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In den letzten Tagen wurde in einem Beitrag Rollenverhalten hier über Mascara und gesellschaftlich als „weiblich“ abostrophierte Kleidung am Mann diskutiert. Bis zum Hinweis, ob und wie sich die Chancen für erfolgreiche Partnerwahl mindern und wie es um den Reproduktionsdrang bestellt ist. Macht es nicht Sinn, dass einmal detaillierter anzuschauen?
Als Crossdresser werden Personen bezeichnet, die die Kleidung des anderen Geschlechts tragen. Das bezieht sich auf Männer wie auf Frauen. Wobei Frauen sich bei Herrenkleidung bedienen können, ohne aufzufallen. Bei Männern, die das mit Frauenkleidern tun, mag es anders aussehen. Der männliche Crossdresser wird oft belächelt oder als Spinner abgetan. Doch ist das nicht zu kurz gedacht?
Gibt es vielleicht ganz „vernünftige“ Gründe fürs Crossdressing? Einige kommen einem da spontan in den Sinn.
1. Damenjeans statt Herrenmodell
Obwohl es Jeans in einer Vielfalt von Bundweiten und Längen gibt, stellt man(n) oft fest, dass sie nicht richtig passen. Passt der Bund, ist der Rest zu weit und umgekehrt. Man(n) probiert eine Damen-Jeans und stellt plötzlich fest, dass die Passform perfekt ist und die Hose sich schön an die Figur anschmiegt. Auch das Material ist elastischer, was sich angenehm trägt. Der Reißverschluss ist andersherum. Die Gewöhnung daran dürfte nicht schwer fallen.
Keine Frage: Der nächste Kauf einer Jeans führt in die Damenabteilung.
2. Rock und Strumpfhose im Sommer statt Anzug
Ein warmer Sommertag. Im Anzug geht der Mann ins Büro. Es ist warm und nach einer Weile klebt die Hose am Bein. Wie angenehm wäre es stattdessen, einen Rock und Strumpfhose zu tragen. Die Beine sind bedeckt und sehen vorteilhaft aus, sofern sie rasiert sind. Aber das ist ohnehin sinnvoll, denn bei Verletzungen der Haut ist es sonst unschön. Nicht umsonst haben alle Radrennfahrer rasierte Beine. Und wenn man in der Sonne unterwegs ist, fühlt man sich trotzdem angenehm temperiert, weil der Luftzug unter dem Rock um die Beine streicht.
Keine Frage also: Der Rock ist die bessere Alternative.
3. Shapewear oder Mieder tragen
Man möchte gern schlank aussehen. Wenn sich zu viel Hüftgold angesammelt hat, wirkt das unschön. Und der moderne Mensch möchte schlank, fit und gesund wirken. Warum also nicht eine gut formende Miederhose tragen, die die Pölsterchen im Zaum hält? Dieses Problem betrifft immerhin rd. 60 % der Männer über 30. Sollten sich an den Rändern kleine Speckwülste bilden, dann schafft ein Korselett Abhilfe. Der gesamte Oberkörper wird in einem Stück geformt, was ein vorteilhaftes Erscheinungsbild liefert. Und die Folge ist ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Das hilft sowohl im beruflichen Alltag als auch im privaten Bereich. Wem fällt es nicht leichter, die nette Dame im Café anzusprechen, im Bewusstsein eine elegant sportliche Erscheinung zu haben?
Fazit: Shapewear ist ein sinnvolles Mittel, um attraktiver zu wirken. Für Männer genauso zu empfehlen wie für Damen, die ein Pölsterchen etwas kaschieren möchten.
4. Einen BH tragen
Der BH ist das weiblichste Kleidungsstück. Für Männer völlig undenkbar. So oder ähnlich hört man es immer wieder. Denn der Mann habe ja keinen Busen, den es zu stützen gilt. Klare Sache. Aber halt. Stimmt nicht so ganz. Das Phänomen Gynäkomastie, d.h. das Männer Brüste entwickeln, gibt es häufiger, als man denkt. Laut deutscher Ärztezeitung liegt die Prävalenz für Männer im erwachsenen Alter Brüste zu entwickeln, bei 40 – 60 %. Das stört und fühlt sich nicht angenehm an. Warum keinen BH anziehen, um dem Problem zu begegnen? Denn für männliche Brüste tut der BH dasselbe wie für weibliche. Er hält und unterstützt.
