Mein Verlangen wird größer

@moreau; sonia

ich denke ich kenne dieses forum auch.

alles hat so seine zwei seiten.
stimmt, hier darf offener und freier gesagt werden was man(n) so auf dem herzen hat. dabei kommen auch sachen heraus, die die meisten von uns lieber garnicht hören möchten.

allerdings ist das realität und wenn der eine oder andere, der sich nicht traut sein interesse an der strumpfhose zuzugeben, sieht das er lange nicht der schlimmste ist sieht der andere an den reaktionen auf seine statements das er sein verhalten doch mal überdenken sollte.

ich denke wenn einer dieser "helden" anfängt umzudenken lohnt sich das schon.

schliesslich...
wo sollen die hin? auf reine sexseiten?
da werden sie zwar in ihren ansichten bestärkt - aber probleme werden sie da nicht los.
 
Hallo Silky Sin,

Dein Zitat:
"Auch wenn ihr zwei vielleicht nicht die richtige Chemie füreinander habt...

Das macht nichts.



Schließlich geht es hier ja nicht darum, "recht" zu haben."

dückt genau das aus, was ich denke. Die Signatur von PL würde an dieser Stelle auch gut passen.

Lg

Steven
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder einmal etwas längeres :

Teil 1 :

Hallo Sonia,

heute morgen habe ich endlich Zeit, auf Deinen Post zu antworten. Ich will einmal damit anfangen, dass ich in so manchen Punkten durchaus mit Dir übereinstimme, auch wenn das nicht so erscheinen mag.

Auch ich bin manchmal erschrocken, wenn ich so lese, was manche Männer so schreiben. Man gewinnt den Eindruck, dass die Frau für sie eine – entschuldige bitte die Wortwahl – bessere *****vorlage ist und kein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut mit Gefühlen, Wünschen und ganz eigenen Begehrlichkeiten. Für diese Männer stehen Strumpfhosen, Strapse oder ähnliche Dinge total im Vordergrund und sie können sich nicht vorstellen, Sex ohne solche „Hilfsmittel“ zu haben.

Dann gibt es die Männer, die eine starke Affinität zu bestimmten Kleidungsstücken haben. Sie sind aber zumindest in der Lage, sich halbwegs zu bremsen und damit auch in der Lage, evtl einen Kompromiss mit ihren Partnerinnen zu schliessen, damit beide irgendwie mit der Situation leben können.

Zuguterletzt gibt es dann noch die Männer, die aus den verschiedensten Gründen Strumpfhosen tragen, aber bei denen aus deren eigenen Aussagen doch klar wird, dass keine sexuellen Wünsche dabei im Vordergrund stehen. Das bedeutet zwar nicht, dass Strumpfhosen und Erotik für sie unbedingt zwei ganz verschiedene Dinge sind, aber diese Männer handeln doch innerhalb vernünftiger Grenzen und akzeptieren auch die Grenzen ihrer Partnerinnen. Ich denke, zu dieser Gruppe wird auch Dein Freund gehören.

Alle anderen Gruppierungen von Männern hier im Forum möchte ich hier einmal beiseite lassen und mich nur auf die obenstehenden konzentrieren, denn um diese ging es ja in unserer Diskussion.

In dem angesprochenen anderen Forum gab es sehr enge Grenzen, was dort besprochen werden dürfte und was nicht. Es gab die klare Regel, dass es ein jugendfreies Forum ist und von daher blieben viele Themen aussen vor. Auch ich habe das begrüßt, denn ich habe eigentlich nicht das große Bedürfnis, über alle möglichen sexuellen Auswüchse rund um die Strumpfhose zu diskutieren.
Die Jugendfreiheit im anderen Forum erfüllte auch einen wichtigen Zweck. Menschen, die sich vorher mit Themen rund um die Strumpfhose nicht beschäftigt hatten, bekamen hier eine andere Art Einstieg als in so manchen anderen Foren. Denn hier wurde nur ein relativ harmloser Ausschnitt gezeigt. Insofern war das also ideal zum Kennenlernen des „Phänomens“ „Männer in Strumpfhosen“.

Dieses Forum hier, in dem wir nun diskutieren, ist anders gelagert. Es bietet quasi zum einen den Ausschnitt des anderen Forums, verkennt dabei aber nicht, dass das Thema auf der anderen Seite doch wesentlich weiter geht. Dieses Forum bietet einen offeneren und schonungsloseren Einblick. Jeder mag das für sich bewerten, wie sie/er will, aber man muß doch ehrlicherweise gestehen, dass man hier einen umfasseneren Eindruck bekommt als im anderen Forum. Das andere Forum war also im Prinzip „Strumpfhose-light“ , dieses Forum ist dagegen „Strumpfhose-real“.

Du hast geschrieben, dass die Grenzen im anderen Forum auch Deine Grenzen waren und Du deshalb Dich dort auch sehr wohl gefühlt hast. Es hat Dir geholfen, Männer, die Strumpfhosen tragen, zu verstehen. Dann kamst Du in dieses Forum und hast quasi eine Art Kulturschock bekommen. Plötzlich musstest Du Dich mit Dingen auseinandersetzen, die Dich erschreckt haben und die Du überhaupt nicht nachvollziehen kannst. Ich habe das Gefühl, dass dieser Schrecken Dein Bild vom Mann, der Strumpfhosen trägt, doch ein wenig gewandelt hat. Es gibt eben mehr als nur den „harmlosen“ Mann in Strumpfhosen, es gibt auch den total sexuell gesteuerten Mann in Strumpfhosen.

Ich kann gut nachvollziehen, dass man dann anfängt, sich so manche, nicht unbedingt positiven, Gedanken zu machen. Und dass man anfängt sich zu fragen, wie groß eigentlich noch die Rolle der Frau an sich für den Mann bei all den Begehrlichkeiten ist. Auch kann ich verstehen, dass hier zum einen Deine Grenzen, aber auch generell viele Grenzen überschritten werden.

Aber letztendlich sind die Männer, die hier außerhalb Deiner Grenzen liegen, ein Teilausschnitt der Realität, der aber nicht allgemeingültig ist. Diese Männer haben aufgrund der Offenheit dieses Forums eine Plattform, um sich auszutauschen. Und wie ich schon schrieb, in einem solchen Forum ballen sich nun einmal bestimmte Gruppierungen und von daher kann man schon erschrecken, was und wie viel man da alles zu lesen bekommt.

Als ich Dich gebeten habe, zwischen den verschiedenen Gruppen von Männern doch bitte zu unterscheiden, meinte ich damit nicht, dass Du nicht in der Lage bist, eine solche Unterscheidung vorzunehmen. Vielmehr lesen sich Deine Texte hier öfters so, als wenn Du grob in die Richtung Mann in Strumpfhosen zielst und dann abdrückst. Zwar triffst Du da viele richtige Ziele, aber eben auch einige Ziele, die keine sind und die Du wahrscheinlich auch nicht gemeint hast. Insofern bitte ich Dich, doch auf die kleinen Unterschiede mehr zu achten.

In einige grundlegenden Ansichten sind wir also gar nicht so verschieden, wie Du hoffentlich jetzt erkennst. Vieles von dem, was Du schreibst, kann ich gut verstehen.

Trotzdem gibt es zu manchen Sachen auch unterschiedliche Standpunkte. Und diese zu diskutieren macht unter anderen auch den Reiz eines Forums aus. Wenn Du Dich durch meines Posts zu sehr angegriffen fühlst, so habe ich vielleicht die falschen Worte gewählt. Ich wollte Dich weder beleidigen noch Deine Meinung unterdrücken. Evtl gelingt es mir in Zukunft ja besser, meine Standpunkte so zu formulieren, dass sie Dir sachlicher und nicht persönlich erscheinen.
Und damit möchte ich auch näher auf Deinen letzten Post eingehen.

Zum Thema Vergleiche nur soviel. Ich habe die Gedanken, die hinter Deinen Vergleichen steckten, schon verstanden. Woran ich mich gestört habe, waren aber die Art der Vergleiche. Sie erscheinen mir oft sehr befremdlich. Mag der Grundgedanke auch noch so richtig sein, so schüttelt es mich trotzdem, wenn ich dann so was wie mit dem Kinderschänder lese.
Auch der Vergleich mit der Mauer und der DDR verursacht in mir ein richtiges Ziehen in der Magengegend. Natürlich verstehe ich, was Du sagen willst. Wer etwas erreichen will, der muß selber etwas dafür tun. Wer Grenzen verschieben will, der erreicht das nur, wenn er selber aktiv daran mitwirkt. Aber Männer, die sich nicht trauen, sich anderen wie zb der Partnerin mitzuteilen, zu vergleichen mit Leuten in der DDR, die nichts getan haben, damit die Mauer fällt, finde ich eben total unglücklich. Und der Vergleich hinkt dazu noch ganz entsetzlich.

