Wem geht es denn ebenso ?

Hallo Chris!

Um deine Frage, miriam, kurz aufzugreifen:

Naja, bis die Schulzeit anfing waren es doch mehr Mädels, wenn ich jetzt so zurückdenke. Ich hatte sogar eine eigene Puppe.
Mittlerweile weiss ich warum ich als kleiner "Bua" eine Puppe zum Geburtstag bekam.

Bis zur Schulzeit? - Hast Du später dann eher Kontakt zu Jungs / Männern bekommen?

Ich habe zwar zeitweise auch mit Jungs gespielt, aber das war meistens, wenn Mädchen, mit denen ich viel zusammen war, keine Zeit hatten oder ich doch mal Lust hatte, Fussball oder ähnliches zu spielen.
Ein Mädchen das ich kannte, wollte sogar damals schon Fussball spielen, so dass ich dann nicht ganz alleine unter Jungs war :)
Sie war jedoch eher ein Mädchen, das es ablehnte, besonders weiblich zu sein, was ich stellenweise schade fand. Trotzdem waren wir viel zusammen und durch sie habe ich auch mehr Sachen für Jungs unternommen. Irgendwie paradox. Ich merkte aber dabei, dass ich durch Mädchen viel lernen konnte und von den Frauen heute ebenfalls.

Heute mache ich auch keine Unterschiede zwischen männlich und weiblich. Warum auch. Ich empfinde ja auch beides. ;)

Später dann verbrachte ich meine Freizeit soweit es nur ging "Outdoor". Wenn wir nicht Radfahren waren, dann Höhlenforschen, oder machten wieder mal einen Klettergarten unsicher.
Also eigentlich Aktivitäten die man als normal ansieht (was ist eigentlich schon normal?).

Radfahren oder ähnliches habe ich auch gemacht. Aber ich war auch gerne zuhause. Ich fühle mich dort irgendwie geborgen. Keine anderen Schüler, die man treffen konnte, denen wieder irgendwas nicht passte oder auch ausspannen von dem schulischen Alltag, den ich durch andere Leute ziemlich stressig empfand. Man musste sich ständig behaupten oder rechtfertigen, wenn man bspw. keine Lust hatte, sich an etwas "tollem" zu beteiligen.


das Wissen , besser gesagt das sichere Gefühl dass mich allein die Person "christian" nicht befriedigen könnte, war schon sehr früh da.
Dieser Horizont ist mir zu schmal und eng, in dem ich mich einfach nicht entfalten kann. Zu schmal um meinen ungeheuren Wissensdurst löschen zu können. Zu oberflächlich um mich damit zufrieden zu geben.

Da hast Du es aber doch auf den Punkt gebracht *hihi*. Das habe ich mir dann irgendwann auch gedacht. Nur schade, dass man durch andere so viel Zeit verliert. Denn bis man sich traut, in diese Richtung zu denken und seine Gefühle beginnt akzeptieren zu lernen, vergeht oftmals viel zu viel Zeit (war jedenfalls u.a. bei mir so).

Auch ich fragte mich natürlich wie vermutlich viele andere hier, warum bin ich so wie ich bin? Ich hab's aufgegeben darauf eine Antwort zu finden, es gibt keine, zumindest was mich betrifft.

Ja, das ist schwierig eine Antwort zu finden. Auch die Wissenschaft hat diesbezüglich noch keine wirklichen Lösungen gefunden. Bestenfalls Ansätze, die sich derzeit nicht belegen lassen (bspw., dass sich eine Mutter sehnsüchtig ein Mädchen während der Schwangerschaft wünschte, es aber dennoch ein Junge wurde. Oder, dass man eben zu wenig Testosteron abbekam, was zu einer weiblicheren Gefühlswelt führen könnte).

Bestimmt ist vieles schon vor der Geburt festgelegt. Das scheint mir plausibel. Es kann höchstens sein, dass manches nicht gleich ausbricht oder man sich selbst bewusst werden muss, dass noch etwas in seiner Persönlichkeit ist, das nicht gänzlich übergangen werden kann.

Ausserdem: tiefe innigste Gefühle treffen auf sture wissenschaftliche Fakten - das ist kontraproduktiv, und führt für mich zu absolut keinem Ergebnis.

Was meinst Du damit genau? - Hast Du wissenschaftliche Arbeiten oder Sachverhalte gelesen, deren Hergänge Du nicht persönlich nachempfinden kannst?