Und was ist mit schlanken, sportlichen Männern? Schauen wir auf das Beispiel Läufer. Lange Strecken zu laufen ist gesund und macht Vielen Spaß. Doch oft kommt es bei langen Strecken vor, dass die Brustwarzen scheuern und wund werden. Jeder Marathonläufer kennt das Problem und klebt die Brustwarzen deshalb ab. Leider löst sich das Tape unter dem Einfluss von Wärme und Schweiß. Was liegt also näher als einen Sport-BH zu tragen? Und das Problem ist gelöst.
Fazit: Der BH nur für Frauen? Stimmt offenbar nicht ganz.
5. Dekorative Kosmetik nutzen
Dass empfindliche Männerhaut auch Pflege braucht, haben vermutlich selbst die harten Kerle erkannt, die ihre Bierflasche immer mit den Zähnen aufmachen. Etwas Feuchtigkeitscreme ist also keine Schande. Im Winter sieht man meist blass aus. Warum nicht ein wenig getönte Feuchtigkeitscreme nehmen? Damit sieht man leicht gebräunt und gesünder aus. Im Sommer setzt man sich, durch den Klimawandel verstärkt, zunehmender UV-Belastung aus. Als Folge alter die Haut schneller, vom Risiko für Hautkrebs einmal ganz abgesehen. Viele getönte Tagescremes haben einen UV-Filter.
Leider ist die Gesichtshaut oft nicht so gleichmäßig, wie man sich das wünscht. Rote Stellen oder Mitesser wirken störend. Was liegt näher, als die Stelle mit etwas Concealer oder wenn sie größer ist, mit einem leichten Makeup abzudecken?
Öfter passiert es einem, dass man eine Wimper ins Auge bekommt. Ist störend und Reiben hilft auch nicht viel. Warum nicht etwas Mascara auftragen? Die Wimpern werden verlängert und das Problem ist aus der Welt geschafft.
Wir alle wollen durch gesundes und strahlendes Aussehen überzeugen. Weis man doch durch Studien, dass attraktive Menschen es leichter haben. Warum nicht die Augen durch etwas Lidschatten betonen?
6. Eine Ergänzung: Die Handtasche
Für Frau eine Selbstverständlichkeit. Die Handtasche ist immer dabei. Bei Männern eher Fehlanzeige. Doch auch der Mann trägt einiges mit sich herum. Brieftasche, Geldbörse, Wohnungs- und Autoschlüssel, Handy, vielleicht noch eine Brille oder zumindest die Sonnenbrille an hellen Tagen, um die Augen zu schützen. Da kommt Einiges zusammen. Und zum Thema Handy: Zunächst wurden die Handys immer kleiner. Seit Einführung des Smartphones, ohne das der urbane Mensch nicht mehr wirklich vorstellbar erscheint, ist die Größe wegen der Bildschirme wieder gewachsen. Und um auf die Lieblingsmusik nicht zu verzichten, hat man die Ohrhörer dabei. Manche Zeitgenossen auch richtige Kopfhörer, Bluetooth versorgt und kabelfrei, auch wenn die Silhouette damit etwas an einen Osterhasen erinnert. Das beult die Taschen des schlank geschnittenen Businessanzugs doch ordentlich aus. Was liegt also näher, als diese Dinge in einer schönen Handtasche aus einem handschmeichelnden Leder zu verstauen?
Fazit: Auch für den Mann ist die Handtasche ein äußerst praktisches und nützliches Utensil.
Was lässt sich erkennen? Die aufgezählten Beispiele, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben (Hinweise auf Ergänzungen werden gern angenommen), machen eines deutlich: Für einen Kleidungsstil, der als Crossdressing bezeichnet wird, gibt es ganz offensichtlich eine Reihe vernünftiger Gründe. Erscheint es nicht angemessen, einen Mann, der einen als „weiblich“ bezeichneten Kleidungsstil praktiziert in einem anderen Licht zu sehen?