Nichtsdestotrotz ist Deine Aussage bei mir angekommen. Und selbstverständlich kann ich Deine Grenzen, bis zu denen Du für gewisse Sachen noch Verständnis hast, akzeptieren. Trotzdem muß es doch erlaubt sein, bestimmte Dinge zu diskutieren.
 
Teil 2:

So zb die Frage, inwieweit man es nachvollziehen kann, wenn jemand die Kleidung des anderen Geschlechtes anzieht. Du bejahst das, wenn es einen praktischen Sinn macht. Da kann ich Dir aber nur zum Teil recht geben. Denn wenn ich mir so anschaue, was so alles von gewissen Damen angezogen wird, so sehe ich öfters wenig praktischen Sinn darin. Ich möchte da nur so Beispiele nennen wie bauchfrei im Winter unterwegs zu sein oder aber Schuhe anzuziehen, in denen man eigentlich nicht laufen, sondern höchstens sitzen kann.
Jeder soll sich doch so kleiden, wie sie/er will. Für mich macht bauchfrei im Winter keinen Sinn, aber wenn die Frau sich so wohlfühlt, dann soll sie es doch tun. Und wenn ein Mann lieber eine Strumpfhose anstatt einer langen Unterhose und Socken anzieht, so soll er es auch tun. Es gibt da ja durchaus nicht nur dünne Strumpfhosen, sondern auch dickere, die durchaus wärmen können.

Und nicht jeder Mann, der jetzt zb die Strumpfhose der langen Unterhose vorzieht, macht das, weil es ihn geil macht.

Zitat Sonia :

Keine frau bekommt einen roten kopf, wenn sie gefragt wird, tust du männersocken tragen, für einen mann ist es aber wie ich hier im forum gelesen habe peinlich, wenn er damenstrumpfhosen tragen tut“

Es ist auch nicht jedem Mann peinlich, dass er eine Strumpfhose anzieht. Hier hast Du leider wirklich verallgemeinert.

Fakt ist, und das will ich gar nicht abstreiten, es gibt durchaus Männer, die geil werden durch das Tragen von Frauensachen. Fakt ist auch, es gibt nicht wenige Männer, die nicht das Selbstbewusstsein haben, offen dazu zu stehen, dass sie Strumpfhosen gerne anziehen.

Aber das gilt eben nicht für alle !

Schauen wir uns ruhig näher das Thema Selbstbewußtsein an.
Viele Männer können nicht offen dazu stehen, dass sie gerne Strumpfhosen anziehen. Wieso können Frauen so selbstverständlich Männersachen anziehen, Männer aber umgekehrt keine Frauensachen ? Es wäre viel zu einfach zu sagen, dass es nur darum geht, dass die Frau den praktischen Nutzen sieht, der Mann dagegen immer mit der sexuellen Komponente belastet ist.
Ich glaube, der Mann macht sich sehr viele Gedanken darum, was seine Umwelt dazu sagen könnte. Er hat Angst davor, dass man ihn für einen Schwächling halten könnte, weil er gewisse Teile der weibliche Garderobe anzieht. Er hat Angst davor, dass ihm in bestimmten Bereichen Nachteile dadurch entstehen könnten, dass er sich gerne anders anzieht ( zb generelle Ausgrenzung oder Probleme beim Job ). Und, was ich auch für wesentlich halte, viele Männer haben heutzutage ein großes Problem damit, ihre eigene Rolle als Mann selbst zu definieren. Sie treiben wie ein Spielball zwischen eigenen Wünschen und eingebildeten und offiziellen Erwartungen hin und her. Ich habe oft den Eindruck, dass die Frauen sich auf der einen Seite immer mehr finden, die Männer dagegen auf der anderen Seite mehr und mehr auf die Suche begeben und dabei verunsichert sind.

