Ich habe es mich vor knapp zwei Jahren zum ersten Mal getraut, offen Feinstrumpfhosen zu tragen. Mit "offen" meine ich, daß ich sie so getragen haben, daß es nicht zu übersehen war - nämlich dezent glänzende, bronzefarbene 45den-FSHs mit Bermuda-Shorts und Sportschuhen, am hellichten Tag und in den belebten Strassen Berlins. Zugegebenermaßen hatte ich beim ersten Mal einen ziemlich trockenen Mund und mein Herzschlag war deutlich beschleunigt, aber das hat sich schnell gelegt, wenn man ersteinmal ein paar Leuten über den Weg gelaufen ist, die entweder gar nichts bemerken, weil sie viel zu sehr mit ihrem eigenen Kram beschäftigt sind, oder einem auf den feinbestrumpften Teil der Beine starren, verdattert oder milde amüsiert reagieren und wortlos passieren.
Wirklich negative Reaktionen gab es noch keine.
Den meisten Leuten ist es auch einfach egal. Nun kann man sicher über die Gleichgültigkeit in unserer Gesellschft klagen, aber wenn ich vor die Wahl gestellt werde, einem gleichgültigen Menschen zu begegnen, dem einfach egal ist, wie ich mich anziehe, oder lieber einem der sich "kümmert", blöderweise aber ein intoleranter Engstirn ist, dann fällt mir die Wahl nicht schwer.
Ich bin recht häufig mit meinem Hund in Strumpfhosen unterwegs, so z.B. auch am Grunewaldsee (dem wohl beliebstenten Hundeauslaufgebiet in Berlin) und da bleibt es nicht aus, dass man hier und da stehenbleibt und sich mit anderen HundebesitzerInnen ein paar Worte wechselt. Natürlich gibt es dann immer den Blick auf die Beine aber den sollte man schon aushalten. Man wechselt ein paar Worte über die Hunde und was sonst noch so passiert in der Stadt (der Streik der Busfahrer war kürzlich ein grosses Thema) und geht dann seiner Wege. Wenn man sich nicht wie ein Sonderling verhält, wird man auch nicht als Sonderling betrachtet. Es ist recht einfach: "Ach, der Typ trägt Strumpfhosen, ist aber eigentlich ganz nett."
Nicht offensiv, sondern ganz selbstverständlich. Wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus.
In diesem Sinne möchte ich alle hier ermutigen, die dem feinen Gewebe "verfallen" sind: Einfach Machen!
Für die Zögerlichen: Gerade jetzt im Sommer fallen feinbestrumpfte Beine zu Shorts erst auf den zweiten Blick auf und den tut kaum Jemand!
Je mehr sich trauen, desto … ihr wisst schon!
Bis auf weiteres
Bellevue15
P.S.: Eine nette Episode vielleicht noch, die ich mit einer Mittsiebzigerin hatte, die ich beim Gassigehen im Herbst getroffen habe. Nach ein paar Worten über die Angst ihres Yorkshire-Terriers vor grösseren Hunden und meiner Versicherung, daß meine ältere Hunde-Dame kleine Rüden besonders toll findet, fragte sie mich, ob es mir mit den kurzen Hosen bei den herrschenden Temperaturen nicht zu kalt sei, was ich prompt verneinte. Sie warf noch einen genaueren Blick und erkannte das eigentlich Offensichtliche und bemerkte nur, daß es mit Strumpfhosen wohl schon gehen würde. Stimmt!
Zuletzt bearbeitet: