Den Männern mal etwas die Angst bzw Hemmung nehmen

Nun, da ich damals beschlossen habe, damit aufzuhören, weil die Auswirkungen auf meine Familie unkalkulierbar waren, kann ich nicht sagen, was heute passieren würde. Gefühlsmäßig hat sich nicht viel geändert, aber ich glaube, wie schon anderswo festgehalten, dass das Milieu, in dem man sich bewegt, eine wesentliche Rolle spielt und natürlich, ob man nur für sich selbst, oder auch für andere verantwortlich ist.
 
Zeigt nicht die Tatsache, dass sich in größeren Städten "alternative" Szenen etablieren, dass das Grundbedürfnis des Menschen nach "Gesellschaft" in uns tief verankert ist, genauso wie es die Angst "Außenseiter" zu sein? Das steckt einfach biologisch vorprogrammiert in uns drin. Da kann man einfach nicht ignorieren, wenn man die Frage dieses Threads zu Grunde legt.

Besonders gut kann man das bei Kindern beobachten, wo die Ratio noch eine untergeordnete Rolle spielt. Für Kinder gibt e nichts Schlimmeres, das "ausgestoßen" zu sein. Die Angst, nicht dazu gehören zu können, ist allgegenwärtig. Das führt dazu, dass man alles mitmachen muss, was gerade "in" ist.

Klar, jeder hat seine eigene, individuelle Vorstellungen und Bedürfnisse, aber jeder hat auch das unbedingte Bedürfnis nach Gesellschaft, Gemeinschaft und gesellschaftlicher Anerkennung. Wenn nur genug Leute da sind, wie in großen Städten, lassen sich dann auch leicht "alternative" Gesellschaften aufbauen, wo man in Gesellschaft mit "Gleichgesinnten" agieren kann, ohne ausgrenzt zu werden, oder groß aufzufallen. Was für die einen der Kegelclub, der Schützenverein oder der Sportverein, ist für andere die Fetisch-Szene, wo sie sich "frei entfalten können". Die zu Grunde liegenden Mechanismen sind die gleichen. Punks haben ihre auch eigene "Gesellschaft", und was glaubst du, was passiert, wenn ein Mitglied einer Punk-Clique, sich 'nen Job sucht und plötzlich in "normaler" Kleidung zum Treff kommt? Richtig! Er wird ausgelacht, ausgegrenzt, ausgeschlossen. Punk-Mode, so es denn eine ist, gehorcht auch ihren Regeln.

Das eigentliche Problem tritt doch dann erst auf, wenn man einerseits Vorlieben, Bedürfnisse hat, die nicht der den Vorstellungen der "Mehrheit" der Gesellschaft entsprechen, aber trotzdem Angst hat, nicht von dieser anerkannt zu werden.
 
Nun, da ich damals beschlossen habe, damit aufzuhören, weil die Auswirkungen auf meine Familie unkalkulierbar waren, kann ich nicht sagen, was heute passieren würde. Gefühlsmäßig hat sich nicht viel geändert, aber ich glaube, wie schon anderswo festgehalten, dass das Milieu, in dem man sich bewegt, eine wesentliche Rolle spielt und natürlich, ob man nur für sich selbst, oder auch für andere verantwortlich ist.
Es ist klar, man muß Prioritäten setzen. Bei mir in der Großstadt und ohne Anhang kann ich mich frei bewegen, doch tue ich das nur WEIL ich es halt machen kann. Wenn die Nachteile zu groß werden muß mal andere Lösungen finden.
 
Ich denke in einer Illusion leben wir nicht. Es hat ja immer diese "bunten Paradiesvögel" in jeder Lebenssparte gegeben. Und ich denke zu Recht. Geben Sie doch wichtige Denkanstöße und Impulse.

Zu diesen "Szenengruppen" in der Großstadt, kann ich sagen, ja hier in Frankfurt/M und Umland gibt es sie auch. Aber wenn man genauer hinschaut, leben sie doch in ihrer eigenen Welt und werden außerhalb ihrer "Lebensblase" schon registriert und bewertet. Nicht immer positiv und reibungslos.

Punks finde ich ist hier ein äußerst schlechtes Beispiel, da diese ja nicht nur durch ihre äußerliche Erscheinung auffallen wollen, sondern mehr durch ihre Totalablehnung der Gesellschaft.

Es ist schon so wie AJR sagt, ich muss abschätzen, wie viel mein näheres und weiteres Umfeld, für mich als "Sonderling" zulässt. Oder wie Leverkuehn geschrieben hat, ich muss wissen, wie viel "anders sein" ich bereit bin auf mich zu nehmen und dafür ggf. bereit bin zu kämpfen. Im schlimmsten Fall den "Totalverlust" meiner Person und Ansehen.

