Anika und Nessi,
als Antwort auf eure Frage kann ich mich leider nur selbst zitieren und das tue ich hiermit indem ich den Beitrag hier einfach nochmal reinkopiere. Im Original ein paar Seiten weiter hinten.
Gruß
nylonundmieder
Wenn zwei Menschen ihre Kleidung austauschen und die "zweite Haut" des jeweilig anderen (bei sich) tragen, hat das für mich ein sehr tiefgehende Symbolik von Liebe und Verbundenheit.
Auf diese Art kann ich meine Liebste bei mir spüren, ihre Wärme, ihren Duft und die Vermischung unserer Gerüche. Ich habe sie bei mir, auch wenn wir getrennt sind, ja ich kann sogar ein wenig sie sein und sie ist ich.
Als ich noch jung war und mich der Drang übermannte, meine Fetischträume erleben, auszuleben, auszuprobieren - immer verbunden mit einer großen Portion Scham und verzweifelten Versuchen mir diesen Trieb oder diese Sehn(sucht) abzugewöhnen - habe ich auch heimlich die Wäsche meiner damaligen Freundin angezogen.
Es war jedesmal ein absoluter Erregungskick, doch war es mir auch unangenehm dies heimlich zu tun, den es entsprach nicht meiner Vorstellung von Partnerschaft. Ich war damals viel zu feige, ihr meine diversen Träume und Obsessionen zu erzählen oder sie diesbezüglich um etwas zu bitten. Da hab ich dann heimlich (!) die Strategie entwickeln, ganz viel für sie zu tun, ihr immer viel zu geben, ihr möglichst viele Wünsche zu erfüllen um dann, wenn ich einen großen "Kredit" bei ihr hätte, sie um die Erfüllung meiner Wünsche zu bitten.
Das hat letztendlich weder bei ihr noch bei meiner nächsten Freundin funktioniert, denn eine funktionierende, liebende Partnerschaft braucht wohl die Intimität des offenen Wortes, der Ehrlichkeit, den Mut sich auch zu Gefühlen, Wünschen usw. zu bekennen und auszutauschen. Auch wenn diese der Andere möglicherweise erstmal ablehnt, weil dies ihr oder ihm zum Beispiel Angst machen. Dazu zu stehen, für sich auch hierin selbst zu sorgen und bereit zu sein, die Grenzen des anderen zu akzeptieren.
Also diese beiden Beziehungen scheiterten. Meine nächste und jetzige Partnerin (die 18 Jahre lange Entwicklung dieser Beziehung in Bezug auf Nylon und Mieder erzähle ich ein andermal und wo anders), meine Liebste ist viel zu klein und schlank, während ich ganz schön zugelegt habe, so dass mir ihre Kleidung (leider) nicht passt.
Jetzt könnte ich darüber traurig sein, bin es aber nicht, denn sie trägt gerne mein T-shirt und riecht daran. Und für mich ist es ein sehr intimes, zärtliches Zeichen ihrer Zufriedenheit und Wertschätzung, unseres Glücks und unserer Liebe, wenn sie mir bevor sie geht, die Wäsche auf mein Bett legt, die sie in der vorherigen gemeinsames Liebesnacht an ihren Körper trug. Auch besitze ich eine Samtweste von ihr, die ihr immer zu groß war und mir passt und die ich - so abgewetzt sie mittlerweile auch ist - lieber als alles andere anziehe. (Außer vielleicht Strumpfhosen)
Alle welche die Möglichkeit haben mit ihre/n Liebsten die Kleidung zu tauschen, wünsche ich viel Freude daran.
Alle die es heimlich tun, möchte ich sagen, dass die Form der Intimität, die ich jetzt mit meiner Liebsten habe, zumindest mich viel tiefer erfüllt und glücklicher macht, als alle noch so heftig - erregenden Kicks des heimlichen Tuns.
mit herzlichen Gruß
nylonundmieder