Natürlich können, bspw. psychologische Tests (Fragebögen usw.), nicht hundertprozentig das widerspiegeln, was man selbst fühlt.
Manches stimmt hingegen schon, so dass es zumindest tendenziell nicht ganz falsch ist, was man ermitteln kann.


Ich weiss, es ist da auch dieses Gefühl sich vor sich selbst rechtfertigen zu wollen, obwohl das für AF ist. Man versucht sich selbst einzureden dass man doch vollkommen normal ist, oder etwa doch nicht? Ein Teufelskreis der wahrlich zu unangenehmen Höhen bzw. Tiefen führen kann.
Doch letztendlich kann man sich nur selbst aus diesem Kreis befreien, und ist der Bann erstmal gebrochen, dann steht man weitestgehend drüber. Ich muss öfter mal über mich selbst lachen, schmunzeln z.B. wieviel Blödsinn ich doch öfters im Kopf hab.

Das kenne ich auch. Na ja, man möchte eben alles ausprobieren und wenn man die vielen Dinge und Möglichkeiten einmal erkannt hat und danach vor allem auch mit sich selbst besser zurecht kommt, dann macht es auch stellenweise richtig Spass seine Veränderungen (die manchmal etwas Übung erfordern) zu sehen und zu erleben.

Gibt es noch Situationen, wo Du manchmal denkst "Was mache ich hier eigentlich?" und kannst dann doch nichts negatives daran finden?

Hast Du mal den Gedanken gehabt, weshalb Du nicht "normal" (eben, was ist schon normal ;) ), so wie die anderen Männer sein kannst, die zwar gerne weibliche Kleidungsstücke ansehen, sie aber erst unter hunderten von Vorwänden (Fashing...) tragen würden oder sie eben nicht von sich aus für sich selbst akzeptieren können (O-Ton: "So etwas würde ich niemals tragen, das ist doch nur etwas für ..." (das muss man nicht wiedergeben, es könnte evtl. zu sehr verletzen))?


Aber wieder zurück: Bei mir ist es total normal wenn ich mal keine "weiblichen" Kleidungsstücke trage, oder sonst irgendwie geschminkt oder sonst was. Dann hab ich eben keine Lust dazu, so einfach ist das. Das hängt jedoch in keinster Weise mit dem zusammen was ich denke und fühle!

Ich trage auch nicht immer weibliche Kleidung. Manchmal sehe ich sie auch einfach als praktische Ergänzung zu meiner männlichen Kleidung (bspw. Strumpfose unter der Jeans usw.).
Manchmal bin ich auch von meinem Tag so erledigt und bin einfach zu müde, um mich noch gross umzuziehen.
Einfachheitshalber ziehe ich dann einfach ein paar Strümpfe oder Söckchen oder Feinkniestrümpfe an und ein paar schöne Schuhe dazu (bspw. Ballerinas, Sandaletten...).

Sich weiblich zu fühlen ist natürlich auch möglich, wenn man in seiner männlichen Kleidung unterwegs ist. Denn, diese Einstellungen, Gefühle und Eigenschaften der Persönlichkeit kommen von innen.

Daher sagen ja auch viele Frauen, dass sie manches auch gerne machen, obwohl es mehr Männer zugeschrieben wird. Sie würden deshalb nicht merkwürdig angesehen werden, sie machen es einfach, sogar oftmals ohne lange nachzudenken, ob sie es nun machen sollen oder nicht.

Männer sind diesbezüglich ziemlich kompliziert. Ein Mann überlegt und überlegt wieder usw. ("kann ich das vor meinen Freunden usw. rechtfertigen?, was denken die Leute usw.?, was denkt meine Freundin / Frau?"). Wahrscheinlich ist das alles aus den gesellschaftlichen Mustern abzuleiten, aber natürlich sitzt es sehr tief und man hat seiner Rolle gerecht zu werden.
Was die Leute von aussen sehen (äussere Hülle), das glauben sie auch und wehe dieser Körper verhält sich nicht auch so, wie es andere auch machen oder von einem verlangen.

Ich wünsche auf jeden Fall absolut jedem, dass er die Rolle ausleben kann die er will. Ist doch was wunderbares!

