Gedanken zur geschlechtsspezifischen Mode- und mehr

Deshalb finde ich es auch gut, daß man sich hier trotz aller Gegensätzlichkeiten der Mitglieder austauschen und neue Ideen holen kann.
Jeder Mensch ist anders mit allen Ecken und Kanten. Man ist hier nicht allein mit seinem Kopfkino und Befindlichkeiten.
Schreiben hilft!
 
Ja das sehe ich auch so und da ich Schwul bin stimmt es dann auch noch - Oje, wie habe es die Heteros doch schwer - LoL
Ja und deswegen versuche ich besagte Schwierigkeiten mit meiner Bisexualität geschickt zu umschiffen...
...und wenn einer, der mich in FSH sieht, meint, ich wäre schwul, dann soll er doch.
Er liegt ja nicht gaaaaaanz falsch ;-)
Allerdings stimmt das schon, reine Hetero-Männer in FSH haben es nun mal schwer in dieser Welt...
 
Wenn ich mir die Beiträge im Thread "Zum ersten Mal einen Mann in Strumpfhosen gesehen" oder auch unter "Sightings" durchlese: Kann es sein, dass sich in letzter Zeit zunehmend Männer trauen, mit herkömmlichen Kleiderordnungen und -vorschriften zu brechen und so rauszugehen, wie ihnen ist und wie sie sich fühlen?
Bitte nicht falsch verstehen: Das ist kein jubelnder Ausbruch nach dem Motto "Endlich kommen die Strumpfhose und andere bislang dem weiblichen Geschlecht zugeschriebene Kleidungsstücke auch für Männer in Mode". Vielmehr glaube ich, dass das die Auflösung starrer Geschlechtergrenzen, des strikt bipolaren Geschlechtermodells widerspiegelt, von der aktuell ja vielfach die Rede ist (Stichwort "Gender" und "LGBTIQ"). Für die einen sind das Reizworte, die sie auf die (innerlichen) Barrikaden gehen lassen, für die anderen der neue Glaube. Ob das mit der Traute bei Männern so bleibt, bleibt deshalb abzuwarten. Da kann es auch ganz schnell einen Backswing geben. Dennoch glaube ich, dass sich hier eine Tür geöffnet hat, die sich so schnell nicht wieder schließt bzw. schließen lässt.

Über die Mode hinaus: Wovon ich nach eigenen Erfahrungen überzeugt bin, dass Mädchen auch in bisher klassischen Männerberufen Fuß fassen können und umgekehrt auch Jungen an bisher klassischen Frauenberufen Freude finden können.
 
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Wenn ich mir die Beiträge im Thread "Zum ersten Mal einen Mann in Strumpfhosen gesehen" oder auch unter "Sightings" durchlese: Kann es sein, dass sich in letzter Zeit zunehmend Männer trauen, mit herkömmlichen Kleiderordnungen und -vorschriften zu brechen und so rauszugehen, wie ihnen ist und wie sie sich fühlen?
Sein kann das, aber der Unterschied im Vergleich zu vor 20 Jahren ist wohl noch homöopatisch.
Und ok, man wird wohl nicht mehr mit Kindermördern gleichgesetzt ...
Aber seis drum, bis sich die Gesellschaft bequemt sich richtig umzustellen möchte ich nicht warten, selbst ich habe kein ewiges Leben.
 