Aber die Verunsicherung und das Gefühl, etwas nicht normales zu tun, hat bei vielen auch schon als Kind angefangen. Ich habe von vielen schon die Geschichte gelesen, wie sie zum Tragen von Strumpfhosen kamen und wie sich dann ihre weitere Geschichte entwickelte. Und ich habe natürlich auch meine eigenen Erlebnisse.
Oft war es so, dass man als Kind immer, wenn es kalt war, Wollstrumpfhosen tragen musste. Viele haben dann irgendwann aus Neugierde auchmal Feinstrumpfhosen ausprobiert. Obwohl bei den meisten das Tragegefühl bei den Feinstrumpfhosen wesentlich besser war ( meine Wollstrumpfhosen als Kind zb haben immer ziemlich gekratzt ), wurde hier von den Eltern eine ganz klare Grenze gezogen. Wollstrumpfhose ja, Feinstrumpfhose nein. Für mich war das als Kind überhaupt nicht verständlich, dass mir verboten wurde, Feinstrumpfhosen anzuziehen. Das Argument, dass Wollstrumpfhosen wärmen und Feinstrumpfhosen nicht, war nicht wahr, denn es gab ja auch dickere Feinstrumpfhosen, die auch gut wärmten. Eine sexuelle Komponente gab es damals noch nicht, dazu war ich viel zu jung. Es hieß einfach nur : Mädchen/ Frauen dürfen Feinstrumpfhosen anziehen, für Jungs / Männer ist das verboten.
Wie es bei vielen Kindern nun mal so ist, das Verbotene reizt und wenn dann noch dazu kommt, dass man sich in Feinstrumpfhosen durchaus wohlfühlte, dann wurden sie eben heimlich angezogen.
Die weitere Geschichte kann man in dem entsprechenden Forenteil hier vielfach nachlesen. Ich wollte hier nur verdeutlichen, dass bei vielen Männern der Grundstein für das fehlende Selbstbewusstsein bzgl dem Tragen von Strumpfhosen und das Gefühl, nicht normal zu sein, schon als Kind durch die Eltern gelegt wurde.

Insofern kann es also nicht verwundern, dass viele Männer auch heute noch kein Selbstbewusstsein diesbzgl gefunden haben. Kommen dann noch die Dinge aus dem ersten Absatz zum Thema Selbstbewußtsein dazu, dann steht „Mann“ vor einem echten Problem.

Vielleicht macht Dir das es ein wenig einfacher zu verstehen, wie es zu bestimmten Verhaltensweisen des Mannes kommt.

Abschließend noch ein paar Worte zum Thema „Über den Tellerrand schauen“. Da habe ich mich wirklich nicht gut ausgedrückt. Ich wollte nur sagen, dass es durch die künstliche Ballung verschiedener Gruppen in einem Forum rund um das Thema „Strumpfhose“ nicht zu einem repräsentativen Spiegelbild der Männer in Strumpfhosen kommt. Das bedeutet, dass selbst dann, wenn die Mehrheit der Beiträge hier einen sexuellen Hintergrund hat, es nicht so sein muß, dass tatsächlich die meisten Männer, die Strumpfhosen tragen, dies aus sexuellen Gründen tun.
In dem anderen Forum hattest Du ja auch ein ganz anderes Bild von Männern in Strumpfhosen, denn da wurden die sexuellen Themen ja ausgespart. Nun wirst Du hier plötzlich mit soviel Neuem für Dich konfrontiert. Soviel, was Dich erschreckt und abstößt. Wie schon gesagt, ich kann diese Gefühle verstehen. Aber die Wahrheit bzw eine etwas realistischere Einschätzung des Themas liegt wahrscheinlich irgendwo zwischen dem anderen und diesem Forum.

So, nun hoffe ich, dass ich mehr erklärt und weniger geschimpft habe.:)

Gruß

Moreau
 
Hallo mureau,
das hast Du sehr gut erklärt. Danke dir für Deinen facettenreichen Beitrag. Insbesondere die versäumten Prozesse "positiv besetzter männlicher Leitkultur", die Du angesprochen hast und dessen Lücke individuell aufgefüllt werden muß (aber wie, wie???) halte ich im Umgang mit dem Leitthema des Forums für bedeutend.

Lg

Steven
 
Fakt ist, und das will ich gar nicht abstreiten, es gibt durchaus Männer, die geil werden durch das Tragen von Frauensachen.

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Das bedeutet, dass selbst dann, wenn die Mehrheit der Beiträge hier einen sexuellen Hintergrund hat, es nicht so sein muß, dass tatsächlich die meisten Männer, die Strumpfhosen tragen, dies aus sexuellen Gründen tun.
In dem anderen Forum hattest Du ja auch ein ganz anderes Bild von Männern in Strumpfhosen, denn da wurden die sexuellen Themen ja ausgespart. Nun wirst Du hier plötzlich mit soviel Neuem für Dich konfrontiert. Soviel, was Dich erschreckt und abstößt.

