Männer und die Angst.

schmidt.s.y.

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So habe jetzt schon so viel Beiträge gelesen ,würde gern Strumpfhosen offen tragen.
Wie ist das Gefühl Strumpfhosen sichtbar zu tragen usw.
Okay trage jetzt seit Jahren Sichtbar Strumpfhosen ,habe die Angst hinter mir gelassen .
Mein Tipp die angst hast du immer und ist schwer zu überwinden .Und brecht nichts über die Beine nur wenn ihr im Kopf die Angst überwunden habt .Und Mann kann überall erwischt oder gesehen werden.Also gut über Legen ob man es will oder nicht nur jammern bringt einen nicht weiter.
Beim ersten mal hatte ich auch viel Angst,wer sieht mich ,was sagen die Leute.
Uns siehe da ich Lebe noch.
L.g.Schmidt
 
Es geht ja nicht ums Überleben, sondern um die Gefahr der Ausgrenzung. Die ist wohl sehr vom Milieu abhängig, in dem man sich vorwiegend bewegt. Je bürgerlicher, desto größer, würde ich gefühlsmäßig einmal meinen. Und wenn jemandem Ausgrenzung völlig wurscht ist, dann braucht er diesbezügliche Überlegungen ja gar nicht erst anzustellen, weil illegal ist's ja nicht. Nur den meisten ist Ausgrenzung aber ganz und gar nicht egal .....
 
...Und Mann kann überall erwischt oder gesehen werden....

Erwischt werden kann nur, wer verbotenes tut. Also Altöl in die Natur kippt, oder im Laden die Kippen klaut usw.
Wir wollen einfach nur das Tragen was uns gefällt. Und das ist nichts verbotenes.

Ich weiß natürlich was Du damit sagen wolltest und Du hast völlig Recht.
Es kostet die ersten Male ein wenig Überwindung aber wenn man erstmal unterwegs ist, macht es Spaß wenn man selber die Leute dabei beobachtet wie sie einen bemustern.
Wirklich negative Reaktionen habe ich noch nicht erlebt. Einmal hat ein junges Mädchen gelacht als sie mich in Jeansshorts und blickdichter schwarzer Strumpfhose in der Stadt gesehen hat.
So what!?!
Die meisten anderen schauen interessiert oder auch amüsiert, ganz einfach weil es eben ungewohnt ist.
So wie man Leute mit auffälligen Tattoos oder Frisuren anschaut und für sich selber dabei entscheidet ob es einem gefällt oder nicht.
Von daher unterscheiden wir uns nicht von denen die eben auffäliges Tattoos haben oder ihre Haare Lila und hellblau färben.
Nur das es von denen (bisher) ein paar mehr gibt und sie daher inzwischen zum normalen Bild in der Öffentlichkeit gehören.
Ob wir da jemals hin kommen werden weiß ich nicht. Auf jeden Fall werden wir das nicht schaffen, wenn wir uns mit unseren Bedenken zu Hause verstecken.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass man sich, gerade die ersten male, sicherer fühlt, wenn man seine Partnerin an seiner Seite hat und man gemeinsam raus geht.
Das gibt einem sehr viel mehr Sicherheit.

Aber auch wenn man allein unterwegs ist, reißt einem niemand den Kopf ab.

Allen die es versuchen wollen wünsche ich viel Mut, allen für die es inzwischen mehr oder weniger normal geworden ist wünsche ich weiterhin viel Spaß damit das eigene Leben zu leben.

LG
Nylonbär
 
Es kommt darauf an, wo und wann man sich zeigt. Dorf/Kleinstadt oder wie ich in einer großen Durchgangsstraße in Berlin-Kreuzberg, Gneisenaustraße. Damals in St.Peter-Ording oder Garding hatte ich Angst vor Entdeckung. In Berlin in der besagten Straße hatte ich Angst vor Schlägen von irgendwelchen Männern(ist dreimal passiert). Aber davon abgesehen habe ich seit 1993 viele schöne Erlebnisse in meiner Straße gehabt, vor allem tagsüber. Raus und angucken lassen.
 
Ja die Angst kann einen ganz schön im Griff haben!