Ja, das ist schon wunderbar, vor allem, wenn man sich selbst immer besser ergründen kann und auch über seinen / ihren Schatten springen kann, einzusehen, dass man mehr erleben möchte, auch dann, wenn andere nicht so sehr davon profitieren können oder einfach keine Ahnung haben, was einen innerlich bewegt.


Liebe Grüsse,

Miri
 
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Liebe chris,
vielen Dank für deinen Beitrag. Ich hoffe ich habe deine wesentliche Aussage erwischt :
Was ich eigentlich sagen wollte: Je weniger ich versuche jemanden zu spielen (das kann ich durchaus), bzw. als Frau zu wirken, desto "fraulicher" wirke ich aber letztendlich, und meine natürliche Art steht mir nicht nur besser, ich fühle mich auch wohler so.

So gesehen habe ich damit kein Problem. Schließlich habe ich eine Menge Zeit und Energie darein gesteckt, um zu einer einigermassen Natürlichkeit im Umgang und Ausdruck meiner eigenen Gefühle zu kommen und mich als Mensch so an zunehmen, so wie ich nun mal bin.
Der Spass und die Freude am weiblichen Outfit wächst bei mir ja ständig. Und da tue ich mich im Moment echt schwer, mich zu schminken und mir ein weibliches Aussehen mit Brustprothesen und Perücke zu verpassen. Bis jetzt reicht Wäsche, Kleider und Schuhe.
Einige wenige Male war ich hier in der Nähe zu Crossdresser Treffen. Dort sind natürlich dann die meisten voll durch gestylt. Das hat dann immer so einen gewissen Gruppenzwang - schließlich möchte ich ja auch gerne dazu gehören. Entweder brauche ich noch Zeit, oder ich müßte mich ganz schön verbiegen.
Gewiss, es gibt große Unterschiede bei den anderen Teilnehmern, wirklich von weiblich fast perfekt bis Männer in Frauenkleidern. Es wird glücklicher weise nicht bewertet ! Es zählt das zusammen sein. Aus Gesprächen weiss ich dann, das die meisten nicht wirklich wissen, warum sie sich 2 - 3 Stunden für einen solchen Nachmittag vor dem Spiegel " aufbrezeln".
Ich kann da meine Entwicklung geschehen lassen, und von den wenigen persönlichen Bekannten, zu denen ich das Vertrauen hatte, und habe über diese Leidenschaft gesprochen, die haben mir bescheinigt, das sie es mir abnehmen, das ich im Inneren mit diesem Thema, mit mir im reinen bin.
Was will ich da mehr ? ;)
es grüßt
:) Kompi :)
 
Ich kann da meine Entwicklung geschehen lassen, und von den wenigen persönlichen Bekannten, zu denen ich das Vertrauen hatte, und habe über diese Leidenschaft gesprochen, die haben mir bescheinigt, das sie es mir abnehmen, das ich im Inneren mit diesem Thema, mit mir im reinen bin.
Was will ich da mehr ? ;)
es grüßt
:) Kompi :)


Das ist enorm wichtig, zu sich selbst zu stehen und seine Persönlichkeit zu akzeptieren (was aber gar nicht mal so einfach ist).

Was meinst Du, Kompi, wie lange es bei Dir gedauert hat, bis Du mit Dir selbst im Reinen gewesen bist?


Viele CD/TV/TS, von den ich gelesen habe, hatten zunächst grosse Schuldgefühle bis sie merkten, was ihre weibliche Seite von ihnen forderte und es auch nicht zu ändern war.

Bestimmt sagt niemand, dass man einfach mal eben Transgender sein möchte (rein zum Spass).
Wer ehrlich empfindet wird auch merken, dass man nicht darum kommt, sich mit sich selbst zu befassen, seine weibliche Seite immer mehr schätzen zu lernen und vor allem ausleben zu müssen. Das innere Gefühl zählt.


Liebe Grüsse,

Miri
 
Also mir haben diese Threads sehr geholfen, an und für sich glaube ich schon, dass jeder Mensch beide Geschlechter in sich hat. Konkret, bei mir ist dass innere weibliche sehr vertreten. Gerade in jungen Jahren als über solche Themen keine Möglichkeiten bestanden mit jemanden sich auseinanderzusetzen hatte ich mit mir etliche Mühe, hatte eine schlechtes Gewissen, usw. Heute kann ich es locker nehmen, ja ich kann es auch geniessen auch meinen weiblichern Seiten in der Oeffentlichkeit zu zeigen.
 