Fakt ist, dass die überwiegende Mehrheit der Männer hier im Forum Strumpfhosen aus sexuellen Gründen trägt. Ich weiß ja nicht, in welchem Forum ihr da vorher wart, aber ihr könnt getrost davon ausgehen, dass das dort nicht anders war. Der Unterschied ist: Hier dürfen sie es sagen und machen das auch recht ausgiebig und zum Teil sehr drastisch.

Dass das für Sonja eine Art Kulturschock war, kann ich nachvollziehen. Aber die Tatsache, dass dort nicht darüber geschrieben werden durfte, macht das andere Forum nicht besser. Eher im Gegenteil. Wenn jemand sowieso schon im RealLife versteckspielen muss - wozu geht er dann in ein Forum, wo er mit seinen Ansichten erst wieder nicht raus darf? Eine gewisse Form muss dabei gewahrt werden, richtig, aber dafür sorgen hier schon die Teammitglieder.

Aber natürlich gibt es hier Beiträge, die eigentlich niemand wirklich lesen will und Leute, mit denen auch ich lieber nichts zu tun habe. Das geht nicht nur Sonja so. Aber gerade bei denen ist es wahrscheinlich nicht so schlecht, dass sie hier ein Ventil gefunden haben, wo sie etwas vom inneren Druck, sich mitzuteilen, ablassen können. Ihre Umwelt sollte dafür dankbar sein, weiß aber natürlich nichts davon. Naja - und letztendlich muss man solche Sachen ja nicht unbedingt immer lesen. Speziell bei gewissen Mitgliedern, die sowieso immer das gleiche schreiben, ist das ja recht einfach.

Verallgemeinern und alle in einen Topf werfen ist immer falsch. Hier ganz besonders.
 
ich habe es lange nicht geglaubt und es fällt mir auch heute noch schwer zu glauben, aber anscheinend gibt es wirklich männer, die strumpfhosen ganz ohne irgendwelchen sexuellen hintergrund anziehen.
ähnlich sieht es bei anderen kleidungsstücken aus.
da gibt es foren, in denen das thema sexualität absolut tabu ist und sogar die bibel zitiert wurde um zu erklären warum ein mann was tragen sollte/darf.
diese männer glauben was sie da schreiben. hoffe ich jedenfalls.
um so erstaunter war ich dann das ich den einen oder anderen verfechter der "a-sexuellen unisexmode" (ui... da hab ich jetzt aber nen tollen begriff konstruiert) in irgendwelchen transgender- und fetischforen wiederfand.
 
Hallo,

ich glaube, es ist eine Frage des Typs Mann, wieviel sexueller Hintergrund vorliegt. So wie es Männer gibt, die fast pausenlos über Strumpfhosen und Sex nachdenken und Strumpfhosen in erster Linie der sexuellen Befriedigung wegen anziehen, so gibt es eine breite Palette von verschiedenen Männern, bei denen von häufig bis gelegentlich die Sexualität eine Rolle spielt. Ganz freimachen wird sich wohl kaum ein Mann hier davon, dass es zumindest ab und zu sexuelle Momente in Verbindung mit Strumpfhosen gibt.

Ob nun die Mehrheit der hier im Forum vertretenen Männer wirklich aus sexuellen Gründen eine Strumpfhose trägt, darüber kann man verschiedener Meinung sein.

Noch eine Erklärung zu dem anderen Forum. Um es einmal genau zu benennen, es war das Strumpf1-Forum. Auch dort sind viele Sachen in Verbindung mit der Sexualität diskutiert worden. Nur wenn es nur noch rein um Sex und Fetisch ging, wurde dem Einhalt geboten. Die einen nennen das jugendfrei, die anderen Zensur. Ich für meinen Teil fand es ok, dass reine Sex- und Fetischthemen dort ausgeklammert waren. In dem Strumpf1-Forum haben sich mit der Zeit halt die Leute zusammengefunden, die diese Forenregeln als für sich richtig und gut empfanden. So hat jedes Forum seine Nische.

Den meisten der dortigen Forumsmitgliedern war schon klar, dass sie ganz bewußt etwas aus der Themenvielfalt rausgenommen haben. Es mag auch durchaus sein, dass man damit bestimmten Zielgruppen den "Nährboden" entzogen hat. Aber es gab und gibt ja zum Glück genug andere Foren, wo sich auch diese austauschen konnten.


Zitat 22den :

"Insbesondere die versäumten Prozesse "positiv besetzter männlicher Leitkultur", die Du angesprochen hast und dessen Lücke individuell aufgefüllt werden muß (aber wie, wie???) halte ich im Umgang mit dem Leitthema des Forums für bedeutend."


