M
Morx
Gast
Ich finde, es ist immer schwer zu sagen, wo ziehe ich die Grenze. Sind 3 Bilder ok? Oder 5 kopierte Filme?
Das ist im Grunde ganz einfach. Jede einzelne unberechtigte Verfügung über die Arbeitsleistung anderer Menschen ist bereits eine Grenzüberschreitung. Da kann ich auch wenig anfangen mit Argumenten, dass der Betreffende ohnehin nichts gekauft hätte, somit also kein Umsatzausfall entstanden sei, oder dass man solche "kostenlosen Muster" als Entscheidunghilfe für den Kauf benötigt. Die Entscheidung darüber, ob kostenlose Proben zugänglich gemacht werden, obliegen allein dem Inhaber der Rechte.
Es spricht viel dafür, dass es sinnvoll ist, solche Entscheidungshilfen zur Verfügung zu stellen, aber das wird man dem jeweiligen Anbieter selbst überlassen müssen. Im Zweifel muss er halt damit leben, dass er weniger verkauft als möglich wäre. Immerhin bleibt mir da die Entscheidung, im Extremfall die Katze im Sack zu kaufen oder auf die Leistung lieber zu verzichten.
Für mich hat das übrigens auch ganz viel mit Respekt gegenüber der Leistung anderer Menschen und mit Wertschätzung zu tun, und genau daran hapert es leider immer wieder. Da wird einerseits ein gerechter (Mindest-) Lohn gefordert, aber andererseits möchte man die Arbeit der anderen Menschen nicht bezahlen. Irgendwie auch eine Doppelmoral.
Ich verstehe die Versuchung, und ich glaube, niemand von uns ist in dieser Hinsicht vollkommen sündenfrei, aber vielleicht sollte man sich ab und zu doch wieder darauf besinnen, dass Leistung normalerweise immer auch eine Gegenleistung wert ist, wenn sie nicht freiwillig von den Leistungserbringern ohne Erwartung einer Gegenleistung zur Verfügung gestellt wird.