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@ Hanspeter

Wann hast Du denn ungefähr gemerkt, dass Du einen ausgeprägteren Hang zum Weiblichen hast?

Wie hat sich das geäussert?

Liebe Grüsse
Miri
 
Bestimmt sagt niemand, dass man einfach mal eben Transgender sein möchte (rein zum Spass).
Wer ehrlich empfindet wird auch merken, dass man nicht darum kommt, sich mit sich selbst zu befassen, seine weibliche Seite immer mehr schätzen zu lernen und vor allem ausleben zu müssen. Das innere Gefühl zählt.


Liebe Grüsse,

Miri

Stimmt! Viele Menschen können sich nicht vorstellen welch gnadenlosen Kampf div. Transgender mitmachen. Sehr viele unter ihnen sind wahrlich durch die Hölle gegangen.
Ein Kampf den viele nicht verstehen können. Unter Transgender - Personen sind viele dabei die Suizid-gefährdet sind. Die Dunkelziffer will ich gar nicht wissen.
Und warum das? Nur aus Unverständnis der lieben Mitmenschen, die ach so vorbildliche Lebensführung betreiben. Wenige machen sich die Mühe und nehmen sich Zeit die Probleme dieser Missverstandenen zu verstehen, jedoch wenigstens zu akzeptieren.
Gefangen sein in einer Welt ohne Ausweg, ein Leben führen zu müssen dass man so gar nicht will, gezwungen durch die liebe Gesellschaft. Die Hölle!

Mir ging es vor einiger Zeit so schlecht dass ich in stationärer Behandlung war. Davor heulte ich mich öfters auf dieser Seite hier aus.
Jedoch - Behandlung ist gut - ich wurde mit Medikamenten "ruhiggestellt". Na super. Gottseidank war damals aber meine innere Kraft doch so stark diesem Trauerspiel ein Ende zu setzen.
Verstanden wurde ich nicht, auch hatte ich nicht den Eindruck dass sich irgendjemand meiner Probleme annimmt.

Das war dann der Zeitpunkt wo sich einiges für mich änderte.
1. Beendete ich meinen übermassigen Alkoholkonsum
2. Beschloss ich dass mich div. Leute von nun an am A.... l..... können
3. Ich endlich damit begann auf mich selbst zu schauen, und mein Leben für mich lebe, nicht für die anderen.

Tja, ich kann heute meine "weiblichkeit" (ich finde den Ausdruck gar nicht so passend) voll akzeptieren, und wenn das wer nicht versteht, dann hat derjenige Mensch ein Problem, nicht ich. So sehe ich es heute.
Ich hab eigentlich nur einen "kleinen" Schritt gemacht, nämlich den mich zu akzeptieren, aber seitdem geht es nur mehr bergauf. Ich kenne fast keine schlechte Laune mehr:).

Wenn mich heute wer fragen würde ob ich lieber eine Frau wäre, ehrlichgesagt, ich könnte diese Frage nicht beantworten. Ich fühle mich in meinem jetzigen Körper auch nicht so schlecht. Ist sowieso nur eine Hülle (die ich zugegebenermassen gerne pflege).
Aber was soll's, vielleicht bekomme ich noch die Erleuchtung, vielleicht auch nicht. Vielleicht bin ich in einem Jahr Familienvater, vielleicht ändert sich mein Weg aber doch so weit, eine OP zu erwägen, ich weiss es nicht!
Ich setz mich deswegen aber absolut nicht unter Druck, ich wart's einfach ab. Es kommt ja sowieso wie es mir bestimmt ist, also warum dagegen wehren? Lieber geniesse ich die schönen Sachen des Lebens.

Ich weiss, ich bin schon wieder mal vom eigentlichen Thema abgekommen, aber eigentlich wollte ich nur dazu ermutigen sich selbst zu akzeptieren.

Ich kann bei einigen Mitgliedern die Trauer und Unsicherheit zwischen ihren Worten lesen, und das ist etwas was mich als mitfühlenden Menschen sehr wohl berührt. Ich weiss selbst wie es ist am Boden zu sein, und nicht zu Wissen ob man jemals mit sich selbst ins Reine kommt.
Über sich selbst lachen zu können, zu sich zu stehen, und wieder lachen, hi hi!