Als Crossdresser werden Personen bezeichnet, die die Kleidung des anderen Geschlechts tragen. Das bezieht sich auf Männer wie auf Frauen. Wobei Frauen sich bei Herrenkleidung bedienen können, ohne aufzufallen. Bei Männern, die das mit Frauenkleidern tun, mag es anders aussehen. Der männliche Crossdresser wird oft belächelt oder als Spinner abgetan. Doch ist das nicht zu kurz gedacht?
Gibt es vielleicht ganz „vernünftige“ Gründe fürs Crossdressing? Einige kommen einem da spontan in den Sinn.
1. Damenjeans statt Herrenmodell
Obwohl es Jeans in einer Vielfalt von Bundweiten und Längen gibt, stellt man(n) oft fest, dass sie nicht richtig passen. Passt der Bund, ist der Rest zu weit und umgekehrt. Man(n) probiert eine Damen-Jeans und stellt plötzlich fest, dass die Passform perfekt ist und die Hose sich schön an die Figur anschmiegt. Auch das Material ist elastischer, was sich angenehm trägt. Der Reißverschluss ist andersherum. Die Gewöhnung daran dürfte nicht schwer fallen.
Keine Frage: Der nächste Kauf einer Jeans führt in die Damenabteilung.
2. Rock und Strumpfhose im Sommer statt Anzug
Ein warmer Sommertag. Im Anzug geht der Mann ins Büro. Es ist warm und nach einer Weile klebt die Hose am Bein. Wie angenehm wäre es stattdessen, einen Rock und Strumpfhose zu tragen. Die Beine sind bedeckt und sehen vorteilhaft aus, sofern sie rasiert sind. Aber das ist ohnehin sinnvoll, denn bei Verletzungen der Haut ist es sonst unschön. Nicht umsonst haben alle Radrennfahrer rasierte Beine. Und wenn man in der Sonne unterwegs ist, fühlt man sich trotzdem angenehm temperiert, weil der Luftzug unter dem Rock um die Beine streicht.
Keine Frage also: Der Rock ist die bessere Alternative.
3. Shapewear oder Mieder tragen
Man möchte gern schlank aussehen. Wenn sich zu viel Hüftgold angesammelt hat, wirkt das unschön. Und der moderne Mensch möchte schlank, fit und gesund wirken. Warum also nicht eine gut formende Miederhose tragen, die die Pölsterchen im Zaum hält? Dieses Problem betrifft immerhin rd. 60 % der Männer über 30. Sollten sich an den Rändern kleine Speckwülste bilden, dann schafft ein Korselett Abhilfe. Der gesamte Oberkörper wird in einem Stück geformt, was ein vorteilhaftes Erscheinungsbild liefert. Und die Folge ist ein gesteigertes Selbstbewusstsein. Das hilft sowohl im beruflichen Alltag als auch im privaten Bereich. Wem fällt es nicht leichter, die nette Dame im Café anzusprechen, im Bewusstsein eine elegant sportliche Erscheinung zu haben?
Fazit: Shapewear ist ein sinnvolles Mittel, um attraktiver zu wirken. Für Männer genauso zu empfehlen wie für Damen, die ein Pölsterchen etwas kaschieren möchten.
4. Einen BH tragen
Der BH ist das weiblichste Kleidungsstück. Für Männer völlig undenkbar. So oder ähnlich hört man es immer wieder. Denn der Mann habe ja keinen Busen, den es zu stützen gilt. Klare Sache. Aber halt. Stimmt nicht so ganz. Das Phänomen Gynäkomastie, d.h. das Männer Brüste entwickeln, gibt es häufiger, als man denkt. Laut deutscher Ärztezeitung liegt die Prävalenz für Männer im erwachsenen Alter Brüste zu entwickeln, bei 40 – 60 %. Das stört und fühlt sich nicht angenehm an. Warum keinen BH anziehen, um dem Problem zu begegnen? Denn für männliche Brüste tut der BH dasselbe wie für weibliche. Er hält und unterstützt.