Verzeih, aber ich steh da gerade ein wenig auf dem Schlauch. Meinst Du damit das Verbot der Feinstrumpfhose für die Jungs und die damit folgende Orientierungslosigkeit ?

Wenn ja, so fällt mir dazu nur ein, dass Eltern da etwas lockerer werden sollten. Es gäbe zb die Möglichkeit, einem Jungen, der nun gerne Feinstrumpfhosen tragen will, dies zu gestatten, gleichzeitig aber auch darauf hinzuweisen, dass es eine Menge Leute gibt, die das unbegreiflicherweise als komisch empfinden, wenn der Junge nun solche Strumpfhosen trägt.

So wäre zum einem dem Wunsche des Jungen gedient, zum anderen wäre er aber nicht unvorbereitet darauf, dass es Leute gibt, die ihn deswegen schief anschauen oder hänseln.

Noch einmal zur Erinnerung, in einem Alter von zb 8 oder 9 Jahren denkt kein Junge daran, dass ihn die Feinstrumpfhose sexuell erregt. Hier geht es wirklich darum, dass er sie vielleicht als angenehmer als Wollstrumpfhosen empfindet oder sich generell in Feinstrumpfhosen wohlfühlt. Für mich sind da die Verbote der Eltern schlichtweg nicht nachvollziehbar.

Was aber für mich nachvollziehbar ist, sind die Ängste, die evtl Eltern dabei haben. Ist mein Junge normal, dass er sowas anziehen will ? Will er evtl noch andere Mädchensachen anziehen ? Aber es sind eben die Ängste der Eltern und nicht die des Jungen. Der geht nämlich ziemlich unbedarft an die Frage, was er anziehen möchte. Hier sollten sich die Eltern fragen, ob sie dem Kind nicht eher schaden mit einem unnützen Verbot.

Und was noch schlimmer ist und leider auch häufig vorkommt. Die Eltern verbieten einfach ohne die Angabe von Gründen das Tragen der Strumpfhose. Da steht dann ein kleiner Junge, der das nicht versteht und der aber meist Redebedarf hat.

Die Orientierungslosigkeit, die sich oft bis tief in das erwachsene Leben zieht, findet in der Kindheit seinen Anfang. Ich glaube nicht, dass Eltern sich soetwas wünschen. Aber sie machen leider häufig Gebrauch von eingefahrenen Lebensansichten, ohne dabei zu bedenken, was sie dabei anrichten.

Im übrigen glaube ich auch, dass so einige der Männer, deren Vorliebe für Feinstrumpfhosen in der Kindheit ihren Anfang nahm, wahrscheinlich eine deutlich schwächere oder garkeine sexuelle Verbindung zur Strumpfhose bekommen hätten, wenn sie damals die Strumpfhose als ganz normales Kleidungsstück hätten tragen dürfen. Wobei das nun wieder eine ganz eigene Geschichte ist, die man gesondert diskutieren könnte.

Gruß

Moreau
 
Hallo mureau,

ich hatte mich dabei, auf diesen Teil Deines Beitrags bezogen:

Zitat: "Und, was ich auch für wesentlich halte, viele Männer haben heutzutage ein großes Problem damit, ihre eigene Rolle als Mann selbst zu definieren. Sie treiben wie ein Spielball zwischen eigenen Wünschen und eingebildeten und offiziellen Erwartungen hin und her. Ich habe oft den Eindruck, dass die Frauen sich auf der einen Seite immer mehr finden, die Männer dagegen auf der anderen Seite mehr und mehr auf die Suche begeben und dabei verunsichert sind."

Dabei dachte ich, daß in der Vergangenheit wichtig gewesen wäre (70er) sich als Mann -vielleicht leicht zeitverzögert- ebenso zu emanzipieren, wie Frau es in jener Zeit getan hat.
Erstmals war -mit Einführung der Pille- eine Trennung zwischen sexuellen Bedürfnissen und Familienplanung möglich. Die Struktur der Familien wurde dadurch radikal verändert.
Die Arbeitswelt war zeitgleich, besonders in den 80ern von radikalen Umbrüchen gekennzeichnet.
Mann ist nicht mehr der Ernährer und Frau nicht mehr das Heimchen am Herd. Soweit so gut.
Frau macht fast alles was Mann auch macht, teilweise noch beträchtlich mehr (Erfolg im Beruf, in der Familienorganisation bzw. Kindesbetreuung und Partnerschaft; Frau schafft dies mitunter sogar alleinerziehend - steht aber unter immensem gesundheitlichem Streß; häufige Infarktrate bei Frauen um 50+ mit selbigem Profil).
Frau hat den Hosenanzug, Alice Schwartzer, Mann ist da ohne Symbolfigur (aber mit man`s- health) und sieht zwischen Softi und Macho etwas orientierungslos aus- denn beides ist in Reinform eher unerwünscht.
Sprüche wie:"Harte Männer tanzen nicht"; oder "nur Weicheier heulen", zeigen, wie wenig es Mann geschafft hat mit Schwäche (auch eigener) umzugehen.
Die offiziellen Erwartungen, entsprechen fast zu 100% ökonomischen Richtlinien, die für Frau aber auch zutreffen bzw. angewendet werden. Die eigenen Wünsche weichen zunehmender Verunsicherung; anzunehmende Erwartungen- die sich teilweise aber gegenseitig ausschließen, gibt vielfältig.