Also bitte ich meine Entgleisung vom eigentlichen Thema zu verzeihen, im Prinzip mein ich's ja nur gut:rund_05:.

Also dann, ich wünsch allen ein schönes Wochenende,
chris:rund_14:
 
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@Miriam

Natürlich hatte ich meine weibliche Seite schon in der Jugendzeit, aber eben, damals habe ich es noch versteckt
 
@ Hanspeter

Es ist wirklich schlimm, wenn man geistig und physich vor etwas davonlaufen muss, dass einem aber immer wieder einholt. Sowohl die Neigungen, als auch die Gesellschaft scheint einen immer wieder einzuholen.

Es ist vielleicht etwas besser geworden, denn durch die Emanzipation der Frauen kommt auch manchmal das Thema auf, dass Frauen alles tragen können und Männer immer wieder zu ihrer einheitlichen Kleidung zurückkehren.

Hinzu kommt vielleicht noch, dass Homosexualität, damals ja enorm verpönt, rechtlich verfolgt usw., nun wenigstens etwas mit anderen Augen gesehen wird.
Manche Leute vergleichen ja Damenwäsche / - Schuhe tragende Männer mit Homosexuellen.
Der einzige Vorteil wäre nun, dass man es evtl. durch die höher gewordene Toleranz gegenüber den Homosexuellen gelassener sehen könnte, wenn ein bestrumpfter, berockter, Pumps tragender Mann durch die Strassen läuft.

Ansonsten hängt es natürlich von Ort und Zeit ab, auch ob die Leute gestresster sind und gerade keine Lust haben, über etwas hinzusehen und sich einfach nur Luft machen möchten (weil es sont keine anderen Aufhänger dazu gibt).

@ Christine

Das tut mir wirklich Leid, dass es Dir so schlecht erging. Wie Du aber gesehen hast, ist durch die eine Depression, wieder etwas positives herausgekommen.
Den Körper zu pflegen ist sehr wichtig. Durch meine weibliche Seite und zeitweilige gesundheitliche Probleme, bin ich dahin gekommen, mich gesund zu ernähren (ich koche auch gerne selbst), meinen Körper zu pflegen auf mich acht zu geben und habe gelernt Dinge zu machen, die mir Freude machen.

Das benötigt man im Leben. Aber, manchmal sieht es natürlich trotzdem nicht so rosig aus. Durch den Alltag ist man oftmals hin- und hergerissen, was man nun eigentlich sein möchte?

Aber, sich zwischen den Geschlechtern zu fühlen, hat auch irgendwie Vorteile. Die männliche Seite provitiert von der weiblichen Seite (Pflege, weniger Alkohol, ruhigere Sachen machen, mehr Natur, Lesen, (klassische) Konzerte besuchen, Kochen, Interesse an langen Gesprächen...).
Man kann vieles miteinander kombinieren. Man achtet auch auf seine männliche Kleidung, geht gerne einkaufen.
Und auch die gesamte weibliche Welt steht einen offen, denn man macht ja keinen Unterschied zwischen Kännlichem und Weiblichem. Das finde ich auch irgendwie modern.
Man ist toleranter und ich finde, man lernt vieles nebenher, das man davor gar nicht beachtet hätte.

Andere Menschen, von denen man weiss, wie wenig sie mit manchen Sachen umgehen können, die anders sind, als der Status quo, können einen richtig leid tun. Man merkt, dass man einen Schritt, vielleicht sogar viele Schritte weiter ist und man hat es auch viel leichter, andere nicht alltägliche Dinge schneller zu tolererieren oder zu akzeptieren.

Das ist doch was...

Über sich selbst lachen zu können ist übrigens enorm wichtig. Viele Männer fressen alles in sich hinein und stehen nur noch innerlich unter Druck. Über sich schmunzeln, lächeln, lachen oder schallend zu lachen, lindert den Ballast teilweise, der nur unnötig im eigenen Inneren landen würde.

Vielleicht leben Frauen deshalb u.a. länger, weil sie eine bessere Art haben (die sie von der Gesellschaft aus auch akzeptiert leben können), Stress anders und sinnvoller abzubauen?


Weiterhin viel Gesundheit und Kopf hoch, Chris.

Lg Miri
 
Das ist enorm wichtig, zu sich selbst zu stehen und seine Persönlichkeit zu akzeptieren (was aber gar nicht mal so einfach ist).