Sicherlich nicht immer wünschenswert und ohne Schaden verkraftbar.

Ich gebe zu, dass es auch bei mir Tage gibt, an denen ich meine sonst gelebte Weiblichkeit, bewußt zurück fahre. Zu einem weil ich mich an diesen Tagen, nicht danach fühle, mich behaupten zu müssen, zum anderen weil ich weiß, dass ich da einpaar "Torfköpfe" vor mir habe, mit denen ein Gedankenaustausch nicht lohnt oder nötig wäre.

Es muss halt jeder für sich entscheiden, wie weit er vorgeht und noch wichtiger, wieviel Resonanz positiv/negativ er für sich selbst, verkraftbar hält, ohne Schaden zu nehmen.

Und wollen wir eigentlich ganz "normal" sein . . .
 
Jetzt wird über x Seiten die Problematik des anders Seins von allen Seiten beleuchtet. Der eine machts heimlich wenn Frau und Kind nicht da sind , der eine dezent öffentlich und / oder in Clubs. Mancher zieht in die Großstadt weil es dort evtl Liberaler ist . Mancher sogar plakativ in bunten Strumpfhosen und sch ... auf die Meinung anderer .

Aber gibt’s denn auch praktische Ideen etwas zu verbessern ?
Denn das ellenlange Philosophieren bringt ja keinen Fortschritt.
Oder ist sogar kein Fortschritt zuerwarten ? Außer man sucht sich wie vielfach beschrieben seine Nischen ?
Ist das alles ?
Denn dann wäre man doch am Ende angekommen.


Ich will mal noch was in den Raum stellen:
Sind von Events jenseits von Clubs ( weil spezielle Szene) wie zb CSD und deren Teilnahme ( wie ich letztes Jahr mit Rock , Shirt , Strumpfhosen, alles in schwarz , also kein Karnevals bunt) Veränderungen zuerwarten .
Denn das ist sind ja auch Veranstaltungen mit einer Aussage / Forderung an Gesellschaft und Politik.
Also nicht wie Karneval .

Schön wäre es doch
 
ich kenne aus Foren wie diesem hunderte (imaginäre) Männer die Angst vor negativen, öffentlichen Reaktionen haben aber 0,0% denen das wirklich schon passiert ist.
{das sind meine persönlichen Erfahrungen}

Leider, leider Steffi, habe ich mindestens ein Erlebnis gehabt, wo die Lage beinahe eskaliert wäre. In einer großen Stadt im "Schwäbischen", wo der Diesel nicht mehr gern gesehen wird, waren meine Kollegen und ich in der Fußgängerzone auf dem Weg zum Bahnhof. Wir haben die Situation erst gar nicht begriffen, aber ein junger Mann, geschminkt, androgyn gekleidet mit schwarzer Feinstrumpfhose und Shorts (der für mich erste und einzige gesehene Mann öffentlich in Feinstrumpfhosen), wurde von einer Gruppe Jugendlichen böse und handgreiflich attackiert. Obwohl so viele Menschen um ihn herumliefen, hat niemand eingegriffen!! Meine Kollegen und ich sind dazwischen gegangen und haben dieses schäbige Spiel beendet. War keine schöne Situation, aber ich habe mich sehr über die Courage meiner Kollegen gefreut.

Sicherlich hat diese Horde den jungen Mann nicht einzig wegen der Feinstrumpfhose angegriffen und bitte ....... nicht falsch verstehen, ich sehe dieses Ereignis nicht als Maß aller Dinge an. Es ist halt mindestens einmal passiert. Aber es hat mir gezeigt, dass Männer mit dem Wunsch, sich in der Öffentlichkeit in Strumpfhosen zu präsentieren, gut überlegen müssen.

Viele Menschen werden sich vielleicht maximal ihren Teil zu Eurem Look denken, aber schon verbale Attacken müssen verdaut werden können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Offensichtlich ist doch, dass die Angst nicht unbegründet ist, wenn auch immer wieder das Gegenteil behauptet wird, und einfach nur sagen "Trau Dich!" ist auch keine Hilfe.

Damit meine ich nicht nur die Angst, verprügelt zu werden. Da ist die Angst, ausgelacht zu werden, da ist die Angst in der Familie, Probleme zu kriegen, da ist die Angst
von Kollegen nicht mehr ernst genommen zu werden, die Angst, als nicht "normal" zu erscheinen usw.......

Dahinter steckt doch ein gewisser im Menschen eingebauter "Schutzmechanismus". Ein gesundes Maß Angst mahnt zu Vorsicht, und wer Angst hat wägt Konsequenzen ab.

Natürlich gibt es auch irrationale Ängste wie z.B. die vor Geistern (bis jetzt hat noch niemand einen gesehen), aber darum geht es ja hier nicht.