Deshalb wäre ein Diskurs was Mann/Frau sein im 21 Jahrhundert bedeutet, aus meiner Sicht zu begrüßen.
Das dies auch für Frau (Beispiel E. Herrm.) von Intresse ist, könnte ein Anzeichen sein, daß es den Frauen ähnlich wie uns Männern geht?

Um daran keinen Zweifel aufkommen zu lassen: die Emanzipation der Frau war überfällig und hat in vielen Bereichen zur Gleichberechtigung geführt, was ich ausdrücklich gut finde.
Die verbindenden Gemeinsamkeiten sind dabei aber, leider, ein bißchen aus dem Blickfeld gerückt.

Lg

Steven
 
äh...
wenn ich den begriff "diskurs" nachschlage könnte damit auch ein vortrag gemeint sein...
eine diskusion?
darüber reden?
hmm...
ich denke da redet ständig irgendwo irgendwer drüber.


entweder du lebst dein leben so wie du willst oder du lebst es so wie es dir angetragen wird.
von mir aus auch ein kompromiss.

aber nur drüber reden kannst du dir sparen...

was in der vergangenheit versäumt wurde is wech...
 
Hallo joe95,

Diskurs, der: 1. methodisch aufgebaute Abhandlung über ein bestimmtes wissenschaftliches Thema; 2.a) Gedankenaustausch, Unterhaltung; b) heftiger Wortstreit, Wortwechsel;
3. (Sprachwissenschaftl.) die von einem Sprachteilhaber auf der Basis seiner sprachlichen Kompetenz tatsächlich realisierten sprachlichen Äußerungen
(Quelle: duden, das Fremdwörterbuch, 7. Auflage)

Eigentlich meinte ich, die Interpretation des Begriffs nach Ziffer 1 -2.
Dachte an eine Disskussion gesellschaftl. Dimension. Die einsamen Disk. die allerorten geführt werden, haben keine gesellschafl. Konsequenz.

Zitat:
"entweder du lebst dein leben so wie du willst oder du lebst es so wie es dir angetragen wird.
von mir aus auch ein kompromiss"

Aber gerade um den Kompromiss geht es doch. Wie wird der denn gestaltet?

Zitat:
"aber nur drüber reden kannst du dir sparen..."

Schade das Du so darüber denkst; macht mich etwas traurig.
Es ist ja eine Unkutur, in Deutschland insbesondere, geworden nichts kritisieren zu dürfen, ohne gleich einen Lösungsansatz aus dem Hut zu zaubern- ganz ohne Beraterfirma.
Mein Gedanke wäre eine soche Diskussion einzubinden, in zukünftige Prozesse: z. B. dem Phänomen zunehmender Hochaltrigkeit (wie wollen wir zusammenleben, welche Rollen- und Rollenfunktionen gilt es neu zu verteilen bzw. zu besetzen?)

Was in der Vergangenheit versäumt wurde ist wech...???

Dies ist meiner Meinung aus futurologischer Sicht falsch.
(Nur ein Aspekt: wiederholen der Fehler der Vergangenheit)


Steven
 
...einsamen Disk. die allerorten geführt werden, haben keine gesellschafl. Konsequenz.

genau das meinte ich!

Zitat:
"entweder du lebst dein leben so wie du willst oder du lebst es so wie es dir angetragen wird.
von mir aus auch ein kompromiss"

Aber gerade um den Kompromiss geht es doch. Wie wird der denn gestaltet?
genau das wäre was deine persönlichkeit ausmacht.
angenommen du arbeitest in einer bank.
angetragen wird dir eine kleiderordnung: anzug, kravatte.
du möchtest aber lieber t-shirt, minirock und fsh tragen.
na, in dem outfit wärst du wohl nicht lange banker... aber ein kompromiss wäre fsh unter dem anzug...