Was meinst Du, Kompi, wie lange es bei Dir gedauert hat, bis Du mit Dir selbst im Reinen gewesen bist?

........

Liebe Grüsse,

Miri

Hallo Miri, hallo chris,
Das ist überhaupt nicht einfach zu beantworten. In meiner Pubertät wurde ich begleitet von Berichten der ersten M->F Op's in Casablanca, in Zeitschriften wie Wochenend oder Praline, und es waren Ängste da, eben auch Transsexuell zu sein. Da kann ich nicht wirklich sagen, ob ich es selbst ausgeblendet hatte, oder ob der Hang Damenwäsche zu tragen, mit den ersten Freundinnen im Alter von 16 Jahren dann zurück gegangen ist.

Allerdings wurde ich in den Jahren bis zum Alter von ca. 40 immer mal wieder zwanghaft damit konfrontiert. Selten zwar, vielleicht 1 bis 2 Mal im Jahr. Ich glaube ich vergaß es und wollte es auch nicht wissen.

Gerade diese Selbstverleugnung war die Falle, in der ich mein Leben einige jahrzehnte fristete. Denn es sieht so aus, als ob mit dem Ausblenden, auch dieses zwischenmenschliche Feingefühl, eben dieses Gefühl im rechten Moment das rechte zu tun bzw. zu sagen, mit ausgeblendet war.

Dann setzte ab eine viel deutlichere Selbstfindungphase ein, in der ich mich dann Ende 2005 hier anmeldete. Von der Zeit an, gehe ich sehr behutsam meinen inneren Wünschen, Gefühlen und Gedanken nach, und wurde dann damit im Grunde auch authentischer.
Natürlich gibt es immer mal wieder Ereignisse und Situationen, in denen ich diese innere Zufriedenheit mit mir selbst nicht habe oder verliere. Ich denke jedoch, das es auch menschlich ist und wenn ich es erkenne bzw. es mir bewußt wird, das ich den Kontakt zu mir verloren habe, da habe ich eben einige Möglichkeiten gefunden, mich wieder zu zentrieren.

Um dann noch auf deine Frage zu antworten: im Grunde mein ganzes Leben seit der Pubertät....... ;)

es grüßt ganz lieb
:) Kompi :)
 
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@ Miriam

Danke Miri, ich befürchte mein Beitrag könnte vielleicht a bissi falsch rübergekommen sein. Zur Zeit geht's mir eh gut, kann mich nicht beklagen.

Von den von dir angeführten Vorteilen profitiere ich jeden Tag. Ich gehe auch nicht mit Scheuklappen durch's Leben, sondern interessiere mich für so viele Dinge, mehr als ich verarbeiten kann, aber ich will trotzdem immer mehr, hi hi!
Übrigens: Ich lache fast jeden Tag über mich selbst. Auch wenn es in meinen Postings vielleicht nicht so rüberkommt, ich bin ja nicht immer nur todernst, sondern hab auch jede Menge "Blödsinn" im Kopf. Ist allein schon als Ausgleich wichtig.
Zu all den anderen Sachen die du geschrieben hast gebe ich dir natürlich Recht. Ah, warte, eine kleine Sache hätte ich da schon dazu ergänzt: In die Natur gehe so oder so gerne, egal wie ich mich gerade fühle, sie ist im Prinzip auch der wahre Quell meiner Energie und Lebensfreude.

Momentan bin ich sowieso a bissi "überdreht", absolut normal bei mir wenn Vollmond - Zeit ist. Sternzeichen "Krebs" bin ich noch dazu - doppelt lustig, hi hi!

So, und jetzt weiss ich nicht mehr weiter, wollt noch was anderes schreiben, ist mir jedoch entfallen.
Na egal, auf jeden Fall dank ich dir für deine Wünsche.

lg,
chris

Ich wünsch dir (und allen anderen) natürlich auch viel Gesundheit!
 
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ich glaube bei mir vollzieht sich lansam der drang zum Crossdresser? habe mir letze Woche eine Damenshorts und 4 Damenshirts gekauft, und gestern eine weisse Damenleggings, nun plane ich mir einen Rock zu kaufen und eventuell eine Damenbluse dazu, habe nur das problem mit der richtigen grösse da ich ich mir die sachen aus dem Katalog bestellen will.


lg nylon-ol
 
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Es ist schön Gleichgesinnte zu finden..........