Aber die Angst ist auch vergänglich, sie ist zu100% überwindbar. Und wenn du die ersten Gehversuche heil überstanden hast, merkst du erst wie schön das Leben sein kann. Frei, unbeschwert und leicht. Mir ist erst klar geworden wie sehr ich mich durch meine Angst eingeschränkt habe als ich meine ersten Erfolgserlebnisse als Frau verbuchen konnte. Was ja auch öffentliches Strumpfhosentragen beinhaltet. Und so wird Die Angst immer kleiner wie ein böses Gespenst das sich langsam verabschiedet. Herrlich!

Übrigens haben die Amis für diese Situation einen schönen Spruch. "How can I soar like an eagle, when I have to work with turkey´s!
 
Dadurch das ich weiß, das ich mit einer fristlosen Kündigung zu rechnen habe wenn ich öffentlich in FSH rumlaufen würde und gesehen werde ist es gar nicht möglich die Angst aus zu schalten. Meine Zufriedenheit kommt nur dadurch noch zustande, dass ich weiß das ich sie trage und ich es schaffe es für mich zu behalten.
lg
Satin Sheers
 
Dadurch das ich weiß, das ich mit einer fristlosen Kündigung zu rechnen habe wenn ich öffentlich in FSH rumlaufen würde und gesehen werde ist es gar nicht möglich die Angst aus zu schalten. Meine Zufriedenheit kommt nur dadurch noch zustande, dass ich weiß das ich sie trage und ich es schaffe es für mich zu behalten.
lg
Satin Sheers

Zu 100% akzeptiert, ohne Widerrede und auch ohne Wenn und Aber. Es ist Dein Leben und Du mußt mit der Situation klarkommen, was Du ja scheinbar auch tust. Gut so.

Nur für mich persönlich wäre das Verstecken auf die Dauer zu anstrengend. Der Leidensdruck wäre einfach irgendwann zu groß, und ich würde platzen. Also muß ich raus! Das ist nicht irgendwie gewollt, das ist sozusagen von innen her erzwungen. Sich dagegen wehren ist mehr als schwierig.


Und seitdem ich raus geh ist für mich das Leben wieder richtig lebenswert geworden.
 
Dadurch das ich weiß, das ich mit einer fristlosen Kündigung zu rechnen habe wenn ich öffentlich in FSH rumlaufen würde und gesehen werde ist es gar nicht möglich die Angst aus zu schalten.

Da ich weiss was Du beruflich machst weiss ich auch, das Deine Angst mehr als begründet ist.
Und diese Angst kann man in Deinem konkreten Beispiel auch nicht in "den Griff" bekommen, die Konsequenzen hättest nicht nur Du sondern auch Deine Familie zu tragen.

Insofern sollte jeder für sich konkret selbst wissen was er machen kann und was nicht.

Ich bin jedenfalls der Meinung man sollte sich selbst durchaus der Konsequenzen bewusst sein was ein Outing zur Folge haben könnte, egal ob man es nun einsieht oder nicht.

lg
Satinlook
 
(...) So wie man Leute mit auffälligen Tattoos oder Frisuren anschaut und für sich selber dabei entscheidet ob es einem gefällt oder nicht.
Von daher unterscheiden wir uns nicht von denen die eben auffäliges Tattoos haben oder ihre Haare Lila und hellblau färben.

Da würd ich eher widersprechen - Tattoos oder lila Haare verletzen keine etablierten Rollenbilder. Strumpfhosen am Mann dagegen schon. Niemand wird die Männlichkeit eines männlichen Tattooträgers infrage stellen (selbst wenn er noch dazu lila Haare hat - dann ist es halt Punk). Als Mann mit Strumpfhosen wird man dagegen leicht verspottet (wenn auch im verborgenen) - es sei denn, man hat es irre gut drauf, was die Wahl des Outfits und das selbstbewusste Auftreten im sozialen Umfeld angeht.

Natürlich soll jeder tragen, was er will - auch Strumpfhosen. Aber es ist halt doch nicht das gleiche wie Tattoos & Co., jedenfalls nicht heutzutage.

Ob wir da jemals hin kommen werden weiß ich nicht. Auf jeden Fall werden wir das nicht schaffen, wenn wir uns mit unseren Bedenken zu Hause verstecken.

So ist es :)

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen dass man sich, gerade die ersten male, sicherer fühlt, wenn man seine Partnerin an seiner Seite hat und man gemeinsam raus geht.
Das gibt einem sehr viel mehr Sicherheit.

Oder 1-2 gute Freundinnen - so hab ich's gemacht ;-) ...auf jeden Fall ein sehr guter Ratschlag für Einsteiger.