Wenn ich mir die Beiträge im Thread "Zum ersten Mal einen Mann in Strumpfhosen gesehen" oder auch unter "Sightings" durchlese: Kann es sein, dass sich in letzter Zeit zunehmend Männer trauen, mit herkömmlichen Kleiderordnungen und -vorschriften zu brechen und so rauszugehen, wie ihnen ist und wie sie sich fühlen?
Bitte nicht falsch verstehen: Das ist kein jubelnder Ausbruch nach dem Motto "Endlich kommen die Strumpfhose und andere bislang dem weiblichen Geschlecht zugeschriebene Kleidungsstücke auch für Männer in Mode". Vielmehr glaube ich, dass das die Auflösung starrer Geschlechtergrenzen, des strikt bipolaren Geschlechtermodells widerspiegelt, von der aktuell ja vielfach die Rede ist (Stichwort "Gender" und "LGBTIQ"). Für die einen sind das Reizworte, die sie auf die (innerlichen) Barrikaden gehen lassen, für die anderen der neue Glaube. Ob das mit der Traute bei Männern so bleibt, bleibt deshalb abzuwarten. Da kann es auch ganz schnell einen Backswing geben. Dennoch glaube ich, dass sich hier eine Tür geöffnet hat, die sich so schnell nicht wieder schließt bzw. schließen lässt.

Über die Mode hinaus: Wovon ich nach eigenen Erfahrungen überzeugt bin, dass Mädchen auch in bisher klassischen Männerberufen Fuß fassen können und umgekehrt auch Jungen an bisher klassischen Frauenberufen Freude finden können.

Paule - eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Selbst im durchgeknallten Berlin reicht eine Lupe nicht aus um nennenswerte Fortschritte auf der Straße zu erkennen.
Und Laufstege sind eine andere Welt .
Für Fortschritte müssten wir 100 oder mehr werden um sie zu erkennen.
 
Über die Mode hinaus: Wovon ich nach eigenen Erfahrungen überzeugt bin, dass Mädchen auch in bisher klassischen Männerberufen Fuß fassen können und umgekehrt auch Jungen an bisher klassischen Frauenberufen Freude finden können.

Gut gebrüllt Löwe, der Unterschied ist aber nach wie vor da:

Frau arbeitet in typischem Männerberuf: "Wow, klasse! Toll, dass du das machst!"
Mann arbeitet in typischem Frauenberuf: "Ach, du machst das? Find ich ja toll, obwohl man da ja viel weniger verdient, warum machst du das denn, du könntest doch auch..."

Die Stereotype ist doch nach wie vor in den Köpfen verankert, und selbst in Deinem Text müssen "Mädchen in bisher klassischen Männerberufen FUß FASSEN, während "Jungen (auch) ... Freude finden können".
Unterschwellig müssen sich also die Mädchen etwas erarbeiten (Fuß fassen), während die Jungs etwas zugunsten des "Freude finden" aufgeben.
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Da steckt in meinen Augen bereits eine Wertung drin, die wiederum auf einer Definition von "Erfolg" basiert.
Es ist zwar anerkannt schön und gut, wenn alten, kranken, behinderten Menschen geholfen wird, wenn das aber jemand mit geringem Lohn Tag für Tag tut, werden die wenigsten auf die Idee kommen, die Helfer als wahnsinnig erfolgreich und als tolles Vorbild für das eigene Leben zu betrachten, dafür wird dann doch eher der Manager oder die Managerin, der erfolgreiche Unternehmer oder Anwalt herangezogen.
Am Ende des Tages bewertet die überwiegende Mehrheit der Menschen Erfolg nach zwei Kriterien, das eine ist persönlicher (monetärer) Reichtum, das andere ist Macht (, die nun meist mit monetärem Reichtum einhergeht, aber diese Verquickung lasse ich mal außer acht).

Ich persönlich bin nicht sicher, ob sich ein "Wert" so beschreiben lässt und die Tatsache, dass Dinge wie Pflege von Alten und Kranken, geringer entlohnt werden als das Führen einer Bank oder eines Unternehmens, lässt mich zusammen mit der Tatsache, dass auch in unserem Staat immer für letztere Tätigkeiten irgendwie zu wenig Geld vorhanden ist, überlegen, ob es nicht eine Werteverschiebung braucht...

