Da wir ja von der Eingestehen der Leidenschaft am Anfang einer Beziehung nun schon am Ende einer Beziehung angekommen sind, möchte ich zum Thema Trennung einer Beziehung/Ehe drei Punkte bemerken:
- Zu einer Trennung gehören immer zwei Personen.
- Es gibt nicht nur den einen Grund, warum eine Beziehung in die Brüche geht.
- Es wird gelogen, bis sich die Balken biegen, vor, während und nach der Trennung, wobei ich das Herunterreden und/oder Weglassen von wichtigen Aspekten auch als Lüge verbuche.
Nehmen wir mal ein Beispiel:
Eine Frau verlässt ihren Partner wegen eines anderen Mannes.
Aus der Sicht des verlassenen Mannes eine Ungeheuerlichkeit, was für eine hinterhältige und herzlose Frau, er hat ihr doch alles geboten und sie bekam den Hals nicht voll und lässt ihn im Stich. So verbreitet er auch nach außen hin seine Situation.
Aus der Sicht der Frau war der neue Mann derjenige, der ihr die Augen öffnete, was für eine Niete/Süchtiger/Perverser/Langweiler/Faulenzer/Egoist der Ex war, vor dem sie einfach flüchten musste. Sie hat die Notbremse gezogen und verbreitet ihren Standpunkt.
Eine Situation, zwei Blickwinkel.
Das Problem liegt in meinen Augen schon viel früher: mangelhafte Kommunikation verbunden mit Defiziten beim Zuhören und dem Verstehen der Situation des anderen.
Das Forum hier und die gemachten Erfahrungen in einer Partnerschaft darin können eigentlich keine Richtschnur sein, denn wie sehen alles durch unsere Fetischbrille (oder wie man sie auch sonst nennen kann), wir erfahren meistens nie die wahren Hintergründe und schlagen uns oft ungewollt auf die Seite des Mannes mit seiner Leidenschaft für Feinstrumpfwaren.
Wenn eine Frau Feinstrumpfhosen an sich und vor allem am Mann eklig und/oder pervers findet, dann ist das aus unserer Sicht ein Unding, aber dazu gehört noch mehr. Wir machen uns auch keine Mühe, die Frau verstehen zu wollen.
Einige Punkte dazu wären:
Lobt er andere Frauen, wenn sie Strumpfhosen tragen, lässt sein Interesse am Morgenmagazin nach, wenn keine Strumpfhosen zu sehen sind, beschenkt er sich selbst wenn er ihr Feinstrumpfwaren schenkt, quengelt er, sie solle sich doch mal etwas „Ordentliches" anziehen, gerät er aus dem Häuschen, wenn sie mal was „Ordentliches" angezogen hat und so weiter. Alles Sachen, wo von beiden Personen keine vernünftige Kommunikation stattgefunden hat.
Mit dem Argument, dass Männer schon im Mittelalter Strumpfhosen angezogen haben, dass aus Verpackungen immer weniger „Damenstrumpfhosen" steht und was sonnst noch an abgedroschenen Phrasen hier durchs Forum geistert kann die Partnerin in meinen Augen verständlicherweise nichts anfangen, sie sieht eher in den Feinstrumpfwaren eine Konkurrenz und rausgeschmissenes Geld.
Wenn ein Mann meint, er könne seine Leidenschaft und seine Vorräte verheimlichen, dann sehe ich darin eher die Feigheit nicht nur gegenüber der Partnerin, sondern auch gegenüber sich selbst, da die wohl selbstgezimmerte Seifenblase platzen kann. Kommst die Frau dahinter, indem sie zum Beispiel ein Versteck findet, dann ist das der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt oder der Anfang der Abwärtsspirale.
Viel zu oft verschweigt man seine eigenen Gefühle und versteckt sie hinter einer fast perfekt aufgebauten Fassade.
In einer guten Partnerschaft ist gute Kommunikation durch nichts zu ersetzen als durch bessere Kommunikation.
Falls es dennoch nicht gelingt, die Partnerin auf Augenhöhe zu überzeugen, dann sollte man ernsthaft gemeinschaftlich über die Konsequenzen, sprich einer friedlichen und freundschaftlichen Trennung nachdenken, denn die Leidenschaft eines Mannes für Feinstrumpfwaren ist nicht wegtherapierbar, wenn er es überhaupt möchte.
Meistens kann man nicht beides (ohne gegenseitige Kompromisse) haben.