(...) Frei, unbeschwert und leicht. Mir ist erst klar geworden wie sehr ich mich durch meine Angst eingeschränkt habe als ich meine ersten Erfolgserlebnisse als Frau verbuchen konnte. (...)

Ich frage mich manchmal, was die "öffentliche Wahrnehmung" (also das, was der Durchschnitt unserer Mitbürger in einer durchschnittlichen Stadt) mehr irritiert: einen Mann, der komplett als Frau zurecht gemacht ist, oder einen Mann, der Strumpfhosen zum maskulinen Outfit (Shorts & Co.) trägt? Ich hab fast das Gefühl, dass das Verständnis für die erstere Gruppe mittlerweile sogar das größere ist, einfach wegen der Präsenz in der Öffentlichkeit und in den Medien und weil allgemein akzeptiert ist, dass es nunmal Leute gibt, die "anders" sind. Die Schublade ist geschaffen, und die Menschen kommen mit allem, was in irgendeine existierende Schublade passt, ganz gut zurecht, da man es sehen und sofort ad acta legen kann, ohne weiter dran rumhirnen zu müssen.

Für strumpfhosentragende Männer gibt's kaum eine Schublade - jedenfalls nicht heutzutage. Daher wirkt der Anblick überfordernd, manchmal verstörend - so, als würde man einen Fisch sehen, der durch den Garten fliegt und in einem Vogelnest landet. Aber: Gewöhnung macht alles. Und ich lass mich, zumindest an den Tagen, an denen ich etwas kampflustiger bin, nicht davon abhalten, das anzuziehen, worauf ich Lust hab.
 
Sagt mal hat uns nicht Rot-Grün ein, ach so wunderbares Geschenk gemacht, das da lautet "Antidiskriminierungsgestz"? Darf uns denn überhaupt jemand rauswerfen oder böse sein?

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz ? Wikipedia

Richtig angewandt ist das doch durchaus ein scharfes Schwert, oder?

Wenn es um sowas geht ist Deutschland Weltweit ziemlich weit unten trotz dem Gesetz ! Ich höre jeden Tag Diskriminierung von scheiss Jude, Nigger bis Schwuchtel, alles ist dabei. In der Wirtschaft werden Leute abgelehnt weil Sie Rauchen, Piercings tragen oder Tattoos haben oder zu Alt sind usw. Die Liste ist Unendlich Lang !!!

In Unserer Gesellschaft ist Diskriminierung Allgegenwärtig. Schade eigentlich, denn es heisst doch, die Würde des Menschen ist Unantastbar !!!

Mein Motto ist Peace, Love and Unite !!! Jeder Mensch soll so Leben wie er Möchte und wird auch so Akzeptiert egal ob mit Strumpfhose oder Ohne ;)
 
Das AGG findet hauptsächlich im Berufsleben Anwendung, obwohl es auch in der Öffentlichkeit rechtskräftig ist. In der Öffentlichkeit müsstest allerding DU den Nachweis führen, daß du diskminiert wurdest. So wird das AGG im öffentlichen Bereich vermutlich zum zahnlosen Tiger.

Für den Fall daß ich in der Firma von wem auch immer zwangsgeoutet werde, pack ich aber wirklich die AGG-Keule aus:
1. Geschlechtsidentität
2. Weltanschauung

K.M. ... der sich diesen hypothetischen Fall durchgedacht hat und einen Knalleffekt auf Lager hat ...
 
Dadurch das ich weiß, das ich mit einer fristlosen Kündigung zu rechnen habe wenn ich öffentlich in FSH rumlaufen würde und gesehen werde ist es gar nicht möglich die Angst aus zu schalten. Meine Zufriedenheit kommt nur dadurch noch zustande, dass ich weiß das ich sie trage und ich es schaffe es für mich zu behalten.
lg
Satin Sheers

Ich beneide dich nicht, wenn du nicht mal in deiner Freizeit machen kannst, was du willst. Desweiteren bist du scheinbar ohne weiteres ersetzbar, wenn du wegen so einer Lappalie gleich rausfliegst...
So ein Job würde für mich nie in Frage gekommen, ich verkaufe doch nicht meine Seele...zumindest so lange ich die Wahl habe und mich keiner zwingt.
 
Dadurch das ich weiß, das ich mit einer fristlosen Kündigung zu rechnen habe wenn ich öffentlich in FSH rumlaufen würde und gesehen werde (...)