Nun ist das ja alles schon in der Literatur durchgedacht worden, die Diskussion über den Einfluß des Menschen und ebendieses Wertesystems auf die Umwelt ist gerade hochaktuell, und - wenn ich mir diesen Sidestep erlauben darf - neue Medienformate wie instagramm befördern dieses Bild von Erfolg, obwohl sie anders funktionieren. Die Influencerin und der Influencer wurden erfunden, die nichts produzieren oder verbessern, aber mit Selbstbeschau reich werden können.

Nun hat dies alles eines gemeinsam: Um eine neue Sicht, eine neue Lebensweise zu erreichen, muss ich etwas aufgeben, und mir scheint - um zum eigentlichen Thema zurückzukehren - dies im "alten Wertesystem" immer mit Verlust einherzugehen.
Wenn ich in der deutschen Politik zurückschaue, hat da niemand je gesagt, wir müssten einmal ganz anders denken, es wurde immer versprochen, dass sich "mehr für mehrere" erreichen ließe, wir haben mehr Demokratie gewagt, wir haben blühende Landschaften erzeugt, haben gefordert und gefördert, und immer ging es um "mehr", und dieses "mehr" ist immer im alten Denken mit der alten Definition von "Erfolg" gemeint gewesen.

Und jetzt halten wir uns alle fest, denn wir fliegen eine wirklich enge Kurve!!
Solange in den Köpfen steckt, ein Mann im Rock wolle eigentlich nur aus seiner angestammten, männlichen, erfolgreichen (nach obiger Definition) Rolle nach unten ausbrechen und eben "nichts leisten", solange wird das "komisch" aussehen!
In Künstlerkreisen zum Beispiel funktioniert das ja. Da kann man sich ne Menge erlauben, man ist ja Künstler.. und wenn man dann auch noch genug verkauft, ist man wieder nach obiger Definition erfolgreich und dann ist das irgendwie cool, weil man wieder "im System" ist, siehe Bowie, aber dann ist man eben auch der bunte Hund, man wird nicht wirklich ernst genommen, ausgenommen den monetären Erfolg (sic!)...

Alors, just my two cents
Adrian
 
Zuletzt bearbeitet:
Ad Erfolg:

Alles richtig, aber das Problem scheint mir das zu sein, dass monetäre Zuwendungen umgekehrt proportional zur Anzahl der Menschen sind, die die Fähigkeit haben, einen bestimmten Job zu machen, Angebot und Nachfrage eben. Fußballer verdienen beispielsweise deshalb Millionenbeträge, weil es nur eine sehr begrenzte Anzahl an wirklichen Spitzenspielern gibt und bei Bankdirektoren behauptet man dasselbe. Ein Pflegeberuf mag wenig attraktiv und schlecht bezahlt sein, ausfüllen könnte diesen fast jedermann.
 
.. und umgekehrt ist das Angebot auch von der Nachfrage abhängig.
Wenn "fast jedermann" Pflegetätigkeiten ausführen kann, warum sucht man dann in Deutschland verzweifelt nach mehr Pflegekräften (die dann von ihrer Tätigkeit mehr schlecht als recht leben können)?

Wenn ich umgekehrt denke, sehe ich eine riesige Zahl an pflegebedürftigen Personen in Deutschland, die es sich nicht leisten können, eine Pflege selbst zu finanzieren.
Zugegenermaßen verschiebe ich damit den "Wert" und den "Erfolg" weg vom Individuum auf das Gemeinwesen, aber wäre es nicht hoch einzuschätzen, den alten und kranken Menschen mehr "Wert" zuzugestehen und einen Weg zu suchen, diesen kollektiv finanziert eine gute Pflege zu ermöglichen, die finanziell auch für die Pflegenden attraktiv wäre?
Es ist nämlich nicht so, dass der "jedermann" durch eine Tätigkeit in der Pflege nicht extrem beansprucht würde.
 