Habt Ihr auch ähnliche Beispiele seit Eurer Kindheit erlebt (bspw. seit wegen etwas gehänselt worden, weil ihr andere Kleidung tragen wolltet oder weil Ihr Euch anders verhalten habt als andere Kinder)?

Habt Ihr damals auch überwiegend mit weiblichen Kindern gespielt?


Liebe Grüsse,

Miri

Hallo Miriam,
in meiner Kindheit und Jugend war bei mir das Verhältnis meiner Kontakte zwischen Mädchen und Jungen eher ausgeglichen. Und ich hatte auch nie den Wunsch Mädchenkleidund zu tragen.
Als dann meine Jugendfreundin mir voller Stolz erzählte, das sie nun einen Strapshalter und Strümpfe tragen dürfe, und wohl selbst den Spass am neuen Tragegefühl mit den Strümpfen austesten wollte, drehte sie sich plötzlich um und lief los. Ich natürlich hinterher und ihr Rock wippte und schlug, bis schließlich der Strumpfrand hervor blitze. Im Laufen bekam ich eine Erektion und mußte anhalten.......

Als Kind hatte ich wohl nicht gelernt mit meinen Emotionen um zu gehen. So gab es eine Zeit, in der es mir oft passierte, das ich in der Schule weinen mußte.
Das war ich natürlich dem Spott meiner Mitschüler und - innen ausgeliefert.
In einer solchen Situation des Weinens, nachdem mich der Leherer tadelte, beeindruckte mich zumindest einmal das Mitgefühl dieses Lehrers derart, das ich mich heute noch erinnere.....
es grüßt
:) Kompi :)
 
Wegen der Kindheit: Also ich durfte z.B. weder weinen, noch sonst irgendwelche Dinge tun die man allgemein als "mädchenhaft" findet.
Überhaupt weinen durfte ich nicht, es war ein Zeichen von Schwäche, und wenn mir dann wirklich mal ein paar Tränen kamen, dann wurde ich noch aufgezogen, "Heulsuse" , und ähnliches.
Buam haben nicht zu weinen "Christine, Christine,.........." Sowas merkt man sich natürlich.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wusste schon wirklich sehr früh, dass es in meinem Kopf a bissi anders arbeitet, als andere "Buam" in meinem Alter.

Ab der Schulzeit hab ich mit Mädls selten gespielt, obwohl ich das durchaus wollte.

Wenn ich so zurück denke ist es irgendwie so, dass schon damals probiert wurde diverse Gefühle in mir schon im Keim zu ersticken.

Tja, hat alles nicht's genutzt. Ich hab mich nicht brechen lassen.

Bis heute hat sich daran nichts geändert: Man will mich einfach nicht so leben lassen, wie ich will.
Erst am Wochenende wieder bin ich auf tiefe Ablehnung gestossen, nur weil ich nicht in das Bild der breiten Masse pass.

Dabei will ich doch niemandem was Schlechtes oder gar Böses.

lg,
chris
 
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Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich wusste schon wirklich sehr früh, dass es in meinem Kopf a bissi anders arbeitet, als andere "Buam" in meinem Alter.

Stimmt, gemerkt hab ich das auch schon sehr früh. Bloß was das ist, was dich so anders macht als andere Buam, das hat lang gedauert, bis ich das gemerkt hab.
 
Stimmt, gemerkt hab ich das auch schon sehr früh. Bloß was das ist, was dich so anders macht als andere Buam, das hat lang gedauert, bis ich das gemerkt hab.

Natürlich, hast schon Recht. Damals wusste ich ja auch noch nichts von diesem "Bereich".

Und mir ist auch erst in letzter Zeit einigermassen bewusst geworden, was mit mir wirklich los ist. Ich werd jetzt mal sehen was sich in der nächsten Zeit so tut. Wer weiss schon was die Zukunft genau bringt?

Zufrieden jedenfalls bin ich noch lange nicht, d.h. aber nicht dass ich nicht auch lustig sein kann:). Ich weiss einfach, dass ich noch lange nicht am Ziel bin, egal welcher "Weg" es dann ganz genau wird. Die ungefähre Richtung ist mir bewusst. Und ich hab noch sooooo viel zu lernen.:eek:

lg,
chris:)
 
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