Sagt mal hat uns nicht Rot-Grün ein, ach so wunderbares Geschenk gemacht, das da lautet "Antidiskriminierungsgestz"? Darf uns denn überhaupt jemand rauswerfen oder böse sein? (...)

DAS würde mich tatsächlich mal interessieren, wie diese beiden Dinge zusammengehen - also wirklich in der Praxis. @Satin Sheers: darf ich fragen, in welcher Branche Du beschäftigt bist?

Ich bin mir sicher, dass mein Arbeitgeber mich nicht rauswerfen würde, ganz egal, was für Klamotten ich in der Freizeit trage. Ich geh sogar noch weiter: ich könnte vermutlich sogar mit Shorts und Strumpfhosen bei der Arbeit erscheinen, ohne mit extremen Konsequenzen rechnen zu müssen, und das, obwohl wir ein Betrieb mit vielen Hunderten von Mitarbeitern sind. Aber: bei uns ist immer alles political correct. Eine sexistische Äußerung beispielsweise kann sofort zu einer Abmahnung führen. Somit würde ich mal davon ausgehen, das mein Betrieb auch das Antidiskriminierungskonzept sehr ernst nehmen würde.

Gleichzeitig gibt es in unseren Unternehmensgrundsätzen Formulierungen wie "die Mitarbeiter tragen Kleidung (etc.), mit der sie das Unternehmen in angemessener Weise repräsentieren", und gleichzeitig wird auch das Verhalten im Privatleben (Beispiel: Posts in Social Networks, die sich auf die Firma auswirken könnten) auf ähnliche Weise reguliert. Okay, Kundenkontakt hab ich auf Arbeit keinen. Dennoch frag ich mich dann wieder: wie würde das wohl laufen, wenn's hart auf hart käme? Wie gesagt: Rauswurf wohl kaum, aber ob man wohl einen "Hinweis" bekommen würde...?
 
...ich könnte vermutlich sogar mit Shorts und Strumpfhosen bei der Arbeit erscheinen, ohne mit extremen Konsequenzen rechnen zu müssen, und das, obwohl wir ein Betrieb mit vielen Hunderten von Mitarbeitern sind. Aber: bei uns ist immer alles political correct. Eine sexistische Äußerung beispielsweise kann sofort zu einer Abmahnung führen. Somit würde ich mal davon ausgehen, das mein Betrieb auch das Antidiskriminierungskonzept sehr ernst nehmen würde..
Ja, indem sie Dich rauswerfen um die anderen davor zu schützen Dich diskriminieren zu können.
...Gleichzeitig gibt es in unseren Unternehmensgrundsätzen Formulierungen wie "die Mitarbeiter tragen Kleidung (etc.), mit der sie das Unternehmen in angemessener Weise repräsentieren", und gleichzeitig wird auch das Verhalten im Privatleben (Beispiel: Posts in Social Networks, die sich auf die Firma auswirken könnten) auf ähnliche Weise reguliert...
Du fändest Dich in der hintersten Ecke des Gebäudes wieder aus gleichem Grund wie oben.

Etwas hart formuliert? Ich wünsche Dir daß Dein Unternehmen sich nicht nach dem Mainstream verhält, doch üblicherweise wünschen Konzerne eine gleichgeschaltete graue gesichtlose austauschbare Masse an Arbeitsdroiden. Störkörper, die aus der Reihe tanzen, da gehen die Methoden von subtil bis brachial um sie zur Räson zu bringen. Sie schalten sich wieder gleich oder tragen die Konsequenzen.

Aber: Walmart hat in D auch schon probiert auf das Privtleben seiner Mitarbeiter wie in Amiland Einfluß zu nehmen und ist ordentlich vom Arbeitsgericht zurückgepfiffen worden. Das ist ein Lerneffekt für Unternehmen gewesen, es nicht mehr so hart vorzuschreiben (keine Paarbildung unter den Mitarbeitern) sondern in einen Verhaltenskodex zu giessen. Selbiger ist dann so wachsweich formuliert daß es immer zum Nachteil ausgelegt werden kann.

Zu Posts in SozialNetworks: Wenn mein mich beschäftigendes Unternehmen rauskriegen könnte, wer die grottenschlechten Beurteilungen auf kununu schreibt, die/der hätte nichts zu lachen. Der Gedanke der Geschäftsführung und Personalleitung beseelen würde wäre RACHE!

K.M.
 
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