Ich glaube, man kann niemand die Angst bzw. Hemmungen nehmen. Angst kann man nur von sich aus überwinden, indem man abwägt, lohnt sich das Risiko, lohnt es sich
nicht.

Wem es egal ist, wie andere denken, reagieren, denken könnten, reagieren könnten, der soll es machen, sich aber nicht bei der "bösen" Gesellschaft beschweren,
wenn es ist die Hose geht.

Wem es nicht egal ist, der muss eben einen anderen Weg finden.
 
Leider, leider Steffi, habe ich mindestens ein Erlebnis gehabt, wo die Lage beinahe eskaliert wäre. In einer großen Stadt im "Schwäbischen", wo der Diesel nicht mehr gern gesehen wird, waren meine Kollegen und ich in der Fußgängerzone auf dem Weg zum Bahnhof. Wir haben die Situation erst gar nicht begriffen, aber ein junger Mann, geschminkt, androgyn gekleidet mit schwarzer Feinstrumpfhose und Shorts (der für mich erste und einzige gesehene Mann öffentlich in Feinstrumpfhosen), wurde von einer Gruppe Jugendlichen böse und handgreiflich attackiert. Obwohl so viele Menschen um ihn herumliefen, hat niemand eingegriffen!! Meine Kollegen und ich sind dazwischen gegangen und haben dieses schäbige Spiel beendet. War keine schöne Situation, aber ich habe mich sehr über die Courage meiner Kollegen gefreut.

Sicherlich hat diese Horde den jungen Mann nicht einzig wegen der Feinstrumpfhose angegriffen und bitte ....... nicht falsch verstehen, ich sehe dieses Ereignis nicht als Maß aller Dinge an. Es ist halt mindestens einmal passiert. Aber es hat mir gezeigt, dass Männer mit dem Wunsch, sich in der Öffentlichkeit in Strumpfhosen zu präsentieren, gut überlegen müssen.

Viele Menschen werden sich vielleicht maximal ihren Teil zu Eurem Look denken, aber schon verbale Attacken müssen verdaut werden können.

Ohne das von Dir beschriebene Ereignis jetzt im Einzelnen analysieren zu wollen sage ich einfach mal Ja, das war total blöd ! und wäre vielleicht nicht passiert, wenn die betroffene Person im 08/15 Mann Look unterwegs gewesen wäre. Das ist immer ein Problem wenn man sich außerhalb der Norm bewegt: Man wir bemerkt.
 
Ohne das von Dir beschriebene Ereignis jetzt im Einzelnen analysieren zu wollen sage ich einfach mal Ja, das war total blöd ! und wäre vielleicht nicht passiert, wenn die betroffene Person im 08/15 Mann Look unterwegs gewesen wäre. Das ist immer ein Problem wenn man sich außerhalb der Norm bewegt: Man wir bemerkt.

Das sind leider die besonders intelligenten und intoleranten Idioten . Die gibt’s wohl fast überall.
Aber die können einen auch vor die Ubahn schubsen wenn man ganz Mainstream rumläuft . Spinner gibt’s immer und überall.
Das ist sicher auch von Bezirk zu Bezirk etwas unterschiedlich.
Mal gibt’s mehr , mal weniger, manchmal auch keine.
Aber man kann sich auch verrückt machen ...
 
Aber man kann sich auch verrückt machen ...

Eben! Gestern dachte ich ach, fahr ich nochmal in den Baumarkt, auf der Fahrt hat mich ein anderer Verkehrsteilnehmer an der rechten Seitentür gestreift. Jetzt habe ich Stress und wenn ich zuhause geblieben wäre hätte ich den nicht - soll ich deswegen nix mehr machen ? Ist halt das Leben !
 
Ohne das von Dir beschriebene Ereignis jetzt im Einzelnen analysieren zu wollen sage ich einfach mal Ja, das war total blöd ! und wäre vielleicht nicht passiert, wenn die betroffene Person im 08/15 Mann Look unterwegs gewesen wäre. Das ist immer ein Problem wenn man sich außerhalb der Norm bewegt: Man wir bemerkt.

Hallo Steffi, es soll ja auch nicht analysiert werden. Du, beispielsweise hast deinen Weg gefunden, deine Freude zu leben und es klappt. Wichtig ist aber, dass mögliche unangenehmen Begleiterscheinungen nicht verharmlost werden dürfen.

Jeder geht, der laut dem Beitragstitel "angstfreier" seine Leidenschaft leben will, ein Risiko ein. Es ist halt für viele jenseits dieses Forums schwer zu verstehen, dass nicht alle Männer, die gern Feinstrumpfhosen tragen, immer einen erotischen Trieb dabei ausleben.