Zitat:
"aber nur drüber reden kannst du dir sparen..."

Schade das Du so darüber denkst; macht mich etwas traurig.
Es ist ja eine Unkutur, in Deutschland insbesondere, geworden nichts kritisieren zu dürfen, ohne gleich einen Lösungsansatz aus dem Hut zu zaubern- ganz ohne Beraterfirma.
da wirfst du etwas durcheinander...
kritisieren darfst du - auch ohne direkt eine lösung zu haben.
meinungen zu äussern in dem sinne "ich finde die situation völlig unbefriedigend, können wir nicht mal über eine änderung reden?" sind sicher bei den meisten willkommen.
allerdings wären wir da wieder bei den fehlenden gesellschaftlichen konsequenzen.
einfach gesagt: egal was du da ins rollen bringst - auf DEIN leben wird es sich nicht mehr auswirken. und genau das meinte ich. wenn du für dich etwas ändern willst musst du nicht drüber reden sondern einfach tun.

Mein Gedanke wäre eine soche Diskussion einzubinden, in zukünftige Prozesse: z. B. dem Phänomen zunehmender Hochaltrigkeit (wie wollen wir zusammenleben, welche Rollen- und Rollenfunktionen gilt es neu zu verteilen bzw. zu besetzen?)

Was in der Vergangenheit versäumt wurde ist wech...???

Dies ist meiner Meinung aus futurologischer Sicht falsch.
(Nur ein Aspekt: wiederholen der Fehler der Vergangenheit)


Steven
hmm...
wieso falsch?
nehmen wir das, was in den 70ern möglich gewesen wäre...
es wurde nicht verwirklicht, es ist weg...
oder nicht?
was hat das mit der zukunft zu tun?
du kannst nicht in der zukunft damit argumentieren was in den 70ern möglich gewesen wäre...
du musst von dem ausgehen was jetzt möglich ist.

"wiederholen der fehler der vergangenheit"

das ist doch was ich meine... was in der vergangenheit versäumt wurde ist weg.
es hilft nix darüber nachzudenken.
das einzige was hilft ist von dem, was jetzt ist ausgehen und versuchen zu erreichen was man erreichen will.
 
Hallo Joe,

Zitat
auf DEIN leben wird es sich nicht mehr auswirken

Bei meinem Lebensstil ist das wahrscheinlich.

Zitat
wenn du für dich etwas ändern willst musst du nicht drüber reden sondern einfach tun

Mir faellt dies tatsaechlich teilweise ziemlich schwer.

Zitat
du kannst nicht in der zukunft damit argumentieren was in den 70ern möglich gewesen wäre...

Nein, aber versuchen versaeumtes in der Zukunft nachzuholen.
Bin in dieses Thema zur Zeit stark eingebunden *Grundlagen fuer eine Projektarbeit.

Zitat
das ist doch was ich meine... was in der vergangenheit versäumt wurde ist weg

Habe den Eindruck wir werden davon stellenweise eingeholt, was dafuer srechen koennte, diese Diskussion zu fuehren.

Danke Dir fuer Deine Antwort,

Zitat
das einzige was hilft ist von dem, was jetzt ist ausgehen und versuchen zu erreichen was man erreichen will

Ich arbeite daran, mein peroenlicher Arbeitstitel waere Aussoehnung mit dem Jetzt.

Steven

PS Habe ploetzlich amerik. Tastatur/Layout. Warum
 
@nylondiva

Danke, scheinbar hat das schon gereicht. Wie passiert so etwas eigentlich??

War auch nur hier im Editor, nicht unter Textverarb., in den Systemeinstellungen kein Hinweis- jedenfalls keinen, den ich gefunden hätte.


An Joe95 und Mureau
obwohl ich diesen Exkurs selbst begonnen habe, denke ich ist es im Sinn des Threadstarters, wenn wir diese Diskussion -wenn Ihr dazu Lust habt- an andere Stelle verlegen.

Danke für Eure Beteiligung.

Meine zur Zeit vielleicht etwas einseitige Betrachtungsweise wird sich wahrscheinlich mit der Beendigung des Projetes wieder verbeitern.

Danke auch Tanja und Maik (bzw. auch dem Team), daß Ihr diese Randdiskussion zugelassen habt.


Lg

Steven
 
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