Mich machen die Aussagen zu diesem Thema hier sehr traurig.
So viel Ablehnung, ja ich würde sogar Hass sagen, ist für mich als gläubiger, aktiver Christ nicht einfach zu schlucken.
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und mit sehr positive besetzten Erfahrungen und Begegnungen mit der Kirche groß geworden.
Das schlägt sich dahin gehend nieder, dass ich heute im Vorstand eines christlichen Vereins bin, aktive am Gemeindeleben teilnehme und mich ehrenamtlich als Katechet zur Verfügung stelle. Und das sehr gern und mit vielen Gleichgesinnten.
Klar gibt es auch viele (anscheinend auch in diesem Forum), die negative Erfahrungen gemacht haben. Das kommt vor und finde ich sehr schade.
Das einige aber sagen, ich glaube an Gott, brauche dafür aber die Kirche nicht, kann ich nicht verstehen.
Wie viele soziale Einrichtungen (Krankenhäuser, Kindergärten, Altenheime, Friedhöfe) sind in Trägerschaft der Kirche. Und warum? Weil die Kirche seinerzeit die Notwendigkeit dafür gesehen haben, eine starke Gemeinschaft war und sich dafür eingesetzt haben. Je mehr Personen sich von der Kirche abwenden (aus negativer persönlicher Erfahrung, aus Bequemlichkeit, um Steuern zu sparen), desto weniger stark ist die Gemeinschaft und kann sich für die Belage der Menschen einsetzten.
Wenn ich als „Kirchenhelfer“ mit jungen Leuten zusammenkomme, die sich (freiwillig!) auf die Firmung vorbereiten wollen, erkenne ich immer mehr soziale Defizite. Da versucht Kirche, Begriffe wie: Gemeinschaft, gegenseitiges Vertrauen, sozialen Arrangement, Freundschaft den Jungendlichen wieder ein wenig näher zu bringen, die früher mal über die Schulen und vor allem von der Familien gelehrt wurden. Aber das Leisten viele Schulen (oft) nicht mehr und auch in vielen Familien werden diese Werte nicht mehr vermittelt. Leider!
Nur können an drei- bis fünf Nachmittagen diese Lücken nicht geschlossen werden.
Aber nicht nur Jugendliche „vereinsamen“ immer mehr.
Ein schönes Beispiel dafür ist die Werbung für den neuen Skoda Mini, dem „Begegungstool“. Weil sich viele Menschen aus der Gemeinschaft „Kirche“ selbst ausschließen, bleiben Menschen im Alter immer mehr alleine.
Wenn ich die aktive Jugend, die umtriebige Caritas oder dem regelmäßigen Mittagstisch in meiner Gemeinde sehe, dann glaube ich (besser, dann weis ich) dass hier Menschen zusammen etwas Gutes für sich und andere tun. Und ich bin froh, ein Teil dieser guten Sache zu sein.
Und wenn ich an den recht plötzlichen Tod meines Vaters denke, muss ich sagen, dass der Glauben an Gott und das Leben nach dem Tod sehr tröstlich für mich war.
Zu Leben, ohne Spuren auf Erden zu hinterlassen und in dem Gedanken, das es nach dem Leben alles Vorbei seinen soll, da würde mir der Antrieb für viele Aktivitäten fehlen.
Es ist einfach, auf den (die) da in Rom zu schimpfen. Und auch ich bin nicht immer glücklich über die Aussagen, die aus dem Petersdom kommen.
Macht es euch nicht so einfach. Nehmt Kontakt zu euerer Kirche auf!
Ihr währt überrascht, wie aktive eure Kirche vor Ort ist, wie nett ihr aufgenommen werdet und wofür ihr euch einsetzten könntet!
Das es nicht in allen Fällen so seinen wird, ist mir klar. Auch in der Kirche arbeiten NUR Menschen (und auch Benni ist nur Mensch).
Aber Kirche fängt nicht in Rom oder bei einem Bischofstreffen an, sondern vor Ort in der Gemeinde.