Austausch der Erfahrungen, Meinungen, Zuspruch finden rein hinter diesen Forumsmauern ab. Weg vom Display ist man dann allein und nur die eigene "Felldicke" ist dann entscheidend.
 
Hallo Steffi, es soll ja auch nicht analysiert werden. Du, beispielsweise hast deinen Weg gefunden, deine Freude zu leben und es klappt. Wichtig ist aber, dass mögliche unangenehmen Begleiterscheinungen nicht verharmlost werden dürfen.

Jeder geht, der laut dem Beitragstitel "angstfreier" seine Leidenschaft leben will, ein Risiko ein. Es ist halt für viele jenseits dieses Forums schwer zu verstehen, dass nicht alle Männer, die gern Feinstrumpfhosen tragen, immer einen erotischen Trieb dabei ausleben.

Austausch der Erfahrungen, Meinungen, Zuspruch finden rein hinter diesen Forumsmauern ab. Weg vom Display ist man dann allein und nur die eigene "Felldicke" ist dann entscheidend.

Moin ,moin . Alles gut und richtig.
ABER jetzt bitte nicht etwas herbei reden was zwar besteht aber bitte die Relation berücksichtigen.
Ich glaube das ich eher zu Schaden komme wenn ich mit dem Rad durch den dicken Berufsverkehr fahre .

Das erinnert mich an die gefühlte und wirkliche Kriminalität. Da gibt es große Unterschiede.

Oder Unfälle, Flugangst aber Auto fahren ...
Wie viel Tote auf deutschen Straßen gab es 2018 schon ? Und wie viel Tote durch deutsche Flugzeugabstürze ?

Na ja und ein komischer Blick von Fremden ist wohl keine Hürde .

Die Relation bitte berücksichtigen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Na ja und ein komischer Blick von Fremden ist wohl keine Hürde .


Für viele ist das eine Hürde, auch wenn das auf den ersten Blick irrational erscheint.

Im Übrigen sagen solche Statistiken zwar etwas über die Wahrscheinlichkeit aus, dass jemandem "etwas passiert", aber das hat wenig damit zu tuen, ob jemand Angst davor hat! Angst ist eine Emotion, die oft wenig begründet ist, die sogar krankhafte Züge annehmen kann, wie z.B. Höhenangst, Platzangst, Angst vor Spinnen, Mäusen oder die Angst, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt. Ein vielleicht dummes Beispiel ist der Sprung vom 5 Meter-Turm im Schwimmbad oder ein Bungeesprung. Obwohl da rational betrachtet eigentlich "nichts" passieren kann, gibt es Millionen Menschen, die es nicht machen wollen (können), weil sie "Angst" haben.

Die Angst "aufzufallen", das "Unbehagen", das "komischen Blicke" anderer auslösen kann, lässt sich nicht rational wegdiskutieren
 
Für viele ist das eine Hürde, auch wenn das auf den ersten Blick irrational erscheint.

Im Übrigen sagen solche Statistiken zwar etwas über die Wahrscheinlichkeit aus, dass jemandem "etwas passiert", aber das hat wenig damit zu tuen, ob jemand Angst davor hat! Angst ist eine Emotion, die oft wenig begründet ist, die sogar krankhafte Züge annehmen kann, wie z.B. Höhenangst, Platzangst, Angst vor Spinnen, Mäusen oder die Angst, dass einem der Himmel auf den Kopf fällt. Ein vielleicht dummes Beispiel ist der Sprung vom 5 Meter-Turm im Schwimmbad oder ein Bungeesprung. Obwohl da rational betrachtet eigentlich "nichts" passieren kann, gibt es Millionen Menschen, die es nicht machen wollen (können), weil sie "Angst" haben.

Die Angst "aufzufallen", das "Unbehagen", das "komischen Blicke" anderer auslösen kann, lässt sich nicht rational wegdiskutieren

Ja das ist richtig. Man muss aber „ dieses Unbehagen, „ von realen Gefahren trennen .
Das soll jetzt kein weg diskutieren sein sondern eine „ nüchterne „ Betrachtung .

Dieses Unbehagen legt sich langsam wenn man sich vor Augen hält das es in der Regel Fremde sind die evtl komisch schauen .

Ich glaube problematischer ist es mit Bekannten weil man da in Erklärungsnot kommt .
Fremde können einem doch egal sein .

( Vorteil Grossstadt , fast nur Fremde )
( Nachteil Grossstadt , reichlich kriminelle Idioten )
( Vorteil Kleinstadt wenige kriminelle idioten )
( Nachteil Kleinstadt , jeder kennt jeden ) .


Frauen mit bunten Haaren geht es sicher ähnlich.
 
Zurück
Oben