Ein wundervolles Beispiel, das übrigens gar nichts mit Hartz-IV-Problemen zu tun hat. In meiner Jugendzeit galt es als selbstverständlich, dass man nicht alles haben kann, und es war jedem vollkommen klar, dass man auch gelegentlich Verzicht üben muss. Wenn man zu viele Hobbys hat, die zu viel Geld kosten, wird man sich zwangsläufig irgendwo einschränken müssen. Naja, zumindest hat man mal so gedacht.
Zwischenzeitlich scheint es kaum mehr einsehbar, dass man überhaupt noch für irgendetwas bezahlen soll, und dass man eben mit einem normalen Einkommen an finanzielle Grenzen stößt, wird nicht so gern hingenommen. Im Zweifel stapelt man die Rechnungen in der Küchenschublade oder gleich im Mülleimer, nennt das Ganze dann Schuldenfalle und rettet sich in eine Privatinsolvenz mit Restschuldbefreiung (ja, ich weiß, es gibt auch tragische Fälle unverschuldeter Not, in denen solche Regelungen ein echter Segen sind). Geiz mag zwar geil sein, Vezicht jedenfalls ist völlig out. Und noch viel mehr out ist Selbstverantwortung, denn das könnte ja dazu führen, dass man sein Schicksal selbst aktiv gestalten müsste und die Schuld nicht immer auf andere schieben kann.