Wenn aber die typischen Männerberufe so erfolgreich und gut bezahlt sind warum werden die nur von wenigen Frauen gewählt?
Vielleicht weil die oft schmutzig, körperlich anstrengend sind und schlechte Rahmenbedingungen haben ( zb Bau , Kfz , Schlosser , ect ) ?
Eine stärker werden Ausnahme dürfen technische Ingenieurberufe sein die sich am Schreibtisch abspielen.
Vielleicht auch weil soziales Frauen mehr liegt als im Dreck zu wühlen?
Andersherum warum werden nur wenige Männer Krankenpfleger?
Weil ihnen soziales weniger liegt ?
Es liegt nicht immer Geld.
Oft sind es die Rahmenbedingungen.
Ich zb würde im nächsten Leben einen Schreibtischjob wählen und nicht wieder was im Handwerk .
Es gibt immer viele Gründe dafür oder dagegen.
 
....Wenn "fast jedermann" Pflegetätigkeiten ausführen kann, warum sucht man dann in Deutschland verzweifelt nach mehr Pflegekräften (die dann von ihrer Tätigkeit mehr schlecht als recht leben können)?....
.... weil es zusätzlich eben Jobs gibt, die keiner machen will, eben weil sie anstrengend sind und die zur Verfügung stehenden Ersparnisse üblicherweise nicht ausreichen, um mehr zu bezahlen. Natürlich könnte der Staat da einspringen, aber das müsste er in hunderten anderen ebenso notwendigen Fällen ja auch und da langt das Geld eben wieder nicht.

...Es liegt nicht immer Geld...

Das hast Du wohl Recht. Das setzt aber trotzdem nicht das eherne kapitalistische Gesetz von Angebot und Nachfrage außer Kraft.
 
Wenn aber die typischen Männerberufe so erfolgreich und gut bezahlt sind warum werden die nur von wenigen Frauen gewählt?
Vielleicht weil die oft schmutzig, körperlich anstrengend sind und schlechte Rahmenbedingungen haben ( zb Bau , Kfz , Schlosser , ect ) ?
Eine stärker werden Ausnahme dürfen technische Ingenieurberufe sein die sich am Schreibtisch abspielen.
Vielleicht auch weil soziales Frauen mehr liegt als im Dreck zu wühlen?
Andersherum warum werden nur wenige Männer Krankenpfleger?
Weil ihnen soziales weniger liegt ?
Mh, aber da zementierst Du es doch gerade wieder:
Frauen liegt Soziales mehr, Männer wühlen im Dreck...

Ich persönlich glaube nicht, dass das genetisch bedingt ist, ich glaube, dass das ein Konsrukt ist, das sich über Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte durch Erziehung manifestiert hat.
Die Sache mit der Schwangerschaft könnte da vielleicht einen Tick in die (genetisch) andere Richtung geben, aber wir haben auch die Vorstellung überwunden, ein Gott müsse männlich sein und bestimmen ;-)

Zu deiner Frage "...warum werden nur wenige Männer Krankenpfleger?"
Weil dann die Frage kommt, "Du könntest doch soviel mehr, warum machst du DAS?" ?
 
.... weil es zusätzlich eben Jobs gibt, die keiner machen will, eben weil sie anstrengend sind und die zur Verfügung stehenden Ersparnisse üblicherweise nicht ausreichen, um mehr zu bezahlen. Natürlich könnte der Staat da einspringen, aber das müsste er in hunderten anderen ebenso notwendigen Fällen ja auch und da langt das Geld eben wieder nicht.

Womit wir an der Stelle wären, an der ich die Frage stellte, was der "Wert" ist :)
Seh ich's vom "Geldwert", habe ich nichts, um das zu bezahlen, seh ich's vom Wert des Lebens, müsste ich mir etwas überlegen, um diesen Wert aufrecht zu erhalten und zu finanzieren...
 
Klar, aber das geht dann wohl nur mit Umschichtungen, womit ganz sicher wieder irgendeine Gruppe schreit.
 
Das sehen aber nicht alle so. Libertär denkenden Menschen ist das Allgemeinwohl und somit auch die Pflege völlig egal. Jede politische Gruppe hat doch ein anderes Wertesystem.
 
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