Tod der Strumpfhose...

[Krabat]

wie kann man ein kleidungsstück asozial finden?

Der Begriff asozial ist als Gegenbegriff zu „sozial“ gebildet, wird jedoch oft im Sinne von „antisozial“ (= gemeinschaftsschädigend) verwendet. Beides sind Kunstworte, aus griech. „a-“ (deutsch „un-“) bzw. „anti-“ (deutsch „gegen-“) plus lat. „socialis“ (für „gemeinschaftlich“). „Asozial“ bezeichnet an sich ein von der geforderten oder anerkannten gesellschaftlichen Norm abweichendes Individualverhalten: Ein Individuum vollzieht seine persönlichen Handlungen ohne die geltenden gesellschaftlichen Normen und die Interessen anderer Menschen zu berücksichtigen. Der Begriff „asozial“ wird aber auch häufig auf Gruppen bezogen, die in ihren Verhaltensweisen von den geforderten gesellschaftlichen Normen (z. T. bewusst) abweichen (z. B. Hippies). Im Nationalsozialismus und in der DDR haben die Machthaber den Begriff „asozial“ zum Rechtsbegriff gemacht und daraus die Verfolgung von unangepassten sozialen Gruppen juristisch abgeleitet. Zur Zeit des Nationalsozialismus konnten Menschen aufgrund ihnen vorgeworfener Asozialität in Konzentrationslagern interniert werden.

quelle:Asozialität – Wikipedia

ich finde dieser begriff hat in modediskussionen nichts zu suchen.
@ eisenhower auch deine gedankliche gleichsetzung unterschicht(smode) = asozial solltest du überdenken. Unterschichtsmenschen verhalten sich nicht weniger sozial als Kleinbürger, Mittelschichten oder Oberschichten, oft sind ihre sozialen Leistungen angesichts ihre ökonomischen Gegebenheiten enorm.

 

[Kuli]

Unterschichtsmenschen verhalten sich nicht weniger sozial als Kleinbürger, Mittelschichten oder Oberschichten, oft sind ihre sozialen Leistungen angesichts ihre ökonomischen Gegebenheiten enorm.

Was sind denn Unterschichtsmenschen bitte? Ich sehe, wenn ich auf die Straße gehe, die Menschen alle in einer Ebene und nicht in Schichten übereinandergelagert.

Sollte Eure Unterschicht aus Menschen mit niedrigem sozialen Prestige und gesellschaftlichem Rang bestehen, so zählt mich bitte auch zu denen. Da fühle ich mich wohler, wenn schon in Schichten eingeteilt wird. Normal ist mir die gesellschaftliche Stellung meines Gegenübers egal, das Verhalten in der Gesellschaft allerdings nicht.

Einer meiner Freunde hat eine Firma mit über 1000 Mitarbeitern und fast 2 Milliarden Euro Umsatz. Nach Eisenhowers Darstellung trägt er aber in der Freizeit leidenschaftlich gerne Unterschichtskleidung. Und seine Firma gehört in punkto Sozialleistungen für die Mitarbeiter zu den Vorbildbetrieben.

Was bitte soll diese Schichteneinteilung und woran erkennt man bitte äußerlich einen asozialen Charakter?

Für mich ist ein Arbeiter, der seine Arbeit, für die er bezahlt wird, ordentlich erledigt um nichts schlechter als sein Chef. Und diese sogenannte "Unterschicht" kann es sich gar nicht leisten, asozial zu sein. Das kann man nur dann, wenn man auf die anderen in der Umgebung nicht angewiesen ist.

Asozial kann ein Milliardär sein. Und nicht wenige davon sind es auch.

 

[Fahrenheit451]

Zitat von Kuli: Das kann man nur dann, wenn man auf die anderen in der Umgebung nicht angewiesen ist."

..oder man andere sehr gezielt in Abhängigkeit gebracht hat.