Und was ist mit schlanken, sportlichen Männern? Schauen wir auf das Beispiel Läufer. Lange Strecken zu laufen ist gesund und macht Vielen Spaß. Doch oft kommt es bei langen Strecken vor, dass die Brustwarzen scheuern und wund werden. Jeder Marathonläufer kennt das Problem und klebt die Brustwarzen deshalb ab. Leider löst sich das Tape unter dem Einfluss von Wärme und Schweiß. Was liegt also näher als einen Sport-BH zu tragen? Und das Problem ist gelöst.
Fazit: Der BH nur für Frauen? Stimmt offenbar nicht ganz.
5. Dekorative Kosmetik nutzen
Dass empfindliche Männerhaut auch Pflege braucht, haben vermutlich selbst die harten Kerle erkannt, die ihre Bierflasche immer mit den Zähnen aufmachen. Etwas Feuchtigkeitscreme ist also keine Schande. Im Winter sieht man meist blass aus. Warum nicht ein wenig getönte Feuchtigkeitscreme nehmen? Damit sieht man leicht gebräunt und gesünder aus. Im Sommer setzt man sich, durch den Klimawandel verstärkt, zunehmender UV-Belastung aus. Als Folge alter die Haut schneller, vom Risiko für Hautkrebs einmal ganz abgesehen. Viele getönte Tagescremes haben einen UV-Filter.
Leider ist die Gesichtshaut oft nicht so gleichmäßig, wie man sich das wünscht. Rote Stellen oder Mitesser wirken störend. Was liegt näher, als die Stelle mit etwas Concealer oder wenn sie größer ist, mit einem leichten Makeup abzudecken?
Öfter passiert es einem, dass man eine Wimper ins Auge bekommt. Ist störend und Reiben hilft auch nicht viel. Warum nicht etwas Mascara auftragen? Die Wimpern werden verlängert und das Problem ist aus der Welt geschafft.
Wir alle wollen durch gesundes und strahlendes Aussehen überzeugen. Weis man doch durch Studien, dass attraktive Menschen es leichter haben. Warum nicht die Augen durch etwas Lidschatten betonen?
6. Eine Ergänzung: Die Handtasche
Für Frau eine Selbstverständlichkeit. Die Handtasche ist immer dabei. Bei Männern eher Fehlanzeige. Doch auch der Mann trägt einiges mit sich herum. Brieftasche, Geldbörse, Wohnungs- und Autoschlüssel, Handy, vielleicht noch eine Brille oder zumindest die Sonnenbrille an hellen Tagen, um die Augen zu schützen. Da kommt Einiges zusammen. Und zum Thema Handy: Zunächst wurden die Handys immer kleiner. Seit Einführung des Smartphones, ohne das der urbane Mensch nicht mehr wirklich vorstellbar erscheint, ist die Größe wegen der Bildschirme wieder gewachsen. Und um auf die Lieblingsmusik nicht zu verzichten, hat man die Ohrhörer dabei. Manche Zeitgenossen auch richtige Kopfhörer, Bluetooth versorgt und kabelfrei, auch wenn die Silhouette damit etwas an einen Osterhasen erinnert. Das beult die Taschen des schlank geschnittenen Businessanzugs doch ordentlich aus. Was liegt also näher, als diese Dinge in einer schönen Handtasche aus einem handschmeichelnden Leder zu verstauen?
Fazit: Auch für den Mann ist die Handtasche ein äußerst praktisches und nützliches Utensil.
Was lässt sich erkennen? Die aufgezählten Beispiele, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben (Hinweise auf Ergänzungen werden gern angenommen), machen eines deutlich: Für einen Kleidungsstil, der als Crossdressing bezeichnet wird, gibt es ganz offensichtlich eine Reihe vernünftiger Gründe. Erscheint es nicht angemessen, einen Mann, der einen als „weiblich“ bezeichneten Kleidungsstil praktiziert in einem anderen Licht zu sehen?