Also ich lass jetzt auch mal in diesen Thread den "Neosexualität"-Begriff einfließen (sh.
http://www.strumpfhose.net/forum/strumpfhosen-fetisch-nylonfetisch/34468-neosexualitaeten.html).
In diesem Zusammenhang wird vom Sexualforscher, Arzt und Soziologen Volkmar Sigusch der Begriff der "Konsensmoral" eingeführt: Paare müssen für sich selbst entscheiden, was ok ist. Seine Frau zu ersuchen, dass sie beim Sex Strumpfhosen trägt, fällt ganz sicher unter diesen Konsensbegriff. Die Frage ist nun, ob in einer konkreten Partnerschaft dieser Konsens erreicht werden kann.
Dafür ist meines Erachtens eine ganz wesentliche Voraussetzung zu erfüllen:
Die Frau darf nicht das Gefühl haben, nur der Kleiderständer für ein unbelebtes Objekt zu sein, das ihrem Mann die ausschließliche Befriedigung verschafft. Das erreicht man mit mitunter länger dauernden Phasen der Strumpfhosenabstinenz. (Schafft man es als Mann nicht mehr, Sex zu haben ohne die Präsenz der Strumpfhose, dann hat man sowieso ein Problem.) Ich zB. "verzichte" in den Sommermonaten auf Strumpfhosensex, was einerseits klimatisch zuträglich ist und andererseits auch mir selbst vor Augen führt, dass es um den Inhalt geht und nicht um die Verpackung.
Wenn das nicht möglich ist, dann erübrigt sich jede weitere Diskussion.
Dann jedoch liegt der Ball bei der Frau: Lehnt sie das (zumindest sporadische) Tragen einer Strumpfhose beim Sex ab, dann gibt sie ihrem Mann zu verstehen, dass ihr seine Befürfnisse egal sind. Daraus muss nun jeder selber seine Schlüsse ziehen. Entweder selber zurückstecken und auf diesen Aspekt beim Sex verzichten, oder aber eine andere Partnerschaft eingehen. Ständiges (erfolgloses) Gebettel ist sicher keine Option.
Im Sinn der von unseren Vorgenerationen erkämpften Neosexualitäten kann der Schluss nur lauten: Wenn ein Mann imstande ist, Sex auch ohne Strumpfhosenbeiwerk zu haben, gibt es für die Frau kaum einen nachvollziehbaren Grund, ihm diesen Wunsch zu verwehren.