Ich finde Dein Beispiel ausgezeichnet, weil daran deutlich wird, daß es eben auch ganz anders geht, als in der landläufig klischeehaften Ausbeutung des einfachen Arbeiters. Allerdings kenne ich persönlich ein Negativbeispiel eines großen lokalen Großbaubetriebes, der zwar kenne Milliarden erwirtschaftet, sondern "nur" Millionen, in dem die Mitarbeiter aber gehalten werden wie Leibeigene (verschiedene "Bonunsproggramme", die mittlerweile üblich unentgeltlichen Mehrarbeitsstunden, und und).
Asozial ist -wie Pezi gut ausgeführt hat-, ein künstliches sprachliches Konstrukt, welches benutzt wurde, um in ähnlicher Weise wie heute mit dem Begriff "Sozialschmarotzer", gezielte soziale Hetzjagden veranstalten zu können.

Wertfreier sind Begriffe wie dyssozial, hposozial (vergl. hypersozial), semisozial, grenzsozial, egosozial, .. da läßt sich bestimmt noch anderes finden.


Lg
dy

 

[Krabat]

...Asozial kann ein Milliardär sein. Und nicht wenige davon sind es auch.

genau. selbst dann wenn seine frau die schicksten designerklamotten trägt.

 

[duftwunder]

Ich habe ausdrücklich von <b>Feinstrümpfen</b> gesprochen, dessen durchaus bewußt, daß Frauen im Sommer unter einer Jeans nicht üblicherweise Feinstrumpfhosen tragen.

Ich hatte weder dich persönlich noch moreau damit angesprochen. Mein Beitrag bezog sich nicht nur auf Forumsmitglieder, die sich an diesem Post beteiligt haben, sondern ich meinte es ganz allgemein.

 

[DBreuer]

...so heißt das ergebnis einer landesweiten umfrage der großen us-strumpfhosenproduzenten...sie hatten die damen in den usa gefragt, wie oft sie pro woche eine sh tragen... 1,8 mal !! ...war das "erschütternde" ergebnis... vor 10 jahren waren es noch 3,5 mal pro woche...!!

jetzt werden strategien erarbeitet, wie dieser abwärtstrend gestoppt...

hätte man hierzulande diese umfrage durchgeführt...schätze mal...
der wert wäre bei...1,8 mal pro quartal ...gelandet...;-)

wenn die auch nur die frauen befragt haben

 

[horst_34]

früher gab es die omi-strumpfhose. heute die omi-hose. nackte übertrainierte schauspieler beine, genauso abstoßend wie die möchte-gern-emanzipierte anti-fsh dicke socken front. Ich denke, die jüngere Generation geht wieder anders damit um, gutaussehende jüngere frauen in Strumpfhosen sieht man doch sehr häufig.

 

[Atalanta]

Hallo,

mag ja sein, dass der Markt in Deutschland für Strumpfhose tatsächlich schwächelt.

Wir sind doch Europäer oder gar Weltbürger: Schaut man also über den Tellerrand, relativiert sich vieles.

Hier einige Zahlen (müsste man doppelchecken) nur für England (ja ja, Großbritannien oder UK )

If you are junkie for statistics then here are some about hosiery sales in the UK!

• Tights take the lion's share of hosiery sales as 3 of every 4 pairs of hosiery sold in the UK are tights
• Around 240m pairs of tights are sold in the UK each year
• Sales of hosiery in the UK fell from just over £300m in 2002 to about £260m in 2005 as more people wore jeans, trouser suits and dressed down at work. However this has reversed over the past few years as skirts and tights have come back into fashion in a big way. Hosiery sales for 2007 in the UK are 5-10% up on those in 2005. Some companies predict that hosiery sales will increase above £300m again over the next 5 years.
• Fashion tights have helped lead the revival with only 1 in 20 people having bought fashion tights in 2003 whereas it is now more like 1 in 5.
• Internet sales have also helped with the revival as women have gained access to more choice without having to travel to find it.

