Ganz schlechter Vorschlag. Generell werden der Energieaufwand und der Schadstoffausstoss bei der Produktion und die Dauer zur Wiederbeschaffung bei solchen Rechnungen vergessen. Das sind Vergleiche von Äpfeln mit Birnen.
Das sagt die KI:
Die kurze Antwort lautet: Ja, Elektroautos sind über die gesamte Lebensdauer deutlich sauberer, aber sie starten mit einem „CO2-Rucksack“ in das Rennen.
Die Gesamtrechnung (LCA – Life Cycle Assessment) ist komplexer als nur der Vergleich „Auspuff vs. Schornstein“. Hier ist der aktuelle Stand der Wissenschaft (2024/2025) für Sie aufgeschlüsselt:
1. Die Startphase: Der "CO2-Rucksack"
Bevor der erste Kilometer gefahren ist, liegt der Verbrenner oft vorn.
* Verbrenner: Die Produktion von Karosserie und Motor ist mittlerweile sehr effizient und etabliert.
* Elektroauto: Die Herstellung der großen Traktionsbatterie (Lithium-Ionen) ist extrem energieintensiv. Ein neues E-Auto verursacht bei der Herstellung je nach Akkugröße ca. 30 % bis 60 % mehr CO2 als ein vergleichbarer Verbrenner.
* Das ist der "Rucksack", den das E-Auto abarbeiten muss.
2. Die Nutzungsphase: Die Aufholjagd
Sobald die Autos fahren, dreht sich das Bild drastisch.
* Verbrenner: Stößt kontinuierlich CO2 aus (Tank-to-Wheel), dazu kommt der enorme Energieaufwand für Förderung, Raffinerie und Transport des Sprits (Well-to-Tank). Über 200.000 km kommen hier schnell 30-40 Tonnen CO2 zusammen.
* Elektroauto: Stößt lokal 0g CO2 aus. Die Emissionen entstehen nur im Kraftwerk. Da der Strommix immer grüner wird (Anstieg erneuerbarer Energien), sinkt der CO2-Ausstoß pro gefahrenem Kilometer jedes Jahr weiter. Zudem ist der E-Motor ca. 3-4 mal effizienter im Umgang mit Energie als ein Verbrennungsmotor.
3. Der „Break-Even-Point“ (Amortisation)
Wann hat das E-Auto seinen Produktionsnachteil wettgemacht? Das hängt extrem vom geladenen Strom ab:
| Szenario | Break-Even (geschätzt) |
|---|---|
| Nur Ökostrom | Bereits nach ca. 20.000 – 30.000 km ist das E-Auto im Plus. |
| Deutscher Strommix (aktuell) | Nach ca. 45.000 – 60.000 km (entspricht meist 3-4 Jahren). |
| Sehr „schmutziger“ Strom (hoher Kohleanteil) | Dauert länger, bis zu 90.000 – 100.000 km. |
> Wichtig: Da Autos in Deutschland im Schnitt ca. 200.000 km oder länger halten, erreichen fast alle E-Autos diesen Punkt lange vor ihrem Lebensende.
>
4. Das Gesamtergebnis (Lebenszyklus)
Wenn man ein durchschnittliches Autoleben (ca. 15 Jahre / 200.000+ km) betrachtet, sieht die Bilanz laut aktuellen Studien (z.B. Fraunhofer ISI, ICCT, ADAC) so aus:
* Elektroauto (Kompaktklasse): Verursacht insgesamt ca. 60 % bis 70 % weniger CO2 als ein vergleichbarer Benziner (Basis: EU-Strommix-Prognose für die Lebensdauer).
* Verbrenner: Hat keine Chance mehr aufzuholen, da der Ausstoß durch die Verbrennung physikalisch nicht auf Null gesenkt werden kann.
Zusammenfassung der Einflussfaktoren
Die Bilanz des E-Autos schwankt je nach drei Faktoren stärker als beim Verbrenner:
* Batteriegröße: Ein riesiger 100-kWh-Akku in einem SUV braucht viel länger, um sich zu amortisieren, als ein 50-kWh-Akku in einem Kleinwagen.
* Strommix: Wer zu Hause Photovoltaik-Strom lädt, fährt fast sofort klimafreundlicher.
* Produktionsort: Batterien, die in Europa (hoher Anteil erneuerbare Energien) produziert werden, haben einen halb so großen CO2-Rucksack wie Batterien aus China (oft noch hoher Kohlestromanteil in der Produktion, wobei auch hier der Anteil erneuerbarer Energien massiv wächst).
Fazit
Ein Elektroauto ist nicht emissionsfrei, aber es ist emissionsärmer. Selbst mit dem aktuellen deutschen Strommix ist das E-Auto dem Verbrenner über die Lebensdauer deutlich überlegen.