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Da kommen pro Kopf der Bevölkerung, und zwar alle, auch die nicht-STH-tragende Bevölkerung, alt und jung, pro Jahr 4-5 verkaufte Strumpfhosen. Angenommen, es schlägt nur der gesamte weibliche Teil der Bevölkerung zu, ist fast jeden Monat eine neue STH für jedes weibliche Geschöpf.

Es steht da auch, dass es zeitweise einen Rückgang gab, aber damit gerechnet wird, dass die frühere Höchstzahl von 300 Millionen verkauften STH/Jahr 2007 schon erreicht wurde und in den Folgejahren auch damit gerechnet wird.

Dann schrieb Lighthouse

in Hamburg habe ich festgestellt, dass vor allem jüngere Frauen (15 - 25) wieder die Strumpfhose für sich entdeckt haben.
...
Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich aus meiner Sicht in Großstädten keinen Rückgang beim Strumpfhosentragen feststellen konnte.

Keine Ahnung wie die Umfrage in Deutschland ausfallen würde, aber ein Aussterben der Strumpfhose halte ich fast für ausgeschlossen.

Ich stelle mal folgende Theorie auf:

In USA tragen kaum Promis Strumpfhosen. Es ist ja gemeinhin "en vogue" selbst bei gefühlten Minus 10 Grad auf dem roten Teppich nacktbeinig im Abendkleid aufzutreten.
Die "Breite Masse", die sich gerne an den Trend setzenden Promis orientieren greifen dann halt auch weniger zur Strumpfhose.
Die Strumpfhose wird somit weniger getragen.

Dem stimme ich zu, bis auf die Sache mit den USA:
Die USA liegen weitgehend in bedeutend wärmeren Breitengraden - wäre doch blöd, wenn man sich da ständig den Hitzeschock in der STH holen wollte.
In den kühleren Gegenden bzw. Jahreszeiten sind STH auch dort durchaus angesagt.

Und wenn es angemessen ist, dann ist auch bei Promis die STH angesagt, und zwar gerade auf dem roten Teppich.
Schaut doch mal hier hinein:

Celebrities in tights and pantyhose Celebrities in Pantyhose and Tights
​

Nächster Punkt: Schaut doch einmal in die Blogosphäre und die Fotowebseiten (flickr, photobucket und wie sie allle heißen):

Blogs und Fotosites von jungen Frauen und Teenagern in USA, England, NL, Nordeuropa usw. sind – nicht unbedingt im Sommer - voll mit tights und pantyhose (und leggings, for that matter).

Wühlt Euch mal ein wenig chronologisch rückwärts durch die Blogs, vom späten Frühjahr rückwärts zum Winter und Herbst. STH, ohne Ende. Einige wenige Beispiele

liebemarlene liebemarlene vintage,
USA
hat ihre Fotos meist auch auf flickr, und schreibt gerade heute, dass sie sich kühleres Wetter herwünscht:

"It just makes me anxious for nice, cool layering weather, so I can get out my tights and ankle boots again, ...

Lisa Olsson Walk the line. - Dragkedja. - lisaplace - en blogg fr?n Devote.se
Schweden
Die 14-jährige wird durch ihr Blog langsam zu einer Mode-Ikone
​

Rachaelnw Flickr: rachaelnw's Photostream
Australien (glaube ich))

Renée Sturme FashionFillers
​

Wie gesagt nur einige wenige von zig...

Spielt ja keine Rolle, ob man nun jeden Stil für sich selbst oder Partner mögen würde:
Die STH ein ganz selbstverständliches Accessoire, und zwar gerade, möchte ich behaupten, bei Leuten mit ein bisschen Sinn für Mode und Ästhetik.


Tod der Strumpfhose?
Ja, wenn die Ölvorräte zur Neige gehen, und das liebe Plastikteil so teuer ist wie heute ein Anzug. (das ist die gute Nachricht für Fans von Strick/Baumwolle: Sie werden STH-mäßig also nur indirekt vom Rohstoffrückgang betroffen.)

Aber bis dahin werden viele Frauen und manche Männer soviel nachfragen, dass es das gute Stück sicher immer in ausreichender Menge und Auswahl geben wird.

Sollte doch hoffnungsfroh stimmen.

LG

Flow

 

[Nullrunde]

Entschuldigt, wenn ich das Thema nochmal hochkrame, aber nur mal so als Anmerkung:

Ich war letzten Samstag in Osnabrücker Innenstadt unterwegs, Einkaufsbummel.
Das Wetter heiter, aber schon ein wenig frisch.

Und ich fühlte mich bestätigt: Jede Menge Frauen jeglichen Alters feinbestrumpft zu verschiedenen Modestilen (teilweise auch zu offenen Schuhen, was eher nicht mehr so üblich ist).
Und die Strumpfabteilung im Kaufhaus L+T war auch gut besucht.

Also, Tod der Strumpfhose? NIEMALS!

Gruß - Nullrunde

 

[Binnies4300]

Ich würde sagen,den Tod der Strumpfhose wird es nie geben.Ich sehe jetzt in Berlin(eher kühl)öfter junge Frauen(max.40 J.)in Strumpfhosen und kurzem Rock/Hose.Aber immer mit blickdichten schwarzen SH.Aber:

wer,weiblich bis 40-50 trägt noch Rock und glänzende hell-bis mittelbraune FSH?Die interessieren doch am meisten -oder?

Also die sehe ich nur abends bei mir im Spiegel oder bei Forumstreffen.

Schadedas

 

[Sieke111]

Hallo allerseits,

das ganze Problem mit den Strumpfhosen liegt einfach daran, dass Jeans getragen werden. So lange es Jeans gibt, gab es keine Strumpfhosen und so lange es Jeans geben wird, werden auch keine Strumpfhosen getragen werden. Das passt einfach nicht zueinander.

Gruss
Sieke

 

[nylonfaden]

Ich finde es auch schade, dass nicht mehr Mädels in SH herumlaufen. In der Stadt kann man ab und zu einer gut gestylten Berufsfrau nachsehen, die wissen im Business noch was sich gehört, was wir Männer immer wieder gerne sehen.

 

[Tightsgirl60]

Hallo allerseits,

das ganze Problem mit den Strumpfhosen liegt einfach daran, dass Jeans getragen werden. So lange es Jeans gibt, gab es keine Strumpfhosen und so lange es Jeans geben wird, werden auch keine Strumpfhosen getragen werden. Das passt einfach nicht zueinander.

Gruss
Sieke

und wie die zueinander passen den derben jeansstoff direkt auf der haut wäre für mich unvorstellbar

 

[pantysilea]

Den teilweise hier verbreiteten Pessimus teile ich ebenfalls nicht ganz. Ich habe jetzt im Spätsommer und im Herbst in einigen deutschen größeren Städten wieder mehr junge bis reifere Frauen gesehen, die FSH und Röcke mit Stiefeln tragen. Die Mode, die Jeans in die Stiefel zu krempeln, ist allerdings für die FSH eine Bedrohung. Sollte sich diese Mode aber mal wieder ändern, und es gibt bereits Anzeichen dafür, so bin ich wieder optimistisch gestimmt. Dann gilt auch für die Männerwelt: Machen wir es den Frauen nach und tragen FSH!!! :rockon::rockon:

 

[chran]

Hallo allerseits,

das ganze Problem mit den Strumpfhosen liegt einfach daran, dass Jeans getragen werden. So lange es Jeans gibt, gab es keine Strumpfhosen und so lange es Jeans geben wird, werden auch keine Strumpfhosen getragen werden. Das passt einfach nicht zueinander.

Gruss
Sieke

Hallo Sieke,

ich sehe es genauso wie Tightsgirl. Ohne feinstrumpfhose unter der Jeans gehe ich nicht aus dem Haus. Kann es auch nicht haben, wenn der Jeansstoff direkt auf die Haut reibt. Deshalb glaube ich auch nicht, das die Feinstrumpfhose bei uns Männern aussterben wird.

Feinstrumpfhosengruß
Chran